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NeuGier

NeuGier

Titel: NeuGier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa McNight
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Strand von Santa Cruz, über den Kate vor ihm herschlenderte. Sie wandte sich zu ihm um, sagte etwas, das ihn necken sollte und wartete, wie er darauf reagierte. Sie hielt sich die Haare aus dem Gesicht, lachte und sah so hübsch aus. Ihr Mund so weich, ihre Augen so fröhlich funkelnd. Sie streckte die Hand nach seiner aus, strich mit dem Daumen über seinen Handrücken und lehnte im Gehen den Kopf gegen seine Schulter, sodass er ihren Duft intensiver wahrnahm. Er fühlte sie noch unter seinen Händen … den dünnen Stoff ihres Shirts, als sie mit ihm getanzt hatte, ihren festen und doch so weichen Körper, der sich von ihm führen gelassen hatte. Er hörte noch den Tango und spürte die Dramatik der Melodie so abrupt in sich aufsteigen, dass sich sein Magen zusammenzog.
    ***
    »Weißt du, sie ist halt echt eine tolle Frau«, sagte Jackson seinem Bruder zwei Stunden später mit schwerer Zunge und stellte das Glas ab. Das Wievielte war es eigentlich? Das Sechste? Das Neunte?
    David hatte den Kopf auf den Arm gestützt. Er lag mehr auf dem Tresen, als dass er daran saß. »Also, ich hab sie ja nur einmal gesehen, aber sie hatte schon was …«, entgegnete er nicht weniger lallend. »Es gibt solche Frauen und solche. Und deine Kate ist eine der seltenen Solchen.«
    Jackson wusste genau, was David meinte. »Absolut«, bestätigte er. »Und deshalb hab ich sie so gern.«
    David richtete sich ein Stück auf, wuschelte sich durch die Haare, sodass sie in alle Richtungen abstanden, und bestellte die nächste Runde. »Bestimmt liebst du sie sogar …«
    Das ging nun wirklich zu weit. »Lieben tu ich sie nicht.« Jackson strich sich über den Kopf und dachte daran, wie gern Kate das tat. Sie musste dabei meist grinsen – außer sie schliefen miteinander – denn die Stoppeln kitzelten ihre Handinnenflächen.
    »Nicht?« David betrachtete ihn unter halb gesenkten Lidern und stürzte den neuen Whiskey runter. »Und warum reden wir dann schon seit Stunden über sie, obwohl du überhaupt nicht über sie reden willst? Und warum trinken wir dazu einen Jim nach dem anderen?«
    » Johnny «, korrigierte Jackson ihn beflissentlich und kippte sich die goldene Flüssigkeit hinter die Binde. Auf die Rocks verzichteten sie inzwischen. Shots taten es auch. »Ich weiß nicht, wieso wir über sie reden. Du hast ja nicht locker gelassen.«
    »Wäre sie meine, würde ich dafür sorgen, dass sie niemand anderen ficken will außer mir«, stellte David entschieden klar. »Was ist das nur für ein Typ, mit dem sie zusammen ist?«
    »Irgendein Künstler …« Jackson wurmte es ein wenig, dass er das mit so viel Geringschätzung sagte.
    »Na, kein Wunder. Wahrscheinlich ist er so von seiner Kunst eingenommen, dass er nicht einmal eine Ahnung hat, dass sie ihm untreu ist.«
    Von einem Ausflug ins Blaue hatte Kate ihrem Künstler erzählt, erinnerte sich Jackson. So sehr gelogen war das nicht gewesen. Schließlich waren der Himmel und das Meer die meiste Zeit überaus blau gewesen. Und jetzt war sie dort im grünen, grünen Wald in seiner Hütte … bei ihm. In ihrem eigenen Schlafzimmer zwar oder vielleicht auch nicht …
    Einen missmutigen Laut ausstoßend, schüttelte er die Vorstellung ab. Er stand auf und hielt sich am Tresen fest, um sich an die Senkrechte zu gewöhnen. Als der Boden nicht mehr schwankte, zog er sein Portemonnaie hervor und fummelte mehrere Dollarnoten für die Barkeeperin raus.
    »Lass uns abhauen, dann müssen wir nicht mehr über sie reden.«
    Schwerfällig erhob sich auch David und schwankte. »Du musst sie anrufen.«
    ***
    Zuhause angekommen, schleppte sich Jackson ins Wohnzimmer und plumpste auf die Couch. Er zog sein Handy aus der Tasche und ging in die Einstellungen, wo er seine Rufnummer unterdrückte. Dann wählte er Kate an.
    Es klingelte ein paar Mal. Jackson zählte mit, doch wusste er bald nicht mehr, ob es nun schon drei- oder fünfmal getutet hatte. Immerhin tutete es. Er erschrak ein bisschen, als Kate sich meldete. Ihr Hallo klang schläfrig, verwirrt und so süß, dass er grinsen musste, obwohl es in seiner Brust ziepte.
    »Hallo?«, fragte sie noch einmal, nachdem sie der Stille ein paar Sekunden gelauscht hatte.
    Er schwieg weiter, schloss die Augen und sprach mit ihr in Gedanken. Dass er kein Wort herausbrachte, war gut. Zwar war er betrunken, doch er wusste sicher, dass er sich am nächsten Tag in den Arsch beißen würde, sollte er jetzt irgendetwas sagen. Was auch immer er ihr sagen würde, morgen

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