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Niceville

Niceville

Titel: Niceville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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aus.«
    »Guck mal da unten«, sagte Munoz. »Auf der Kriechspur.«
    La Motta las den Text, der unten auf dem Bildschirm durchlief.
    … BEI ANHÖRUNG FÜR SPION UND POLIZISTENMÖRDER: FOX-NEWS-REPORTER VON ÖRTLICHEM KRIMINALPOLIZISTEN ATTACKIERT …
    »Scheiße, was ist denn ein örtlicher Kriminalpolizist?«
    »Wichtiger als die Ortspolizei, aber nicht so wichtig wie die State Police. Vielleicht für ein paar Landkreise zuständig oder so.«
    La Motta schnallte es nicht.
    »Was macht ein örtlicher Kriminalpolizist bei der Vorführung?«
    »Der Cop heißt Nick Kavanaugh. Kavanaugh ist Deitz’ Schwager«, sagte Munoz. »Deitz hat eine Maus namens Beth Walker geheiratet, das ist die große Schwester von Kavanaughs Frau. Die glauben wohl, Kavanaugh kann Deitz zum Reden bringen – weißt du, Familie und so. Hat bisher nicht funktioniert.«
    »Woher weißt du den ganzen Scheiß?«
    »Ich habe den Block-Boss gefragt. Swanson. Der schuldet uns was.«
    »Echt? Wo hat der das her?«
    »Hat er aus dem Netz gekugelt.«
    Das ließ La Motta sich durch den Kopf gehen.
    »Vielleicht kommen wir über diesen Cop an Deitz ran.«
    »Vielleicht«, sagte Munoz, sah aber wenig überzeugt aus. »Wirkt wie eine harte Nuss. An solchen Typen kannst du dir die Zähne ausbeißen. Swanson sagt, der Typ sei ein Kriegsheld, Orden bis dorthinaus. War bei den Special Forces, drüben in Affen-ghanistan. Keine Ahnung. Vielleicht lieber über die Frau oder die Schwester.«
    La Motta nickte und schwieg.
    Spahn deutete auf den Bildschirm.
    »Dieses Kaff – wie heißt das gleich?«
    »Niceville«, sagte Munoz und grinste. »Unten im Südosten, ein paar Meilen von Cap City.«
    »Haben wir in diesem Drecksloch jemanden?«, fragte La Motta.
    »In Niceville?«
    »Mhmm.«
    »Noch nicht. Aber wir müssen was wegen Deitz unternehmen, so viel ist sicher. Sobald wir draußen sind.«
    »Hat keiner vergessen«, sagte Spahn, um ihn zu beruhigen.
    »Wir sitzen hier einfach rum und kratzen uns am Arsch. Wäre schön, wenn wir da unten jemanden hätten, der uns das vorbereitet. Das wäre das Geilste.«
    Spahn grinste.
    »Das Geilste? Ich dachte, das Geilste war deine Frau.«
    »Ich lach mich schlapp, Julie.«
    La Motta ging kurz in sich und erinnerte sich daran, was Deitz ihnen angetan hatte, dann kam er wieder zum Vorschein und schüttelte den Kopf. Sie konnten sich alle noch bestens erinnern. Sie hatten sich an jedem einzelnen der vergangenen 1847   Tage daran erinnert. Bald wären sie draußen. Der Drecksack Byron Deitz hatte nicht mehr viel Zeit, sich zu wünschen, dass er sie nie verarscht hätte. Achtzehn Stunden vielleicht. Vielleicht auch weniger.
    »Das Geld haben sie also noch immer nicht gefunden?«, wollte Spahn wissen. »Die Scheiße, die Deitz gestohlen hat?«
    La Motta und Munoz schüttelten die Köpfe.
    »Noch nicht«, sagte La Motta. »Swanson sagt, es ist noch da. Scheiße, sechs Monate. Da muss es ziemlich gut versteckt sein. Deitz wird drauf rumhocken, bis er rauskommt. Dann holt er es sich.«
    »Drei Millionen Kröten, die irgendwo in einem Schließfach verrotten«, sagte Munoz und schüttelte den Kopf. »Geld verrottet nämlich, wenn man es nicht trocken aufbewahrt. Wisst ihr noch damals, als wir das ganze scheiß Geld in New Orleans liegen hatten?«
    »Oder man hat es irgendwo im Keller, dann bauen sich die scheiß Ratten ein Nest draus«, sagte La Motta.
    Eine Pause, während derer sie alle an das Geld dachten.
    Julie Spahn hatte zu diesem Thema das letzte Wort.
    »Das scheiß Geld gehört uns .«

Von null auf hundert
in vier Komma drei ist gut, aber von hundert auf null in einer ist es nicht
    Ein paar Stunden später befand sich Reed Walker gut neunzig Meilen nordwestlich von Niceville und fuhr auf der Side Road 366 in Richtung Süden, die braungoldenen Hügel der Belfair Range vor der Windschutzscheibe.
    Sein Funkgerät piepste ihn an.
    »Charlie Six, bitte Standort durchgeben.«
    Reeds Waffengürtel quietschte, als er sich vorbeugte und nach dem Sprechteil griff. Seine Mühle war brandneu und er hatte den Fahrersitz zurückgestellt, soweit es ging, um sein Zwei-Meter-Gestell unterzubringen. So war das Sprechteil weit weg, aber für die Knie war es viel besser.
    »Charlie Six, in südlicher Richtung an Wegmarke 31 auf Side Road 366. Marty, bist du das?«
    »Ja. Richtung Heimat?«
    »Roger, Boss. Ich bin seit 0400 im Dienst. Um 1600 ist Schicht im Schacht.«
    »Für dich nicht, mein Freund. Kentucky sagt, sie haben einen Wagen, der an

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