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Nevermore

Nevermore

Titel: Nevermore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Creagh
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Richtung warf.
    Gegen Ende der Stunde begann Mr Swanson die Projektgruppen in der Reihenfolge ihrer Präsentationen am nächsten Tag an die Tafel zu schreiben. Romelle und Todd mit Mark Twain waren zuerst dran, danach Josh und Amber mit Walt Whitman und dann kam die einzige Dreiergruppe mit Richard Wright. Isobel spielte nervös mit ihrem Stift, während die Liste immer länger wurde.
    »Und zu guter Letzt«, sagte Mr Swanson und schrieb ihren Namen an die Tafel, »haben wir noch Isobel und Varen mit unserem Halloween-Ehrengast, Mr Edgar Allan Poe. Auf diesen Vortrag freue ich mich ganz besonders.« Er lächelte und nickte ihnen beiden zu.
    Das nenne ich mal unter Druck setzen, Swanson. Isobel warf Varen einen besorgten Blick zu. Er antwortete mit einem Schulterzucken, das wahrscheinlich keine große Sache bedeuten sollte. Das hieß also, dass er einen Plan hatte. Sie hoffte, dass dem wirklich so war, und versuchte zu lächeln. Trotzdem blieb das ungute Gefühl in ihrer Magengegend bestehen. Schließlich war es kein Geheimnis, dass zumindest sie bisher rein gar nichts geschafft hatte. Na ja, nichts außer ein paar Zitate rauszuschreiben, die, wenn sie sie morgen vorlas, vielleicht gerade noch verhindern konnten, dass sie null Punkte bekamen. Mit der Betonung auf vielleicht .
    Isobel schloss die Augen und versuchte irgendwie mit der Tatsache klar zukommen, dass sie es sich nicht leisten konnte, morgen schlecht abzuschneiden. Sie hatte schon einmal ihren Platz im Team fast verloren. Wenn sie eine schlechte Note in Englisch bekam, dann wären der Trainerin die Hände gebunden und sie würde ins Exil verbannt werden, egal wie viele reumütige Cheers sie aufführte. Ihr würden die Flügel gestutzt werden, Alyssa würde ihren Platz einnehmen und sie selbst könnte dem Bus zu den Landesmeisterschaften nur noch zum Abschied hinterherwinken.
    Der Schulgong entließ sie in die Mittagspause.
    Isobel sammelte ihre Sachen zusammen, stand auf und lud das Poe-Buch auf ihren Ordner. Jetzt bereute sie es, es aus dem Spind genommen zu haben, da sie diesmal keine Zeit für Gruppenarbeit bekommen hatten.
    Als sie aufsah, war Varen nicht mehr auf seinem Platz. Stattdessen fanden ihn ihre suchenden Augen auf dem Flur, wo er mit jemandem sprach, der von der Wand verdeckt wurde. Isobels Verdacht wurde bestätigt, als ihr Blick auf schwarze Haare und ein kupferfarbenes Handgelenk mit Armband fiel.
    Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Sie klemmte sich ihre Sachen unter den Arm und brach auf in Richtung Tür. Als sie näher herankam, glaubte sie, das Wort »Tusse« aufzuschnappen.
    Ohne auch nur einen Gedanken an die möglichen Folgen zu verschwenden, ging Isobel auf den Flur, stellte sich neben Varen und legte ihm sanft die Hand auf den Arm. Die Berührung elektrisierte sie am ganzen Körper.
    Er drehte sich blitzschnell um und blickte sie mit seinen tiefgrünen Augen überrascht an.
    Isobel bemühte sich mit aller Kraft, die Hand auf seinem Arm ruhig zu halten. Um der ganzen Sache die Krone aufzusetzen beugte Isobel sich zu ihm und sagte leise: »Hey, wir sehen uns dann nach der Schule, okay?« Sie wartete keine Antwort ab, sondern sah von Varen zu Lacy und warf ihr zwinkernd ein Lächeln zu - das konnte sie sich einfach nicht verkneifen.
    Die Königin von Saba stand verblüfft und mit ehrfurchtsvoll geöffneten, glänzenden kastanienbraunen Lippen da.
    Immer noch lächelnd machte Isobel auf dem Absatz kehrt. Mit genau dem richtigen Maß an Hüftschwung machte sie sich auf den Weg in die Kantine.
    Isobel verließ die Essensschlange mit Poes gesammelten Werken und ihrem Ordner unter dem Arm und versuchte mit beiden Händen, ihr Tablett gerade zu halten.
    Donnerstag war Pizzatag und Isobel, deren leerer Magen schließlich die Oberhand gewonnen hatte, hatte sich das größte Stück Tony Tomo’s Champignonpizza genommen, das sie finden konnte. Und dann hatte der Balanceakt zu ihrem Tisch begonnen und sie sah erst, wer dort saß, als sie ihr Tablett abstellte.
    Stevie.
    Er stand auf und streckte die Hände aus, um ihr ihre Bücher abzunehmen. Wie üblich trug er eins seiner Trenton-Sweat-shirts, ein blaues mit einem großen gelben T auf der Brust.
    »Hey«, begrüßte er sie, »was dagegen, wenn ich mich heute hierhin setze?«
    Isobel schüttelte den Kopf. Sie schob ihr Tablett auf den Tisch und musterte ihn eingehend. Sie widerstand dem Drang, einen Blick zum Tisch ihrer ehemaligen Clique zu werfen, und hoffte, dass Stevie klar war, was er

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