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Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Neumondkuss: Ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Schröder
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richtete ihre dunklen Augen auf Jolin. »Ehrlich, ich würde niemals mehr …«
    »Du hättest eh keine Chance«, meinte Anna grinsend.
    Rebekka sah zur Decke. »Oh, das ist bitter.«
    »Also, auch wenn ihr mehr auf Schadenfreudengesang aus seid …«, begann Susanne, »aber mich interessiert wirklich, wann und mit wem sie ein Date hat.«
    Klarisses Schultern spannten sich. Sie reckte ihren schmalen hellen Hals heraus und sah triumphierend in die Runde. »Mit dem Tod höchstpersönlich«, gurrte sie dunkel.
    Jolin zuckte zusammen und richtete den Blick auf ihr halbes, mit Käse und Gurkenscheiben belegtes Brötchen, das noch immer unangetastet auf einer Papierserviette vor ihr auf dem Tisch lag. Die anderen sahen sich an.
    Rebekka kicherte. »Ja, klar. Mit wem sonst?«
    »Er hat sich tatsächlich so ausgegeben«, sagte Klarisse.
    »Versteh ich das richtig?«, vergewisserte sich Susanne. »Du hast ihn noch gar nicht gesehen?«
    Klarisse nickte. »Noch nicht.«
    »Na, ich wüsste ja nicht, ob ich mich mit so einem treffen würde«, sagte Anna.
    »Du ganz bestimmt nicht«, bestätigte Rebekka. »Und ich auch nicht, für sie scheint er aber genau der Richtige zu sein.« Sie wandte sich Klarisse zu. »Woher kennst du ihn eigentlich? Schüler-VZ? Facebook?«
    »Nein, er hat mir gemailt.«
    »Moment mal …«, sagte Anna. »Wie das? Ich meine, woher hat er deine Adresse?«
    Klarisse hob die Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Oh, oh.« Susanne grinste breit. »Das ist der Kick. Hab ich recht?«
    Eine leichte Röte legte sich auf Klarisses Gesicht. »Na ja, er behauptet, dass wir uns schon mal begegnet sind. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, wann und wo das gewesen sein soll.«
    »Ts.« Rebekka schüttelte den Kopf. »Ich wette, in Wahrheit ist das irgend so ein Langweiler, der schon seit der siebten Klasse hinter dir her ist und unter normalen Umständen null Chancen bei dir hätte.«
    »Wenn das so ist, wird er sich wohl auch nicht zu erkennen geben«, orakelte Susanne. »Dann treibt er das Spiel garantiert so weiter.«
    Rebekka verdrehte die Augen. »Und holt sich in seinem Spießerzuhause einen runter.«
    »Wir werden ja sehen«, sagte Klarisse.
    »Und wann, sagtest du, will er dich treffen?«, fragte Jolin.
    »Sonntagabend.« Klarisse hob die Hände. »Ihr braucht euch also keine Sorgen zu machen. Ich hab schon im Kalender nachgesehen, das ist eine Neumondnacht. Der Tod hat bei mir also absolut keine Chance.«
    Das Thema Vampir war offenbar noch immer nicht abgehakt, und Jolin fragte sich besorgt, ob bei den Zwölftklässlern nicht doch irgendetwas von den unheimlichen Ereignissen auf der Burgparty hängengeblieben war.

    Rouben tauchte den ganzen Tag nicht auf, und so fuhr Jolin am späten Nachmittag in Begleitung von Anna, Rebekka und Klarisse mit der U-Bahn nach Hause. Keine der drei verlor ein Wort über Roubens Abwesenheit, wofür Jolin ihnen unendlich dankbar war.
    Doch kaum hatte sie daheim den Fuß über die Schwelle gesetzt, klingelte bereits das Telefon. Jolin ließ ihre Umhängetasche auf den Boden fallen und nahm das Mobilteil aus der Station. »Frag mich nicht«, sagte sie. »Ich weiß es selber nicht.«
    »Was weißt du nicht?«, entgegnete Rouben.
    Jolins Herz machte einen Satz, dann stolperte es unregelmäßig weiter. »Oh, ich dachte, du wärst Anna«, stieß sie hervor.
    »Das ist keine Antwort«, erwiderte er.
    »Mein Statement war ja auch nicht für dich gedacht.« Jolin freute sich, dass sie trotz der Aufregung so schlagfertig war.
    »Würdest du mir trotzdem antworten?«
    Sie seufzte leise. »Kannst du es dir nicht denken?«
    »Ach so. Sie haben sich gefragt, warum ich heute nicht in der Schule war.«
    »Nicht nur sie.«
    »Ich werde auch morgen und Freitag nicht kommen«, sagte Rouben. »Das wollte ich dir nur sagen … Und dass es mir leidtut, dass wir heute früh so gestritten haben.«
    Ja, das tut mir auch leid, dachte Jolin. »Könntest du nicht noch kurz vorbeischauen?«, bat sie. »Gunnar hat bis abends im Kaufhaus zu tun, und Paula ist heute im Studio. Ich bin ganz allein in der Wohnung und würde dich gerne sehen.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen.
    »Bis Montag«, sagte Rouben schließlich, dann war nur doch das Klacken der Unterbrechung zu hören.
    Jolin starrte das Telefon an. Sollte das eine Entschuldigung sein, eine Information – oder beides? Warum rief er sie überhaupt noch an! Nur um sie zu quälen?
    »Du bist ungerecht«, murmelte sie. »Und du

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