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Never Knowing - Endlose Angst

Never Knowing - Endlose Angst

Titel: Never Knowing - Endlose Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chevy Stevens
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Und in der nächsten Woche war etwas Neues an der Reihe.« Ich lachte. »Wie waren Sie als Kind?«
    »Ich hatte ständig Ärger – habe mich geprügelt, getrunken, gestohlen. Mein Dad hat mich rausgeschmissen, als ich siebzehn war, und ich musste bei einem Freund wohnen.«
    »Wow. Das ist hart!«
    »Es stellte sich heraus, dass es das Beste war.« Er zuckte die Achseln. »Ich trat in einen Boxclub in der Nähe ein, und dieser alte Cop, der Kickboxen unterrichtete, hat mich ein paarmal mitgenommen und ist mit mir in der Gegend rumgefahren. Er überredete mich, zur Polizei zu gehen, andernfalls wäre ich wahrscheinlich hinter Gittern gelandet.«
    »Ich bin froh, dass Sie sich entschieden haben, einer von den Guten zu werden.«
    »Ich auch.« Er grinste.
    »Stehen Sie und Ihr Dad sich jetzt wieder näher?«
    »Er ist Pastor. Alles, worum er sich kümmert, ist Kirche und Gott, in dieser Reihenfolge.«
    »Wirklich? Wie war es, in so einem Zuhause aufzuwachsen?«
    »Wenn Sie der Meinung sind, ich würde oft zitieren, dann sollten Sie mal meinen Dad erleben. Er kann Ihnen die ganze Bibel Wort für Wort herunterbeten.« Er lächelte, aber ich sah etwas Hartes in seinem Blick aufblitzen, ehe er auf seinen leeren Kaffeebecher hinunterschaute.
    »War er streng? Sie wissen schon, ›Wer mit der Rute spart‹ und so was?«
    Er nickte. »Er war nicht gewalttätig oder so, aber er stand auf Bußübungen.« Er lachte kurz auf. »Als Kind geriet ich einmal in der Sonntagsschule in einen Streit, weil ich versuchte, einen Jungen davon abzuhalten, ein kleineres Kind zu verhauen. Dad zwang mich, mich bei der gesamten Gemeinde zu entschuldigen – anschließend musste ich vorne in der Kirche
niederknien
, meinen Sünden abschwören und den Herrn um Vergebung bitten. Und das war nur der Anfang.«
    »Aber Sie hatten doch nur versucht, jemanden zu schützen. Haben Sie nicht erklärt, was passiert war?«
    »Meinem Vater kann man nichts erklären. Aber ich wusste, dass ich richtig gehandelt hatte. Ich würde es jederzeit wieder tun, ohne nachzudenken.«
    »Es ist komisch, mir vorzustellen, dass Sie so einen Vater haben. Sie sind so ruhig und logisch.«
    »Jetzt, klar. Aber ich habe lange gebraucht, um dahin zu kommen.«
    »Wirklich?«
    »In meinen Zwanzigern war ich ständig schlecht drauf. Als ich zur Polizei kam, wollte ich jeden Kriminellen höchstpersönlich zur Strecke bringen.«
    »Habe ich richtig gehört?
Sie
waren schlecht drauf?«
    Ein boshaftes Grinsen. »Es könnte sein, dass ich die eine oder andere Regel gebrochen habe.«
    »Oder ein paar Knochen, stimmt’s? Ich wusste es!«
    Seine Miene wurde ernst. »Ein Fall wurde meinetwegen nicht zur Anklage zugelassen, und ich wurde zeitweilig suspendiert – und beinahe aus dem Polizeidienst entlassen. Es war eine harte Lektion, aber dadurch lernte ich, innerhalb des Systems zu arbeiten.«
    »Aber frustriert Sie das nicht? Wenn zum Beispiel jemand mit seinen Verbrechen davonkommt?« Ich schüttelte den Kopf. »Wenn John aufgrund einer Formsache davonkäme, würde ich ausrasten. Es wäre ziemlich verlockend, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen.«
    Billys Miene war angespannt, bekümmert. Ich tat nichts, um die Stille zu beenden.
    »Dieser Fall, von dem ich Ihnen gerade erzählt habe«, sagte er schließlich, »das war ein Serienvergewaltiger. Nach Monaten hatten wir endlich einen Hinweis, wo er stecken könnte, und ich beschloss, die Sache zu überprüfen. Als ich ankam, sah ich einen Mann verschwinden, auf den die Beschreibung des Verdächtigen passte. Der Vergewaltiger nahm immer die Kleider seiner Opfer mit, also stieg ich durchs Fenster ein und suchte nach Beweisen – und tatsächlich, im Schrank lag eine Tasche, gefüllt mit Frauenkleidung. Ich wollte gerade wieder abhauen, als der Verdächtige zur Vordertür hereinkam. Als er mich sah, rannte er davon, und ich nahm die Verfolgung auf … Es ging nicht gut aus.«
    »Was ist passiert?«
    Er sah mir in die Augen. »Sagen wir mal so, ich ließ zu, dass meine Gefühle die Oberhand behielten und nicht mein Verstand, und ich machte einen Fehler.«
    »Aber Sie wirken immer so kontrolliert.« Ich war fasziniert, dass Billy noch eine andere Seite haben könnte. Eine, die mir selbst wesentlich ähnlicher war.
    »
Die Kunst des Krieges
hat mein Leben verändert – Kickboxen hat ebenfalls geholfen. Wenn man im Ring steht, stellt man schnell fest, dass man die Koordination verliert, wenn man keinen kühlen Kopf bewahrt.«
    »Hm, das

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