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Neues Vom Watership Down

Titel: Neues Vom Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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sie dir geben, was du so tapfer suchst.«
    So betrat also El-ahrairah das Land von Morgen und fragte sofort herum, wie man zum Hof des Königs kommt. Er fragte Waschbären, Backenhörnchen, Erdferkel und viele andere. Sie waren alle freundlich und hilfreich, und infolgedessen war die Reise angenehm. Schließlich hörte er eines Morgens in der Ferne einen ohrenbetäubenden Krach, als hieben alle Tiere der Welt aufeinander ein.
    »Was hat der Lärm zu bedeuten?« fragte er einen Koalabären, der im nächstgelegenen Baum saß.
    »Das da, Kumpel? Ach, das ist nur so eine Versammlung am Königshof«, antwortete der Koala. »Lautstarke Bande, was? Wirst dich aber schnell dran gewöhnen. Ein paar von denen spinnen, aber die sind fast alle ziemlich harmlos.«
    El-ahrairah ging weiter, bis er an zwei große, mit Ornamenten geschmückten Tore kam, die in einer Hecke von weißblühenden Pflaumenbäumen mit kupferfarbenen Blättern standen. Als er durch die Tore auf den dahinterliegenden Garten spähte, kam ein Pfau mit voll aufgestelltem Rad heran und fragte nach seinem Begehr. El-ahrairah erwiderte, er habe eine lange und gefahrvolle Reise hinter sich und wolle um eine Audienz beim König nachsuchen.
    »Ich lasse dich gern ein«, sagte der Pfau, »aber es wird dir schwerfallen, in die Nähe des Königs zu kommen und mit ihm zu reden. Denn da sind Tausende, die dasselbe wollen. Der König hält täglich eine Versammlung ab, und die heutige wird gleich anfangen. Na, geh mal rein und versuche dein Glück.« Damit ließ er ein Tor aufschwingen.
    Im Garten war El-ahrairah alsbald in der Menge eingezwängt: Tiere aller Art, Säugetiere, Vögel, Reptilien, schwatzten durcheinander, und alle waren von dem Wunsch beseelt, den König zu sprechen. Der Mut verließ ihn, denn er konnte sich nicht vorstellen, wie er im Wettstreit mit so vielen Mitbewerbern überhaupt zum König gelangen könnte. Aber er bahnte sich durch die Menge hindurch einen Weg auf die andere Seite, so gut es ging.
    Dort befand er sich auf einer länglichen Wiese, die sich sanft zu einem flachen Rasen herabsenkte. Ein paar Tiere hatten sich schon am Hang gesammelt, und El-ahrairah fragte einen vorbeikommenden Luchs, was sich hier abspielen würde.
    »Na, der König kommt doch gleich«, antwortete der Luchs, »um sich die Anliegen der Tiere anzuhören.«
    »Werden viele Antragsteller da sein?« fragte El-ahrairah.
    »Es sind immer viele da«, erwiderte der Luchs. »Mehr als der König an einem Tag anhören kann. Es gibt Tiere, die kommen schon seit Tagen her und sind immer noch nicht angehört worden.«
    Die Menge am Hang vergrößerte sich schnell. Als Elahrairah die vielen Tiere sah, verlor er den Mut. Bei so vielen Mitbewerbern, dachte er, käme er wohl nie dazu, den König zu sprechen. Es sei denn, es fiele ihm irgendeine List ein. Er zermarterte sein Gehirn. Eine List brauchte er, eine Kaninchenlist! O Frith, mein Herr, eine Kaninchenlist bitte!
    Plötzlich fiel ihm oben am Hang, gar nicht weit weg, ein ovales Zierbecken ins Auge, das etwa zweimal so lang war wie er; es stand auf einem steinernen Sockel und ragte etwas über das Gras ringsum heraus. Er kletterte zu dem Becken. Es war voll, aber nicht voller Wasser, sondern mit einer glitzernden Silberflüssigkeit angefüllt, die er noch nie gesehen hatte und die auch nicht, wie Wasser, durchsichtig war. Die glatte Oberfläche spiegelte das Sonnenlicht und die vorüberkommenden Tiere wieder.
    »Wozu dient das?« fragte er ein anderes Geschöpf in der Nähe, das anscheinend auch eine Art von Katze war.
    »Zu gar nichts«, schnauzte das Tier abweisend. »Das Zeug heißt Quecksilber. Der König erhielt es vor einiger Zeit als Geschenk und hat es hier aufgestellt, damit jeder es bewundern kann.«
    Dies hörend, bewegte sich El-ahrairah schnell wie ein Blitz. Er stellte die Vorderpfoten auf den Beckenrand, zog sich hinauf und sprang in das Silber, das sich übrigens auch nicht wie Wasser verhielt; es war dicker, und es trug ihn. Sosehr er sich auch bemühte, es gelang ihm nicht, unter die Oberfläche zu tauchen. Er wälzte sich strampelnd herum. Jetzt standen viele Tiere um das Becken. »Wer is 'n das?« – »Was denkt der Kerl sich eigentlich?« – »Holt ihn raus, der hat da drinnen nichts zu suchen.« – »Ach so, eines von diesen dämlichen Kaninchen.« – »Komm raus, du!«
    El-ahrairah krabbelte mit einiger Schwierigkeit aus dem Becken. Das Zeug hatte ihn nicht durchnäßt, sondern sich tröpfchenweise überall

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