Never Knowing - Endlose Angst
dringend Ihre Hilfe. Sie sind wahrscheinlich die einzige Chance, ihn jemals zu erwischen.«
Ich schloss die Augen, als müsste ich Billys Worte dann nicht hören, und ließ die Stirn auf meinen Schreibtisch sinken.
Er sagte: »Ich weiß, es hat den Anschein, als habe er allein die Macht, aber er will eine Beziehung zu Ihnen aufbauen. Darum ruft er immer wieder an. Niemand weiß, wie weit wir das forcieren können. Aber wie Sun Tzu sagt: ›Die Gelegenheit, den Feind zu schlagen, wird vom Feind selbst geliefert.‹ Am Ende wird er uns etwas an die Hand geben, das uns weiterbringt.«
Evan kam die Treppe hoch.
»Ich muss aufhören.«
»Okay, wir bleiben in Kontakt. Ruhen Sie sich aus.«
Gerade, als ich das Telefon hinlegte, kam Evan hinter mir herein und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Ich drehte mich um.
»War das Bill?«
Himmel, er konnte in mir lesen wie in einem offenen Buch. »Wir mussten den Anruf besprechen. Herrje, Evan.«
Seine Miene war ausdruckslos. Ein Teil von mir wollte streiten und mich verteidigen, wollte zu Recht verärgert hinausstürmen. Mein Gesicht fühlte sich heiß an, und ich war nah dran, die Beherrschung zu verlieren.
Reiß dich zusammen. Ausflippen ist keine Lösung.
Ich holte tief Luft. »Es tut mir leid, dass ich die Beherrschung verloren habe. Aber diese ganze Geschichte ist einfach zu heftig. Ich brauche dich auf meiner Seite.«
»Ich stehe auf deiner Seite.«
»Es fühlt sich aber nicht so an. Ich kann es nicht ausstehen, dass du sauer auf mich bist.«
Evan seufzte schwer, dann packte er meinen Fuß, zog ihn auf seinen Schoß und begann, ihn zu massieren. »Ich bin nicht wütend auf dich, sondern auf die Situation. Es ist ein Albtraum.«
»Meinst du, ich wüsste das nicht? Mein Gott, er könnte in diesem Moment irgendwo eine Frau umbringen – und ich könnte nichts dagegen tun.«
»Wenn er jemanden umbringt, ist das nicht deine Schuld. Er ist ein Mörder, und so jemand tötet nun einmal.«
»Doch, es wäre meine Schuld, weil ich ihn nicht aufgehalten hätte.« Ich dachte an Billys Worte. »Ich bin so ziemlich die einzige Chance, die die Polizei hat, um ihn zu erwischen.«
»Die Cops benutzen dich als Köder! Du weißt, dass du nicht mit ihm zu reden brauchst. Ich finde, du solltest dich da raushalten.«
»Ich kann hier nicht untätig herumsitzen, während er nach seinem nächsten Opfer sucht.«
»Sara, du stehst ständig unter Strom, und deine Gefühle sind vollkommen durcheinander.« Er hob eine Hand. »Du hast allen Grund, aufgewühlt zu sein, aber ich mache mir Sorgen um dich.«
»Machst du dir
meinetwegen
Sorgen oder wegen Billy?«
Er sah mich an. »Es tut mir leid, dass ich so ein eifersüchtiger Arsch bin. Wenn du sagst, ich müsste mir keine Sorgen machen, dann glaube ich dir. Aber mir ist die Vorstellung zuwider, dass ein anderer Kerl dich beschützt. Du bist mein Mädel.«
Ich kroch zu Evan auf den Schoß und schlang meine Arme um seine Schultern. Als ich an seinem Ohr schnüffelte, sagte ich: »Schatz, gegen dich ist er gar nichts. Und im Moment ist er derjenige, der meine paranoiden Zusammenbrüche abbekommt. Für dich bleibt die Schokoladenseite.«
»Hm … red weiter.«
Mit den Lippen zeichnete ich sein Schlüsselbein nach. Knabberte an seinem Ohrläppchen. Flüsterte gegen die warme Haut an seinem Hals: »Ally?«
»Schläft mit Elch auf dem Sofa. Ich trag sie später hoch. Aber ich kann sie auch jetzt …«
Ich legte mein Gesicht dicht an seins und packte ihn am Hinterkopf. Er hob die Augenbrauen. Ich legte meine Lippen auf seine und küsste ihn langsam, sanft, dann härter … rieb meine Lippen an seinen, schlängelte mich mit meiner Zunge in seinen Mund. Als er versuchte, daran zu saugen, zog ich sie fort und lächelte ihn an. Er packte meine langen Haare und wickelte sie sich um die Faust, dann zog er mein Gesicht zu sich und küsste mich hart. Ich stand auf, winkte ihm mit dem Zeigefinger zu mir und stolzierte mit einem übertrieben sexy Gang aus dem Zimmer.
Er lachte und folgte mir ins Schlafzimmer. Ich ließ mich aufs Bett gleiten, warf meine Haare über die Schulter zurück und sagte mit schlechtem Südstaatenakzent: »O mein Gott, Seemann, du warst so lange zur See, ich weiß gar nicht mehr, wie das geht …«
Evan kam mit ebenfalls betont sexy Bewegungen zum Bett und zog sich mit einer Hand das Hemd über den Kopf – genau so, wie ich es liebe. Er ließ das Hemd um den Finger kreisen und schleuderte es auf den Boden, während
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