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Neville, Katherine - Der magische Zirkel

Titel: Neville, Katherine - Der magische Zirkel Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich nicht stimmten, die irgendwie hingebogen und unecht wirkten. Und auch wenn sich die Geschichte oder die Herkunft jedes einzelnen inzwischen anders darstellte, als man mich früher glauben machte, gab es einen, wie mir jetzt klar wurde, von dem ich so gut wie nichts genau wußte. Jeder hatte mich von Anfang an vor ihm gewarnt, sogar seine eigene Schwester.
    Es war der Mann, der hier neben mir im Flugzeug saß und seinen Kopf mit den dunklen Haaren an meine Schulter lehnte. Es war mein Kollege, Cousin und einstweiliger Liebhaber Wolfgang K. Hauser aus Krems in Österreich. Obwohl ich geglaubt hatte, in Wolfgang den Mann meiner Träume gefunden zu haben, mußte ich im hellen Licht der Wirklichkeit zugeben, daß jede seiner Lügen zu einer weiteren Lüge geführt hatte, von dem Augenblick an, als er unerklärlicherweise nach Idaho gekommen war, während ich in San Francisco auf Sams Beerdigung war.
    In Verbindung mit jener Beerdigung fiel mir ein, was Sam mir über den Arbeitgeber von Olivier und Theron Vane gesagt hatte – und was im Widerspruch zu dem stand, was Wolfgang behauptet hatte. Sam sagte, alle Vereinbarungen seie n von den höchsten Ebenen der US-Regierung abgesegnet gewesen. Und hatte nicht Zoe darauf hingewiesen, daß Wolfgang sie in Wien ausfindig gemacht hatte, um Informationen zu erhalten, während er die Sache andersherum darstellte?
    Aber die bitterste Pille für mich war der Gedanke, daß Wolfgang sich praktisch vor meiner Nase Pandoras Manuskripte angeeignet hatte und dies mit der gleichen Geschicklichkeit, mit der er sich mein Vertrauen erschlich.
    Es gab bereits genug Hinweise auf arisches Gedankengut in seinem Walhalla-ähnlichen Schloß sowie in seiner Erziehung durch eine Mutter, die selbst von einem Nazi erzogen worden war. Seine Frage: «Willst du damit sagen, Ariels Großeltern waren Zigeuner?» konnte folglich kaum anders zu deuten sein.
    Ich hatte so viele Lügen geschluckt, daß ich mich fragte, wann ich aufhören würde, mich selbst zu belügen.
    Nachdem ich befürchtete, daß Wolfgang Hauser das fehlende Glied war, das alles in diesem verworrenen Gewebe aus Mythos und Intrige verband, hoffte ich nur, daß ich den richtigen Weg zurück finden würde, um sowohl Sam als auch mich lebend aus diesem Gespinst herauszubringen.

    Ich möchte bei dieser Gelegenheit kurz auf das größte spirituelle Ereignis eingehen… die Freisetzung von atomarer Energie… und Sie bitten, Ihre Aufmerksamkeit auf den Ausdruck «Freisetzung» zu lenken. Befreiung ist der Grundgedanke der neuen Ära, und für den geistig Orientierten ist er das immer gewesen. Diese Befreiung hat mit der Freisetzung sowohl eines Teils der Materie als auch der seelischen Kräfte innerhalb des Atoms begonnen… Für die Materie eine große und mächtige Initiation, die den Initiationen gleichkommt, die die Seelen der Menschen befreien oder erlösen… Die Stunde der erlösenden Kraft ist gekommen.

    E XTERNALISIERUNG DER H IERARCHIE , «DK der Tibeter», der gesprochen hat durch Alice Bailey am 9. August 1945
    Der Uranuszyklus beginnt, wenn der Plant seinen nördlichen Knotenpunkt erreicht… der letzte heliozentrische Durchgang des Uranus über seinem nördlichen Knotenpunkt war bezeichnenderweise am 20. Juli 1945, vier Tage nach der ersten Atomexplosion in Alamogordo in New Mexico, die in der Tat eine neue Ära einleitete – zum Besseren und Schlechteren… Ereignisse passieren uns nicht; wir passieren die Ereignisse.

    D ANE R UDHYAR , Astrological Timing
    Bevor ich mir einen Aktionsplan zurechtlegen konnte, mußte ich Sam finden. So furchtbar es werden würde, ihm gegenüberzutreten und mein katastrophales Versagen einzugestehen – nicht zuletzt mein Techtelmechtel mit Wolfgang, während Rom brannte – so hatte ich doch endlich begriffen, daß Sam dank mir jetzt möglicherweise in größerer Gefahr war als vor meiner Abreise aus Idaho, sollte jemand erfahren haben, daß er lebte.
    Wolfgang war während des ganzen Rückflugs ungewöhnlich still, was mir durchaus entgegenkam. Als wir in Idaho landeten, vereinbarten wir, daß er sofort ins Büro fahren würde, um uns beim Pod, der inzwischen aus Wien zurück sein würde, zurückzumelden, während ich nur rasch meine Sachen nach Hause bringen und anschließend in die Firma kommen wollte. Die einzige Waffe, die ich in meinem geschrumpften Arsenal noch übrig hatte, war, daß Wolfgang mich noch nicht verdächtigte, ihn zu verdächtigen. Ich mußte also rasch handeln.
    Ich

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