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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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alles, was der Mann sagte, vernünftig .
    »Wieder gelogen. Meine Älteren könnten dich sehr wohl erwecken. Und sie würden es gründlich und gefahrlos tun. Schließlich ist die Sache nicht ohne.«
    Dee erhob sich langsam, kam um das Becken herum und kauerte sich neben Josh, sodass er auf gleicher Augenhöhe mit ihm war. Der Nebel verdichtete sich und wälzte sich in Wirbeln und Strudeln um den Brunnen. Dees Stimme war seidenweich, ein gleichbleibend sanfter Ton, harmonisch verbunden mit dem Kräuseln des Wassers. »Wie heißt du?«
    »Josh.«
    »Josh, wo ist Nicholas Flamel jetzt?«
    Selbst in seinem halbwachen Zustand hörte Josh in seinem Kopf eine Alarmglocke schrillen – sehr leise und sehr, sehr weit entfernt. Er konnte Dee nicht trauen. Er sollte Dee nicht trauen… Und doch klang so vieles von dem, was er sagte, glaubwürdig .
    Dee ließ nicht locker. »Wo ist er, Josh?«
    Josh wollte den Kopf schütteln. Auch wenn er Dee glaubte – es klang alles so logisch -, wollte er zuerst mit Sophie reden, er wollte ihre Meinung und ihren Rat einholen.
    »Sag es mir.« Dee hob Joshs schlaffe Hand und hängte sie ins Wasser. Wellen breiteten sich aus und formten schließlich das Bild eines kleinen Antiquitätenladens mit Glaswaren direkt gegenüber des Libbey-Parks. Mit einem triumphierenden Lächeln sprang Dee auf und wirbelte herum. Konzentriert schaute er über die Straße, aktivierte seine Sinne.
    Er hatte ihre Auren sofort gefunden.
    Das Grün von Flamel, das Grau von Scathach, Endors Braun und das reine Silber des Mädchens. Er hatte sie und dieses Mal gab es keine Fehler, kein Entkommen.
    »Du bleibst hier sitzen und siehst dir die hübschen Bilder an«, murmelte Dee und klopfte Josh auf die Schulter. Auf dem Wasser erschienen exotisch verschlungene Muster. Faszinierend. Hypnotisierend.
    »Ich bin bald wieder da.« Dann rief er, ohne auch nur einen Muskel zu rühren, seine bereitstehende Armee herbei.
    Mit einem Schlag wurde der Nebel dunkel und undurchdringlich. Es stank nach faulen Eiern und noch etwas anderem: nach Staub und trockener Erde, nach Feuchtigkeit und Schimmel.
    Über Ojai brach das Grauen herein.

KAPITEL ACHTUNDDREISSIG
    N icholas Flamels Hände begannen schon grün zu leuchten, als er die Ladentür öffnete und ärgerlich das Gesicht verzog, weil die Glocke fröhlich bimmelte.
    Die Sonne war untergegangen, während die Hexe mit Sophie gearbeitet hatte, und ein kalter Nebel war von den umliegenden Bergen herunter ins Tal gezogen. Er wirbelte durch die Hauptstraße von Ojai, schlängelte sich durch die Bäume und überzog alles, was er berührte, mit winzigen Wassertröpfchen. Autos schlichen die Straße entlang, doch ihre Scheinwerfer schafften es kaum, die Nebelschwaden zu durchdringen. Menschen waren keine mehr unterwegs. Sie waren alle vor der Feuchtigkeit in die Häuser geflüchtet.
    Scatty trat neben Flamel. Sie hatte ein kurzes Schwert in der einen Hand und ein an der Kette baumelndes Nunchaku in der anderen. »Das gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht.« Sie atmete tief ein. »Riechst du das?«
    Flamel nickte. »Schwefel. Der Geruch von Dee.«
    Scatty rasselte mit dem Nunchaku. »Langsam geht er mir wirklich auf die Nerven.«
    Irgendwo in der Ferne schepperte es metallisch, als zwei Autos zusammenstießen. Die Alarmanlage eines Wagens begann zu tuten und dann hörte man einen Schrei, hoch und voller Panik, und dann noch einen und noch einen.
    »Es kommt. Was immer es ist«, bemerkte Flamel grimmig.
    »Ich habe keine Lust, hier hängen zu bleiben«, sagte Scatty. »Lass uns Josh finden und zum Wagen gehen.«
    »Abgemacht. Wer den Rückzug antritt, lebt länger.« Flamel schaute noch einmal in den Laden. Die Hexe von Endor hielt Sophie am Arm fest und flüsterte ihr eindringlich etwas zu. Immer noch kräuselte weißer Rauch um das Mädchen herum und Fetzen von weißer Luft fielen wie Verbandsreste von ihren Fingern.
    Sophie beugte sich vor und küsste die alte Frau auf die Wange, dann drehte sie sich um und lief zu Flamel und Scatty.
    »Wir müssen los«, sagte sie atemlos, »wir müssen hier weg.« Sie hatte keine Ahnung, was sie auf der Straße erwartete, aber mit ihrem neuen Wissen hatte sie keine Probleme, im Nebel alle möglichen Monster zu vermuten.
    »Und macht die Tür hinter euch zu!«, rief die Hexe.
    Im selben Moment flackerten sämtliche Lichter auf und erloschen dann. Ojai lag im Dunkeln.
    Die Glocke bimmelte noch einmal, als das Trio die Tür hinter sich zuzog und auf die

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