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NeuGier

NeuGier

Titel: NeuGier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa McNight
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murmelte Jill, »er hat dir gerade eine Nachricht geschrieben. Willst du nicht wissen, was er dir zu sagen hat?«
    Kates Neugier siegte. Sie nahm das Handy und rief die Nachricht auf, die tatsächlich von Jackson war.
    »Was hast du am Freitagabend vor?«, las sie.
    »Lass mal überlegen, was du antworteten könntest …« Jill tippte sich mit dem Finger gegen die Unterlippe. »Den Freitag verbringe ich wie gewohnt im Cottage meines Lebensgefährten, der mich mit dem Arsch nicht anguckt …«
    Kate warf ihr einen tadelnden Blick zu.
    »Wer ist das?«, beharrte die Freundin.
    »Ich weiß so gut wie nichts von ihm«, gestand Kate mit einem Seufzen. »Ich habe ihn versehentlich angerufen, weil ich doch deine Nummer falsch notiert hatte. Aus dem anfänglichen Sorry-falsch-verbunden-Gespräch ergab sich irgendwie eine Unterhaltung. Und daraufhin zwei weitere.«
    Jill quittierte das mit einem Grinsen. »Was antwortest du ihm?«
    »Natürlich frage ich ihn, was er vorhat«, sagte sie und tippte es ein.
    Jacksons Antwort ließ auf sich warten. In der Zwischenzeit wechselten Kate und Jill von der Werkstatt in die Wohnung, öffneten einen Wein und kochten Spaghetti.
    Als die Nachricht einging, war Jill schneller am Handy. »Ich würde dich gern treffen«, las sie vor.
    Kate nahm ihr das Gerät aus der Hand.
Warum?
, textete sie zurück und starrte so lange auf das Display, bis es einen Eingang anzeigte.
    Weil ich nicht aufhören kann, an dich zu denken. Egal, was ich tue. Allerdings date ich momentan nicht, wie es die meisten anderen vielleicht tun, was bedeutet, dass ich dich nicht zum Essen oder auf einen Drink treffen möchte, sondern um mit dir zu schlafen.
    Jill prustete los. »Immerhin ist er ehrlich.«
    Kate schnappte nach Luft, schimpfte: »Spinnt der?!« und ging ins Schlafzimmer, um ihn anzurufen. Das Handy ans Ohr gepresst, stand sie am Fenster und lauschte dem Klingelzeichen, das nur wenig lauter als ihr Herzschlag war.
    »Du willst Sex mit mir?«, sprudelte es aus ihr heraus, kaum dass er sich gemeldet hatte. »Einfach so?!«
    »Nicht einfach so«, sagte er ruhig. »Ich habe nicht einfach so Sex und ich will Sex nicht eben mal. Wenn wir schreiben und wenn wir telefonieren, ist da etwas zwischen uns … und ich glaube dir nicht, dass du es nicht auch bemerkt hast. Sicher bist du überrascht, vielleicht sogar erschrocken. Was mich betrifft, so habe ich auf diesem Weg noch nie eine Frau kennengelernt, zu der ich mich so hingezogen fühle.«
    Seine Worte berührten sie, doch Kate zwang sich zur Skepsis. »In so einer kurzen Zeit?«
    »Zeit spielt bei so etwas absolut keine Rolle«, konterte er aus offenbar tiefer Überzeugung. »Wären wir uns auf der Straße oder beim Einkaufen oder in einem Club begegnet …«
    »Das sind wir aber nicht«, unterbrach sie ihn, doch stellte in derselben Sekunde für sich fest, dass es die Sache irgendwie nur besser machte, dass sie voneinander lediglich die Stimmen kannten.
    Er stahl ihr die Gedanken: »Das macht es doch nur noch besser, oder nicht? Diese Kraft, die da zwischen uns wirkt, hat nicht, wie üblich, die leicht zu täuschenden optischen Sinne angesprochen, sondern einen anderen … den berühmten siebten Sinn vielleicht.«
    Es war schwer, ja geradezu unmöglich, hierauf eine Widerrede zu finden, also griff Kate etwas anderes auf. »Was meinst du wohl, was dir dein optischer Sinn sagt, wenn du mich siehst. Nachher genügt ein Blick auf mich, um dein Verlangen in Luft aufzulösen.«
    »Hm, naja …« Scheinbar hatte sie ihn aus dem Konzept gebracht. »Mein optischer Sinn war es wohl, der mich letzten Endes hierzu bewegt hat. Ich weiß bereits, wie du aussiehst.«
    »Du hast mich gegoogelt?!«
    »Ja, vorgestern. Du warst der Top1-Treffer, Kate Clark … Handwerkerin. Du bist wunderschön und wunderbar kreativ. Dein Schmuck ist toll.«
    Die Wärme in seiner Stimme ließ Kates Puls ein schnelleres Tempo einschlagen. Dieser Mann verunsicherte sie so sehr, doch er beeindruckte sie in gleichem Maße, rüttelte an ihren Prinzipien – und das nicht gerade sachte. Der Gedanke, ihn zu treffen – für nichts weiter als Sex – der war mit einem Mal verlockend. So verlockend, dass ein Kribbeln in ihrem Bauch einsetzte.
    »Jackson, ich kann dich nicht treffen«, presste sie zwischen den Zähnen hervor. »Außerdem wäre das ungerecht. Du weißt jetzt, wer ich bin, aber wenn ich Google mit ›Jackson‹ und ›San Francisco‹ füttere, wie viele Vorschläge bekomme ich dann?

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