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Niceville

Niceville

Titel: Niceville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Gesichtserkennung nach handelt es sich um Dwayne Bobby Shagreen und Douglas Loyal Shagreen – ehemalige Stürmer für die Nightriders – Nazikläffer – beide gesucht von zahlreichen Behörden wegen Vergewaltigung, schwerer Körperverletzung, bewaffneten Raubüberfalls – Einstufung: bewaffnet und gefährlich – Reed, du gehst mit diesen Typen auf keinen Fall in den Clinch, bevor wir Verstärkung rangeschafft haben …«
    »Ich sitze ihm direkt auf dem Arsch, Boss!«
    »Abstand halten, Reed. Wirklich.«
    »Wir haben ein Zeitfenster von fünf Minuten, dann sind wir an der Pinchbeck-Maut. Greifen wir sie uns da?«
    »Nach letzter Anordnung lassen wir sie durch …«
    »Wie bitte? Kommt nicht in Frage.«
    »Kommt sehr wohl in Frage. Der Platz ist voller Zivilbediensteter, voller Zivilverkehr, Propangasflaschen für die Heizungen in den Kabinen. Wenn dieser Viper durch die Luft fliegt, auf Menschen trifft, auf Gasflaschen trifft, bricht die Hölle los …«
    »Wer hat das angeordnet, Boss? Der scheiß Gouverneur?«
    »Der Funkverkehr wird aufgezeichnet, Sergeant.«
    Reed zügelte seinen Zorn.
    »Okay. Okay. Ich gehe ein paar Meter auf Abstand. Wenn ich an ihm dranbleiben soll, müsst ihr mir den Chopper besorgen – ihr müsst den Highway auf 50   Meilen vor mir sperren – ich brauche Augen in der Luft …«
    Eine kurze Pause, Stimmen im Hintergrund.
    »Roger …«
    Reed hing jetzt keine fünfzig Zentimeter mehr hinter der Stoßstange des Viper – es sah so aus, als wäre dem Viper die Puste ausgegangen – Höchstgeschwindigkeit bei 323   Stundenkilometern erreicht – rechts konnte er den Schilderturm des Super Gee kommen sehen – grell wie ein Leuchtfeuer – am Straßenrand lag etwas hingestreckt – lang, niedrig und bunt – er fuhr zu schnell, um auszumachen, was es war – wenn Reed den Viper bei diesem Tempo mit der Stoßstange anstieß, wäre das eine Hinrichtung, nicht weniger.
    Vielleicht waren die beiden Arschlöcher darauf aus. Selbstmord durch Polizeibeamten nach einem letzten irren – da kam etwas aus dem Fenster auf der Beifahrerseite – eine Hand, in einem Handschuh, die etwas festhielt – eine schwere schwarze Pistole – der Lauf richtete sich langsam auf seine Windschutzscheibe – Mündungsfeuer und blauer Qualm, und dann schlug eine große dicke Kugel in seine Windschutzscheibe ein und hinterließ ein Loch mit gezacktem Rand und Scherben …
    »Pistole! Er hat eine Pistole … bin unter Beschuss …«
    Nick blickte auf, als der weibliche Marshal zum Funkgerät griff. Sie sagte etwas, ein abgehacktes Bellen ertönte, Schweigen, wieder ein Bellen, und dann hängte sie wieder auf und drehte sich dabei um. Gleichzeitig konnten sie hören, wie der Chopper aufdrehte und rasch davonflog – Nick konnte die Maschine nach Nordwest abdrehen sehen, mit wirbelnden Rotoren …
    »Die State Police braucht den Chopper, Nick – sie haben einen Beamten in einem Verfolgungswagen unter Beschuss …«
    »Funkkennzeichen?«
    Shaniqua sah verwirrt aus.
    »War nicht zu verstehen.«
    Das Aufheulen eines Motors und plötzliches Sirenengeräusch – der Wagen von der State Police überholte sie links, ein schiefergrauer Blitz, der vor ihnen verschwand, rot und blau blinkend wie ein Stroboskop, dicht gefolgt von dem schwarzen Suburban mit den beiden FBI -Typen. Plötzlich waren sie ganz allein auf der Durchgangsstraße. Deitz setzte sich auf und entwickelte Interesse an seiner Umgebung.
    »Das FBI ist uns auch verlorengegangen?«, sagte Nick. Shaniqua nickte mit großen leeren grauen Augen.
    »Mhmm. Die zwei Typen in dem Wagen, der verfolgt wird, werden vom FBI gesucht.«
    »Bitte erfragen Sie das Funkkennzeichen des State-Police-Wagens unter Feuer.«
    Shaniqua kniff die Augen zusammen. Sie wusste nicht, dass Nick einen Schwager hatte, der für die State Police einen Wagen für Verfolgungsjagden fuhr. Sie sprach ins Funkgerät und drehte sich wieder um.
    »Funkkennzeichen lautet Charlie Six. Ein Sergeant Reed Walker. Kennen Sie ihn?«
    »Ja. Wurde er getroffen?«
    Wieder ein komischer Blick und ein kurzer Wortwechsel am Funkgerät. Nick lauschte und wünschte, er wäre dort und nicht hier, wünschte, er hätte sein eigenes Funkgerät dabei. Im Augenblick hatte er nicht einmal eine Waffe. Das Tragen der Dienstwaffe bei der Begleitung eines Gefangenen im Gefangenenabteil war gegen die Vorschriften. Sein Colt Python war vorn im Führerhaus bei den Marshals, in einem Schließfach auf dem Boden.
    Shaniqua

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