New Heroes - Die Zeit der Superhelden
Farbiger.«
»Das sind nicht gerade viele Informationen.« Eine Minute später grinste sie. »Ah, ich hab einen gefunden. Lebt zwar nicht in New York, aber er könnte trotzdem dein Freund sein. Hier ist sogar das Foto vom Führerschein.« Sie drehte den Monitor zu Colin herum, hielt aber die Hand über die Informationen, die unter dem Foto standen. »Könnte er das sein?«
Colin betrachtete das Foto. Dieser Solomon Cord sah ein bisschen älter aus als Colins Vater, ein gut aussehender Mann mit klaren Gesichtszügen. Colin versuchte, sich diesen Mann als Paragon vorzustellen, mit Maske und Kampfkleidung. »Könnte er sein.«
Trish drehte den Monitor wieder um. »Wenn die Adresse stimmt, lebt er in Richmond, Virginia.«
»Ist das weit von hier?«
Trish grinste. »Jedenfalls nicht gerade um die Ecke. Ungefähr neunhundert Kilometer.«
»Und wie komme ich dorthin?«
»Gar nicht. Ich darf dir auch keine weiteren Informationen geben. Ich kann mich nur mit unseren Kollegen in Richmond in Verbindung setzen und sie bitten, diesem Solomon Cord einen Besuch abzustatten und ihm unsere Telefonnummer zu geben. Könnte aber ein paar Tage dauern. Ist es okay, wenn du so lange bei uns wohnen bleibst?«
»Klar, vielen Dank.«
Danny schreckte plötzlich hoch, als der Learjet auf der Landebahn aufsetzte. Er befand sich in einer winzigen Kabine im Heck des Flugzeugs und trug immer noch die Handschellen. Direkt gegenüber saß einer der Uniformierten, Davidson, der ihn nicht eine Sekunde aus den Augen ließ.
»Wo sind wir?«, fragte Danny benommen.
Der Soldat überhörte die Frage.
»Was ist mit Colin passiert? Sie dürfen wohl nicht mit mir reden, was?«
Der Soldat starrte ihn nur weiter an.
Auch gut, dachte Danny. Los, denk nach!, mahnte er sich. Ich kriege die Hände nicht aus den Handschellen heraus, aber vielleicht kann ich ihn so schnell nach dem Schlüssel durchsuchen, dass er nichts merkt.
Er versuchte, seine supermenschliche Schnelligkeit zu aktivieren, indem er sein Zeitgefühl änderte, bis alles langsamer wurde.
Aber natürlich funktionierte es wieder mal nicht.
Fünf Minuten später führte man Danny aus dem Flugzeug und zu einem bereits wartenden Auto. Er blickte sich um. Das war kein Flughafen, höchstens ein kleiner Luftstützpunkt. Kein einziges weiteres Flugzeug war zu sehen und auch kein Bodenpersonal.
»Wo sind wir?«, fragte Danny Davison.
»Halt die Klappe.«
»Echt? Komischer Name für einen Flughafen.«
Davison lachte. »Cleveres Bürschchen«, bemerkte er zu Facade.
Facade starrte ihn mit verbissenem Gesicht an. »Setz ihn ins Auto und sorg dafür, dass er mit Colins Eltern kein Wort wechselt.«
Danny mischte sich ein: »Ihr habt ihn also nicht mehr einfangen können, oder? Deshalb habt ihr mich und seine Eltern in verschiedene Flugzeuge gesetzt. Sie wissen noch gar nicht, dass er immer noch auf freiem Fuß ist.«
»Macht nicht den geringsten Unterschied, Danny«, antwortete Facade. »Colin ist am anderen Ende des Landes. Er kennt keine Menschenseele in Amerika und hat nicht die leiseste Ahnung, wo wir uns befinden. Ich würde nicht mal einen Hosenknopf darauf wetten, dass er durchkommt.«
»Wenn Colin was passiert, Facade, werde ich dafür sorgen, dass du es bereust.«
Davison lachte wieder. »Und wie? Du bist gefesselt, wirst bewacht und deine Superkräfte funktionieren nicht. Was genau willst du tun? Uns zu Tode quatschen? Jetzt steig endlich in das Auto.«
»Colin ist immer noch frei. Er wird schon einen Weg finden, um euch aufzuhalten.«
»Finde dich endlich mit der Wahrheit ab, Dan«, sagte Facade. »Colin kommt nicht mehr zurück.«
Kapitel 18
Colin teilte sich das Zimmer mit vier anderen Jungs, die ungefähr fünfzehn oder sechzehn Jahre alt sein mochten. Sie schienen recht umgänglich zu sein, redeten aber nicht viel mit ihm. Vermutlich hatte das weniger damit zu tun, dass sie nichts von ihm wissen wollten, sondern ihm vielmehr keine Gelegenheit geben wollten, Fragen zu stellen.
Der Raum hatte zwei dreistöckige Betten und Colin durfte eines der obersten Betten belegen. Er dachte zuerst, dass das eine freundliche Geste der anderen war, da wohl jeder lieber in einem der oberen Betten schlafen wollen würde, musste aber bald feststellen, dass dem nicht so war: Die obersten Betten waren die schlechtesten, denn das gesamte Bettgestell war dermaßen wackelig, dass die geringste Bewegung eines der unten liegenden Jungen ein mittleres Erdbeben
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