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Niceville

Niceville

Titel: Niceville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Stroud
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Gärtner ebenfalls. Sergeant
Crossfire und ich sind durch das ganze Haus gegangen, und es sah nicht so aus,
als wäre irgendwas … nicht in Ordnung oder so, aber … keiner von uns wollte …«
    »Da drinnen bleiben«, sagte Mavis knapp.
    Nick dachte nach.
    »Tja, vielleicht sollten Beau und ich mal selbst nachsehen.«
    »Tut das«, sagte Mavis.
    Nick setzte den Wagen in Bewegung, hielt noch einmal an und sah über
die Straße zu den dort versammelten Nachbarn.
    »Hat einer von euch mit den Leuten gesprochen?«
    »Ja, Sir«, sagte Dale Jonquil. »Ich hab die Namen und Telefonnummern
notiert. Aber niemand hat etwas Ungewöhnliches bemerkt. Die dachten, hier wäre
eine Art Fest im Gang, weil das Licht die ganze Nacht gebrannt hat und Musik zu
hören war. Tja, wir sind hier in The Chase, Sir, und hier respektiert man die
Privatsphäre, und darum hat uns niemand angerufen oder ist mal hingegangen, um
nachzusehen.«
    »Danke, Dale. Mavis. Wollt ihr noch warten?«
    Mavis schüttelte den Kopf.
    »In der Saint Innocent hat sich eine EGP verbarrikadiert. Ich muss da hin. Dale wird noch bleiben. Das Haus gehört zu
seinem Sektor.«
    Nick wollte schon losfahren, hielt aber inne. Eine EGP war eine Emotional Gestörte Person, und eine verbarrikadierte EGP war die zweitgefährlichste Meldung, die es gab.
    »In der Saint Innocent Orthodox? An der Peachtree?«
    Mavis nickte und wunderte sich über seinen Gesichtsausdruck.
    »Hat die EGP einen Namen?«
    »Moment«, sagte sie und griff zu ihrem Funkgerät.
    »Delta Zero, hier ist Echo Six Actual. Haben wir einen Namen für die EGP in der Saint Innocent? Ja? Okay, ich bin in fünf Minuten da. Sag den Jungs, sie
sollen nichts unternehmen.«
    Sie steckte das Gerät in die Halterung am Gürtel.
    »Ein Typ namens Kevin Dennison. Angeblich der Hausmeister. Er hat
sich mit dem Pfarrer und ein paar Kindern im Rektorat eingeschlossen.«
    »Oh, Scheiße«, seufzte Nick.
    »Du kennst ihn?«
    Nick erzählte ihr von der anonymen E-Mail, die Tig am Morgen
erhalten hatte. Mavis hörte zu, ihr Gesicht wurde hart.
    »Herrgott. Und dann habt ihr das volle Programm abgespult.«
    »Nein. Nicht wegen einem anonymen Hinweis. Tig wollte der Sache
nachgehen und nicht das Leben dieses Mannes zerstören, ohne vorher was aus
Maryland gehört zu haben.«
    »Aber irgendwer will diesen Typen fertigmachen. Ein Reporter vom Register hat den Pfarrer angerufen und gesagt, sie haben einen Hinweis gekriegt, dass
bei ihnen ein Kinderschänder arbeitet, und ein paar Minuten später fuhr der
Satellitenwagen von Live Eye Seven vor. Dennison ist völlig
durchgedreht. Hat sich eingeschlossen und verbarrikadiert. Bist du sicher, dass
keiner vom CID das hat durchsickern lassen?«
    »Das glaube ich nicht. Und wenn, dann kannst du deinen Hintern
darauf verwetten, dass Tig ihn noch vor dem Abend rausgeschmissen hat. Nehmt
den Mann nicht zu hart ran, wenn’s geht – könnte sein, dass er unschuldig ist.«
    »Wenn’s geht. Aber unschuldig oder nicht – er hat einfach zu viel
Wirbel gemacht, und jetzt müssen wir was unternehmen.«
    »Verstehe. Aber pass auf dich auf. Wir kümmern uns um die Sache
hier. Halt mich über Dennison auf dem Laufenden.«
    Mavis sagte, das werde sie tun.
    Nick wandte sich an den Mann von Armed Response.
    »Dale, geben Sie uns eine Stunde Zeit, uns im Haus umzusehen.
Bleiben Sie einfach hier, halten Sie die Stellung und sorgen Sie dafür, dass
die Zuschauer auf Abstand bleiben, okay?«
    »Ja, Sir«, sagte Dale und nahm Haltung an.
    Nick wollte gerade weiterfahren, als Mavis ihm die Hand auf den
Unterarm legte.
    »Wenn ihr da drin seid, passt auf die Spiegel auf.«
    »Auf die Spiegel? Wie meinst du das?«
    Ein besorgter Ausdruck glitt über ihr freundliches Gesicht, während
sie nach einer Antwort suchte.
    »Dale und ich … also, wir haben … wir haben da oben Sachen gesehen, in den Spiegeln. Dale hat ein hübsches Mädchen in einem grünen
Sommerkleid gesehen, mit braunen Haaren und großen Augen. Er hat ihr
Spiegelbild gesehen, aber als er sich umgedreht hat, war niemand da.«
    »Hast du auch was gesehen, Mavis?«
    Mavis wirkte nicht mehr so entspannt.
    »Ja. Spielt aber keine Rolle, was ich da zu sehen geglaubt habe.
Irgendwas, das mein eigenes dummes Gehirn fabriziert hat. Ich will das jetzt
nicht weiter ausführen. Vielleicht später mal, bei einem Bier. Das Haus ist
voll mit Glas, mit Kristall, großen geputzten Fenstern, Spiegeln und Silber –
man fühlt sich, als wäre man in einer Rosenvase

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