Augen geschlossen und schüttelte den Kopf, obwohl sie sich alles andere als sicher war, ob es sich nicht tatsächlich genauso verhielt.
»Das bist du und das, was ich für dich empfinde«, fuhr Rouben wispernd fort. »Vielleicht wird es mit der Zeit ein wenig nachlassen – nicht, weil meine Liebe für dich weniger wird«, beeilte er sich hinzuzufügen, »sondern weil ich mich allmählich daran gewöhnt habe, ein Mensch zu sein und so zu empfinden. Weil ich es dann einfach besser dosieren kann.«
»Bitte tu das nicht«, flüsterte Jolin.
»Was?«
»Es besser dosieren. Ich will mich nämlich nie daran gewöhnen.«
Rouben seufzte. »Jol?«
»Hmhm?«
»Könntest du bitte die Augen öffnen und mich ansehen?«
»Vielleicht sollte ich das besser nicht tun.«
»Warum nicht?«
»Weil ich garantiert tot umfalle, wenn ich deine Hände und deinen Blick gleichzeitig aushalten muss.«
Rouben lachte leise in sich hinein. »Arme Jolin.« Sein Atem streifte ihre Wange und spielte mit einer Haarsträhne, die ihr ins Gesicht gefallen war. »Bitte, sieh mich an.«
Jolins Herz stand still. Erst als sie ihre Lider aufgeschlagen hatte und ihr Blick hilflos in seine wunderschönen Augen abgetaucht war, stolperte es wieder los und ging kurz darauf in einen rasanten Galopp über.
»Hey«, sagte Rouben leise.
Sein Gesicht war perfekter denn je.
»Bitte, küss mich jetzt nicht«, flehte Jolin.
»Bist du sicher?«
»Ähm … Nein, nicht ganz.«
Rouben grinste. »Okay«, sagte er, »dann müssen wir es probieren …« Ohne den Blick von ihr zu nehmen, legte er seine Lippen auf ihre und küsste sie so sanft und zärtlich, dass es beinahe nicht mehr als ein Hauch war. »Es ist nicht so, dass ich kein Verlangen mehr spüre«, gestand er, während er sich wieder von ihr löste. »Aber dieses Gefühl von Wärme und Liebe ist so stark, dass ich im Augenblick gar nichts anderes will. Verstehst du das?«
Jolin seufzte. Dann nickte sie. Sie verstand es. Und wie sie es verstand!
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klarisse?
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was willst du? – etwa, mir endlich dein geheimnis verraten?
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ich will dich nicht langweilen.
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ich gebe es zwar ungern zu, aber das tust du nicht.
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dann würde ich dir gerne etwas anderes verraten …
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nur zu!
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du bist siebzehn, du hast duftende schwarze haare, die schönsten augen der welt und lippen, von denen man nur träumen kann.
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krieg dich wieder ein!
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das ist leicht gesagt.
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oh mann, was bist du bloß für ein spinner! ich sag dir eins: wenn ich die freundin, die dir meine daten gegeben hat, zwischen die finger kriege, dann soll sie sich warm anziehen.
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tut mir leid, dass ich dich nun doch langweile.
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ich weiß auch ohne deine schmeicheleien – oder sollte ich vielleicht eher sagen schleimereien –, wie ich aussehe. die modernen haushalte heutzutage verfügen in der regel über eine ausreichende anzahl von spiegeln.
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und ich dachte immer, schönheit sei subjektiv.
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schönheit und selbstbewusstsein gehören nicht immer zusammen.
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bei dir aber schon, oder?
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weißt du was? du langweilst mich wirklich – und zwar zu tode.
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wen wundert’s? ich bin ja auch der tod – höchstpersönlich!
3
Heute ist es mir besonders schwergefallen,