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Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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und rückte ein Stück von Jolin ab. »Morgen gehst du einfach fünf Minuten eher aus dem Haus.«
    »Du hättest mir außerdem eine SMS schicken können«, sagte sie trotzig und drückte ihre Tasche, die sie auf dem Schoß hielt, etwas fester gegen ihre Brust. »Aber jetzt wissen wir ja Bescheid. Ab morgen fahre ich mit Anna. Sie freut sich bestimmt.«
    »Ja«, sagte Rouben nur.
    Jolin spürte, wie sich ihre Nackenmuskeln versteiften. »Ich verstehe einfach nicht, warum das alles so sein muss.«
    »Verdammt nochmal, Jol, jetzt hör endlich auf damit!«, erwiderte er. »Es muss sein, weil ich so bin, wie ich bin!«
    Jolin hielt den Atem an. »Wie bist du denn?«, flüsterte sie.
    »Ein knapp drei Monate alter Achtzehnjähriger«, sagte Rouben. »Das bin ich.«
    Jolin schüttelte den Kopf. Sie wusste, dass es ein Fehler war, weiter in ihn zu dringen, aber sie konnte nicht anders. »Das warst du gestern auch«, brach es aus ihr hervor. »… und vorgestern und vor einer Woche und vor einem Monat.« Ihre Stimme überschlug sich geradezu.
    »Wie auch immer«, entgegnete Rouben aufgebracht. »Jetzt kann ich jedenfalls nicht mehr so weitermachen.« Zornig schlug er mit der Hand auf das Lenkrand ein, dabei rutschte der Ärmel seiner Jacke ein wenig nach oben und gab den Blick auf einen frischen weißen Verband frei.
    »Hast du dich verletzt?«, rief Jolin erschrocken. Sie wollte nach seinem Arm greifen, doch Rouben zog ihn blitzschnell zu sich heran.
    »Ich bin mit dem Meißel abgerutscht«, sagte er. »Ist aber halb so wild.«
    »Mit dem Meißel?«
    »Ja, stell dir vor, so etwas passiert!«
    Jolin umklammerte die Henkel ihrer Tasche. »Bist du im Krankenhaus gewesen?«
    Rouben stieß ein Lachen aus. Es war abfällig und kalt.
    »Oder wenigstens bei einem Arzt?«
    »Jolin, ich bin erwachsen. Ich weiß, was ich tue.«
    »Ach ja?«, fuhr sie ihn an. »Und ich dachte, das seist du erst seit drei Monaten.«
    Der Alfa kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. Hinter ihnen hupte es. Rouben starrte mit zusammengekniffenen Augen zur Frontscheibe hinaus. »Steig aus!«, zischte er.
    Jolin sah ihn ungläubig an. »Was?«
    »Du sollst aussteigen!«
    »Aber das kannst du nicht machen.«
    Rouben krallte seine Finger um das Lenkrad. Seine Augen funkelten, und seine Kiefermuskeln traten hervor. »Da vorne ist die U-Bahn-Station. Es ist besser, wenn du jetzt aussteigst.« Sein Tonfall wurde allmählich wieder etwas sanfter. »Bitte«, wisperte er.
    Jolin starrte ihn an.
    »Ich verstehe dich nicht«, sagte sie mit bebender Stimme. Dann öffnete sie die Beifahrertür und stürzte auf die Straße hinaus.

    »Wo kommst du denn jetzt her?«, wunderte sich Anna, als Jolin sie auf der Rolltreppe zur Lessingallee hinauf einholte.
    »Ich war in der Bahn«, stieß sie nach Atem ringend hervor. »Ganz hinten. I-ich hab verschlafen.«
    Anna grinste. »Das sieht dir ähnlich.«
    »Hör mal, ich hab eine Idee«, sagte Jolin, als sie ein Stück gegangen waren und sie wieder besser Luft bekam. »Für unser Wipo-Projekt.«
    »Apropos …«, erwiderte Anna zögernd. »Leo hat mich gestern angerufen.«
    »Und? Was hat er mit unserem Projekt zu tun?«
    »Na ja …« Anna zuckte mit den Schultern. »Irgendwie scheint er mitgekriegt zu haben, dass Rouben mich allein damit sitzenlassen wollte.«
    »Aber das ist doch nicht wahr. Zuerst hat er mich gefragt, ob ich einspringen würde. Dann erst hat er dir abgesagt.« Jolin wusste selber nicht, warum sie ihn verteidigte.
    »Ja«, sagte Anna ungeduldig. »Ist doch nicht so wichtig, oder? Jedenfalls hat er mich gefragt, ob wir nicht zusammenarbeiten sollen.«
    »Was? Du und Leo?«
    »Ja, wieso nicht?« Anna schüttelte lachend den Kopf. »Es ist doch kein Beziehungsprojekt.«
    Jolin stöhnte leise. Offenbar machte es ihrer Freundin tatsächlich zu schaffen, dass sie schon länger keinen Freund mehr gehabt hatte. »Leo ist mit Carina zusammen.«
    Anna nickte. »Eben. Übrigens … es geht ihr gar nicht gut«, fing sie an zu erzählen. »Die Ärzte haben ihr Blut untersucht und festgestellt, dass ihre Heparinwerte zu hoch sind.«
    »Heparinwerte?«, erwiderte Jolin. »Gibt es das überhaupt? Ich kenne nur ein Medikament, das Heparin heißt. Es blockiert die Blutgerinnung.«
    »Das ist es ja«, bestätigte Anna. »Angeblich hat Carina ein solches Medikament nie bekommen. Und jetzt rätselt man, wie es in ihren Körper gelangt ist.«
    Der Gedanke durchzuckte Jolin wie ein Blitz, aber er war zu flüchtig, als dass er

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