New York für Anfaengerinnen

worden, Justus.«
    »Was interessieren uns die Kritiker, wenn uns die User lieben?«
    Zoe schnellte aus ihrem Stuhl hoch und lief zu Justus, der triumphierend immer wieder auf seinen Bildschirm deutete.
    »Ist das Google Analytics?«
    »Genau«, rief Justus und verfolgte wie hypnotisiert eine immer steiler werdende Kurve, die die Besucherzahlen auf www.sehnsucht.com anzeigte. Die Seite war noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden online und hatte schon 20.000 Unique Visitors.
    »Ich glaube, die User mögen uns«, stammelte Zoe.
    »Nicht mögen. Lieben. Sie LIEBEN uns«, rief Justus und umarmte Zoe so fest, dass sie hoffte, er würde ihr keine Rippe knacken.
    »Wieso hast du mir das nicht gleich gesagt, du Schuft?«, wollte Zoe wissen und boxte ihn in die Seite.
    »Dein Gesicht beim Lesen des Pressespiegels war es wert«, grinste Justus.
    Zoe lief in die Büroküche, wo sie schon vor ein paar Wochen heimlich eine Flasche Champagner kalt gestellt hatte. Als sie zu ihren Schreibtischen zurückkam, ließ sie den Korken knallen.
     
    *
     
    Als Tom und Zoe an diesem Abend in ihr Loft in der Wooster Street zurückkehrten, ging Tom sofort in die Küche, um ihre ganz persönliche Flasche Champagner zu öffnen. Forrest Gump hatte Recht, dachte Zoe. Das Leben war tatsächlich wie eine Pralinenschachtel, und man wusste nie, was man bekam. Manchmal aber, wenn es das Universum oder der Big Boss – oder wer auch immer da oben zuständig war – es gut mit einem meinte, oder wenn man vielleicht nur verdammt fleißig war und ein bisschen Glück dazu hatte, bekam man zwei dicke, fette Schokoladen-Krokant-Kügelchen mit Pistaziensplittern obendrauf.
    Zoe stellte ihre neue schokoladenbraune Reed-Krakoff-Aktentasche im Arbeitszimmer ab und blickte auf die nächtliche New Yorker Skyline hinaus. Über den Dächern der Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite konnte sie ganz hinten am Horizont das Empire State Building sehen. Es strahlte rot beleuchtet wie sonst nur am Valentinstag. Genau vor einem Jahr war Zoe Schuhmacher mit den besten Vorsätzen in New York angekommen. Sie musste an Allegras Zitat von ihrem allerersten Stadtspaziergang denken: There is really one city for everyone, just as there is one major love.
    »Und ich habe gleich beides bekommen. Den Lottogewinn des Lebens sozusagen«, murmelte sie. »Meine Stadt und meine große Liebe.«
    Dann sah sie, dass das rote Lämpchen des Anrufbeantworters auf dem Schreibtisch blinkte.
    Eine Nachricht.
    Sie drückte auf PLAY.
    »Hallo Tom, Daaaahling! Wie geht es dir?«, sagte eine weibliche Stimme mit britisch-nasalem Akzent. »Hier ist Vicky. Ich finde, wir sollten über die Scheidung noch einmal in Ruhe nachdenken … Außerdem bin ich umgezogen und wollte dir nur eben meine neue Telefonnummer durchgeben: 212-884-4999. Ruf mich an!«
    212 war die Vorwahl von New York.

Thanks a million …
     
    … an meinen wunderbaren Literaturagenten Georg Simader und sein Team bei copywrite. Christina, das Cover hätte nicht schöner sein können!
     
    … an folgende Menschen, ohne die dieses Buch nie entstanden, weitergeschrieben, umgeschrieben, korrigiert und veröffentlicht worden wäre: Carolin, Matthias, Jan, Lino, Jobst, Pit, Nadine, Olga, Harry, Vanessa, Caterina und natürlich Tanja, der ich insbesondere dafür danke, dass sie zur rechten Zeit eine Mandelentzündung hatte.
     
    Eine Million Mal Dank geht außerdem an M & N, die immer an mich glauben. You guys are my rock!

New York für Anfängerinnen
    Susann Remke
     
    edition copywrite, Frankfurt am Main
    Ein Projekt der copywrite Literaturagentur,
    Inhaber Georg Simader,
    Woogstraße 43, 60431 Frankfurt
    www.copywrite.de
     
    © 2013 Susann Remke
    Umschlaggestaltung: Christina Hucke
    Illustrationen: www.shutterstock.com