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NeuGier

NeuGier

Titel: NeuGier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa McNight
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ruhige braune Augen. »Wer? Ach, die Aushilfen. Ja, eine hat schon mal Zeit.«
    »Na dann …« Er nahm ein Stück Ciabatta aus dem Brotkorb, biss hinein und brummte, weil Kates Handy abermals zwitscherte. »Und wer schreibt nun?«
    Noch einmal angelte Kate das Gerät aus der Tasche. Es war wieder Jackson. Sie las, dass er da sein würde, wann auch immer sie wo sein musste, und Hitze schoss in ihre Wangen.
    »Die andere Aushilfe«, murmelte sie und schaltete das Gerät aus. »Sie hat glücklicherweise ebenfalls Zeit.«
    »Melden sich gleich noch Nummer drei und vier?« Obwohl Henrys Ton eher neckend klang, fühlte sich Kate von seinen Worten angegriffen. »Oder können wir nun so etwas wie eine Unterhaltung führen?«
    Ihr fiel kein Thema ein, über das sie sprechen wollte. Nicht so Henry. Sobald er sich ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit sicher war, redete er wie ein Wasserfall, als wollte er die stummen Monate nachträglich mit Worten füllen. Sein Essen rührte er kaum an und pickte nur darin herum, doch er trank viel Wein, wodurch sich sein durch Gesten untermalter Redefluss potenzierte. Er war die pure Begeisterung.
    Kate lauschte und beobachtete und interpretierte – sowohl Henrys Verhalten als auch ihre innere Reaktion. Was sie einst so fasziniert hatte – seine Begeisterungsfähigkeit –, erschreckte sie nun, denn sie galt bloß sich selbst. Er sprach über seine Kunst, seine Probleme und deren Lösungen, über seine künftigen Möglichkeiten, seine Ideen und Pläne. Bald war sie so gereizt, dass sie mit der Stirn auf dem Tisch aufschlagen wollte, um ihm zu verdeutlichen, dass er sie langweilte.
    »Wenn du an uns denkst«, fiel sie ihm einem Impuls folgend ins Wort, »an welches Erlebnis denkst du am liebsten?«
    Henry klappte den Mund zu und runzelte die Stirn, nicht verärgert über die Unterbrechung, sondern eher verdutzt. Das Wechselspiel seiner Miene, der verträumte Schimmer in seinen Augen und sein Lächeln ließen Kates Gereiztheit verpuffen.
    »An Lake Tahoe«, antwortete er und sie schluckte.
    Ihre Eltern besaßen ein Ferienhaus am Lake Tahoe und hatten sie und Henry für ein Wochenende dorthin eingeladen. Damals waren sie gerade wenige Monate ein Paar und noch so richtig verknallt gewesen. Henry hatte sie überredet, mit dem Ruderboot rauszupaddeln, und weit draußen angelangt, hatten sie sich im Boot geliebt und waren eingeschlafen. Als sie munter geworden waren, hatten sie nicht nur einen halbseitigen heftigen Sonnenbrand gehabt, sondern auch die Ruder des Bootes verloren. In der einsetzenden Dämmerung hatten sie also ihre Hände zum Einsatz bringen müssen, um zurück zum Grundstück ihrer Eltern zu paddeln. Die hatten inzwischen besorgt die Wasserpolizei verständigt, die sie gefunden und dann zurückgeschleppt hatte.
    ***
    Nach dem Essen begleitete Henry Kate nach Hause und machte keine Anstalten, in seinen Wagen zu steigen. Wie selbstverständlich folgte er ihr in ihre Wohnung.
    Oben angekommen, schloss er sie in seine Arme und küsste sie. Kate wollte ihn zuerst abwehren und vertrösten, doch sie schmolz bei seinen zärtlichen Berührungen, die sich von ihrem Zögern nicht verunsichern ließen. Seine Lippen waren weich und tänzelten verträumt und schon halb selbstvergessen von ihrem Mund zu ihrem Hals. Seine Hände fuhren unter ihr Shirt und legten sich warm auf ihren Rücken.
    Auf dem Weg ins Schlafzimmer zog Henry Kate und sich selbst aus. Für jeden Knopf ließ er sich so viel Zeit, wie er brauchte, und jeder Zentimeter ihrer Haut wurde mit der gleichen Besonnenheit freigelegt, als handele es sich um ein zu enthüllendes Gemälde. Sie daraufhin fester in den Armen haltend, dirigierte er sie zu ihrem Bett und kam über sie, um seine Lippen abermals auf ihrer Haut wandern zu lassen und die Linien ihres Körpers mit seinen Händen zu ertasten.
    Kate schloss die Augen und vergrub die Hände in seinen Locken. Sie hatte es immer gemocht, wie Henry sie liebte. Nicht wild und zügellos, sondern sachte und beinahe kunstvoll. Ihr Vorspiel war stets das gesamte Spiel ihrer Körper gewesen, die sich aneinander rieben, sich anschmiegten, ineinander überflossen, solange bis sie eins waren. Es hatte nie aus besonderen einzelnen Aktionen bestanden, und Kate hatte es nie vermisst.
    Sie stöhnte leise und schlang die Beine um Henry, als er in sie eindrang. Ihre Hände fuhren hinab zu seinen Seiten und forderten ihn sachte auf, tiefer zu gleiten und noch weiter in sie zu dringen – bis er sie innen

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