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Neulandexpedition (German Edition)

Neulandexpedition (German Edition)

Titel: Neulandexpedition (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nico Morleen
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es auch so bleiben.
    Allerdings war ich mir nicht sicher, wie es nach diesem Wochenende damit aussehen würde. Vor allem was Meike betraf, denn wie ich sie kannte, würde sie schon bald in die Offensive gehen. Abwarten, war nicht ihr Ding. Sie nahm sich, was sie wollte. Im Gegensatz zu mir konnte sie immerhin zumindest hoffen, dass Jo ihre Gefühle erwiderte. Ich selbst machte mir in dieser Hinsicht keine Illusionen, wollte sie mir gar nicht machen!
    Vielleicht vergingen diese Empfindungen ja irgendwann, genauso wie sie gekommen waren. Heimlich und leise.
    Vielleicht, wenn Johan und Meike zusammen wären? Alleine der Gedanke machte mich krank, aber andererseits könnte genau das heilsam sein. Ich klammerte mich wirklich an jeden Strohhalm.
    Die nächsten drei Tage würden es eventuell zeigen. An diesen stand nämlich unser alljährliches Wochenend-campen auf dem Plan.
    Schon seit sechs Jahren ging es zumindest einmal im Jahr zusammen zum Grundstück von Ronys Großeltern, das ziemlich weitab vom Schuss an einem See lag. Während wir das Ufer und den angrenzenden Wald unsicher machten, hatten es sich die Bachmeiers angewöhnt, sich an diesen Tagen einen kleinen Stadturlaub zu gönnen. Teilweise konnte ich sie gut verstehen. Gerade wenn Rony und Alwin ihre Stimmchen am Lagerfeuer erklingen ließen und den Mond anheulten, war mir ebenfalls nach Flucht.
    Herzhaft gähnte Jo und reckte sich, wobei seine Hand sacht meinen nackten Unterarm streifte. Ein sanftes Kribbeln breitete sich an dieser Stelle aus. Mit dem Kopf an die Kopfstütze gelehnt, sah er mich an.
    „Bjorn, wie lange noch?“, wollte er wissen und das nicht zum ersten Mal in der letzten halben Stunde.
    „Zwanzig Minuten“, beruhigte ich ihn und er ruckelte ein paar Mal hin und her, um eine bequemere Position zu finden.
    „Ein Glück, ich muss mal pissen.“
    Ich musste grinsen. „Hab mich schon gefragt, wann sich die eineinhalb Liter Cola bemerkbar machen.“
    „Haha, bei der Hitze kollabiert man ja sonst“, muffelte er und schloss halb die Lider.
    „Wir werden immerhin gut durchgeschmort sein, wenn wir ankommen“, zwinkerte ich. Mir war bewusst, dass ich wegsehen, ihn nicht so anstarren sollte, konnte mich aber nicht dazu überreden. Jo war so viel interessanter als die blöde Landschaft.
    „Da ist die Ausfahrt“, wandte sich da Sandra an ihren Freund und lenkte auch unsere Aufmerksamkeit nach vorne.
    Die beiden waren seit fast drei Jahren ein Paar, was die Clique zu Anfang ziemlich durcheinandergewirbelt hatte. Mittlerweile konnte ich es mir anders nicht mehr vorstellen. Sie passten in jeder Hinsicht perfekt zusammen. Oder zumindest fast perfekt, denn rein äußerlich konnten die beiden kaum unterschiedlicher sein.
    Alwin, mit seinen schlaksigen ein Meter neunzig und dem akkuraten aber recht langweiligen karottenroten Kurzhaarschnitt und der hellen sommersprossigen Haut. Und Sandra, gerade einmal eins sechzig, mit üppigen Hüften und einem modischen braunen Bob.
    Eigentlich hatte Ronys Mutter Sandra bereits vor Jahren als ihre zukünftige Schwiegertochter auserkoren und wahrscheinlich schon insgeheim die Hochzeit geplant. Doch die Liebe hielt wohl nicht viel von Plänen. Konnte davon selbst ein Liedchen trällern.
    „Oh sieh mal JoJo, ich hab mich getäuscht. Du kannst sogar früher aufs Töpfchen“, meinte ich übertrieben erfreut, um mich von den Gewitterwolken in meinem Kopf abzulenken. Postwendend erntete ich dafür einen Schlag in die Seite. „Aua! Ich bin doch nur besorgt um dich, weil du wieder die Pampas vergessen hast.“
    „Arsch!“, knurrte er, musste aber dennoch grinsen.
     
    ***
     
    Keine viertel Stunde später hielten wir in der Auffahrt der Bachmeiers. Die beiden Wagen passten problemlos hinein, denn der güldene 3er BMW von Ronys Großeltern war bereits verschwunden.
    Stöhnend quälte Jo sich neben mir von der Rückbank und reckte sich dann ausgiebig. Ich beschwor mich inständig nicht hinzusehen, sondern mich um unser Gepäck zu kümmern. Sein T-Shirt rutschte hoch und sein Bauch blitzte auf. Da! Ich starrte doch. Mist!
    „Wo kann ich denn jetzt mal...“, fragte er und sah sich um. Sein Blick schlich zu dem kleinen weißgetünchten Haus, dessen grüne Holzklappläden verriegelt und verrammelt waren. Im Grunde sagte dieser Anblick alles, aber Jo wirkte nicht so, als würde er die Message von Ronys Großeltern verstehen. Oder besser gesagt, sie verstehen wollen.
    Ich zerstörte seine Illusionen zwar ungern, aber einer

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