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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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machst das alles wieder sauber.«
    Will der mich auf den
Arm
nehmen?
    Natürlich bin ich ausgeflippt. »Hör verdammt nochmal auf rumzunerven, Evan. Wenn es dich so sehr stört, dann mach doch selber sauber.« Daraufhin stürmt er wutentbrannt raus, weil ich ihn angeschrien habe. Über eine Stunde hat er nicht mit mir gesprochen, was ihm überhaupt nicht ähnlich sieht. Ich ertrage es nicht, wenn jemand nicht mit mir redet, so dass ich mich am Ende entschuldige, und erst später denke ich – warte mal, warum entschuldigt er sich eigentlich nicht, weil er mich zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt genervt hat?
    Wir haben darüber geredet, kurz bevor ich hergekommen bin, und er sagte, seine Bemerkung täte ihm leid, aber ich weiß, dass er immer noch sauer ist. Auf dem Weg hierher ist mir dann eingefallen, was Sie beim letzten Mal sagten, dass Evan sich vielleicht gekränkt fühlt, weil diese Sache mit John so viel von meiner Zeit geraubt hat. Da habe ich es nicht so gesehen, weil wir großartig klargekommen sind, aber diese Woche ist etwas passiert, und jetzt ist alles anders. Niemand hat im Moment viel Spaß – außer John vielleicht.
     
    Am Tag nach unserer letzten Sitzung bekam ich einen Anruf von Sandy.
    »Julia würde gerne mit Ihnen reden. Sie hat versucht, Sie anzurufen, aber Sie haben ja Ihre Nummern geändert.«
    »Was will sie?«
    »Ich weiß es nicht, Sara.« Sie klang verärgert. »Sie hat mich nur gebeten, Ihnen Ihre Nummer von zu Hause zu geben.« Ich konnte mir vorstellen, wie sehr Sandy es genoss, die Botin zu spielen. Der Gedanke ließ mich lächeln.
    »Danke. Ich rufe sie sofort an.« Doch ich tat es nicht. Stattdessen machte ich mir eine Tasse Kaffee, dann setzte ich mich an den Tisch, das Telefon vor mir. Die Frau schaffte es, dass ich mir abscheulich vorkam, und davon hatte ich genug. Vielleicht sollte ich sie überhaupt nicht anrufen. Ihr eine Dosis ihrer eigenen Medizin verpassen. Ich hielt zwei Minuten durch.
    Sie ging beim ersten Klingeln ran.
    »Sandy sagte, Sie wollten mich sprechen?«
    »Ich würde Sie gern sehen, damit wir uns ungestört unterhalten können.«
    »Oh. Okay. Ich, äh, kann heute hier nicht weg. Ich muss Ally bald abholen, und …«
    »Morgen reicht auch. Um wie viel Uhr können Sie hier sein?«
    »Vielleicht gegen elf?«
    »Ich sehe Sie dann.«
    Sie legte auf, und ich saß da, ohne jede Erklärung und mit dem Bedürfnis, sie noch einmal anzurufen und ihr zu sagen, dass ich nicht käme. Aber das würde ich unmöglich schaffen, und das ärgerte mich. Wahrscheinlich wusste sie das ebenfalls. Und das wiederum machte mich nur noch wütender.
     
    Evan war nicht besonders begeistert davon, dass ich ganz bis Victoria fahren wollte, obwohl wir nicht wussten, wo John steckte, aber er sah ein, dass ich herausfinden musste, warum Julia angerufen hatte. Ich versprach ihm, vorsichtig zu sein. Anschließend begann ich, über die Millionen möglicher Gründe zu spekulieren, warum sie mich sehen wollte, bis er schließlich sagte: »Sara, du wirst es morgen erfahren. Geh ins Bett.«
    »Aber was denkst du, warum sie …«
    »Ich habe keine Ahnung. Jetzt geh ins Bett.
Bitte

    Ich tat es, aber ich lag stundenlang wach und überlegte, was ich anziehen oder sagen sollte. Dieser Besuch fühlte sich so anders an. Sie hatte mich gebeten, zu ihr zu kommen. Sie
wollte
mich sehen.
     
    Am nächsten Morgen fuhr ich direkt nach Victoria weiter, sobald ich Ally zur Schule gebracht hatte. Ich kam fast eine halbe Stunde zu früh und holte mir in einem Laden in der Nähe von Julias Haus einen Kaffee. Mir fiel ein, dass es nicht weit entfernt auch einen öffentlichen Strand gab, und fuhr die Straße entlang. Als ich an ihrem Haus vorbeikam, fiel mir eine Frau auf, die gerade aus der Seitentür kam. Sie strich sich mit der Hand durchs Haar.
    Ausgeschlossen.
    Ich fuhr auf die Auffahrt eines Nachbargrundstücks und beobachtete im Rückspiegel, wie Sandy die Straße überquerte und in ein Zivilfahrzeug stieg. Was hatte sie in Victoria zu suchen? Als sie gestern anrief, hatte sie es nicht erwähnt. Natürlich hatte ich sie auch nicht über meinen bevorstehenden Besuch informiert. Nachdem Sandy losgefahren war, setzte ich in der Einfahrt zurück und fuhr weiter zum Strand. Zwanzig Minuten lang starrte ich hinaus auf den Ozean, nippte an meinem Kaffee und dachte darüber nach, was ich gerade gesehen hatte. Möglicherweise waren sie einfach nur den Fall noch einmal durchgegangen, aber der Zeitpunkt war

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