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Nibelungen 07 - Das Zauberband

Nibelungen 07 - Das Zauberband

Titel: Nibelungen 07 - Das Zauberband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Held
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es vielleicht heute nacht fast getan hätte. Der Pfeil des fremden Reiters hat mich daran erinnert, daß ich anderes zu tun habe, als mich einem Verlangen hinzugeben, das nur dazu dient, mich von dem Kampf abzulenken. Ich werde nicht ruhen, bis Inmee und die Wölfin vernichtet sind.«
    »Ihr seid Priesterin?« Er hatte sich niemals darüber Gedanken gemacht, daß sie etwas anderes als eine Kriegerin sein könnte.
    Brunhild zog sich die Enden des Umhangs fester um die Schultern. »Warum habt Ihr Euren Entschluß, zu den Feuerbergen zu reiten, eigentlich geändert und seid zum Tempel zurückgekehrt?« fragte sie.
    Raban atmete tief ein. »Ich hörte das Gewitter und erinnerte mich plötzlich daran, daß Ihr Euch als kleines Mädchen davor gefürchtet habt! Also bin ich zurückgeritten.«
    Brunhild hob den Kopf. »Aber ich bin kein kleines Mädchen mehr, Raban! Dennoch – warum habt Ihr mich aus dem Tempel geholt? Ihr habt gesagt, das Haus der Göttin würde einstürzen. Was gab Euch die Sicherheit?«
    »Ich dachte es mir, ich…« Er zögerte.
    Er konnte ihr nichts von seiner Begegnung mit Inmee auf den Klippen erzählen und davon, daß die Wölfin Brunhilds Tod plante. Niemals würde sie sein Verlangen nach der Wölfin und ihrer Macht verstehen. Erst recht nicht, wenn sie eine Priesterin der weißen Göttin war. Brunhild hatte keine Ahnung, was es ihm bedeutete, die Erfüllung all seiner magischen Träume gespürt zu haben. Alleine dieser Dämon hatte ihn als das genommen, was er war, der Sohn des Pyros’, dem Feuermagier. Der Blick des Tieres hatten ihn tief in seinem Inneren herausgefordert, ein besserer Magier zu sein, als es alle anderen vor ihm waren.
    »Ihr…?« Brunhild wandte sich ihm zu.
    »Ich möchte nicht, daß Ihr den Kampf gegen Inmee und die Wölfin wagt«, sagte Raban ernst.
    »Aber ich muß!« Brunhild stand auf. »Die Wölfin selbst hat mich zum Kampf gefordert! Sie will mich der schwarzen Göttin opfern, als ein Geschenk. Soll ich vielleicht warten, bis sie es tut?«
    Raban hob die Brauen. »Wann ist sie Euch begegnet?«
    »Im Tempel, bei dem Gewitter.« Brunhild zögerte.
    Raban hatte den Eindruck, daß Brunhild noch etwas sagen wollte, doch sie schwieg. »Es wird wohl ein dunkler Traum gewesen sein«, flüsterte er. »Es muß eine Täuschung Eurer Sinne gewesen sein!« wiederholte er, als sie auch nach einiger Zeit nicht antwortete, und starrte voll bitterer Ahnungen in die rote Glut.
    Wenn die Wölfin ihm die Erfüllung seiner geheimsten Wünsche offenbarte und sie Brunhild gleichzeitig jagte, dann war deutlich abzusehen, was der Dämon plante. Plötzlich sah Raban es genau vor sich, daß er Brunhild im Kampf gegenüberstehen würde und daß er sie töten sollte. Die Wölfin hatte Inmee verboten, Brunhild zu töten, damit sie es von ihm selbst verlangen konnte als Zeichen seiner Treue.
    Langsam erhob er sich nun ebenfalls und stand Brunhild eine Weile schweigend gegenüber. Die tiefen Gefühle, die er für sie hegte, würden schon bald verschwinden. Er konnte nicht zulassen, daß der Wölfin etwas geschah, sie alleine war der Schlüssel zu einem Leben, nach dem er sich sehnte, sie alleine konnte die Bestimmung seines Herzens erfüllen. Doch auch Brunhild wollte er nicht verlieren. Am wenigsten wollte er ihren Tod.
    Traurig strich er mit den Fingerspitzen über ihre Nase, berührte ihr Kinn, strich über ihren Hals. Sie war das Weib, das ihm von der Göttin bestimmt war. Keine andere hatte ein solch inniges Gefühl in ihm ausgelöst, und der Fluch seiner Mutter wollte es, daß sie die einzige war, die er nicht besitzen konnte.
    »Ihr seid schön, Kriegerin«, sagte er schließlich und ließ seine Hand sinken.
    »So, wie Ihr es sagt, klingt es nach Abschied«, sagte Brunhild.
    »Es ist ein Abschied!«
    Brunhild nickte. »Ja!«
    »Denkt Ihr manchmal an den Fluch, der über uns beiden lastet?« fragte er leise.
    »Manchmal.«
    Raban bückte sich, um ihr die trockenen Gewänder zu reichen. »Ich will nicht, daß Ihr friert«, sagte er ausweichend. »Zieht nun Eure Gewänder an, sie sind trocken, und versucht ein wenig zu schlafen. Ich werde mich derweil ums Feuer kümmern.«
    »Raban?«
    »Ja?« Fragend schaute er sie an.
    »Ihr steht auf der anderen Seite, nicht wahr? Das ist der Grund, warum Ihr nicht mit mir reiten könnt.«
    Er zog sie in seine Arme und hielt sie eine Weile fest.
    »Ihr müßt Euch ausruhen«, sagte er schließlich. »Schlaft jetzt!«
     

     
    »Was tut Ihr?« Norwin hob den

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