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Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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einer der blauen Kacheln, mit denen das Becken ausgelegt war.
    Was sollte er nur tun?
    Statt einer Antwort kam immer die Gegenfrage: Was konnte er tun?
    »Bist du auch ein Opfer?«
    Es dauerte einen Augenblick, bis er begriff, dass ihn der Mann rechts neben ihm angesprochen hatte. Er wollte aufstehen, denn die goldene Regel im Umgang mit seltsamen Vögeln lautete: Keine Antwort geben und sich nie – aber auch gar nie – auf eine Unterhaltung einlassen.
    »Wie es scheint, sind wir alle Opfer von Nicholas Flamel.«
    Erschrocken schaute Josh auf – und musste feststellen, dass er Dr. John Dee vor sich hatte, den Mann, dem er nie mehr in seinem Leben begegnen wollte. Das letzte Mal hatte er ihn im Schattenreich gesehen. Da hatte er das Schwert Excalibur in der Hand gehabt. Jetzt saß er ihm gegenüber und wirkte mit seinem maßgeschneiderten grauen Anzug seltsam fehl am Platz. Rasch schaute Josh sich um. Er erwartete, Golems zu sehen oder Ratten oder sogar die Morrigan, die irgendwo im Gebüsch lauerte.
    »Ich bin allein gekommen«, sagte Dee mit einem höflichen Lächeln.
    Joshs Gedanken überschlugen sich. Er musste zu Flamel, musste ihn warnen, dass Dee in Ojai war. Er überlegte, was wohl passieren würde, wenn er einfach aufstand und losrannte. Würde Dee versuchen, ihn mithilfe von Magie aufzuhalten – vor all den Leuten? Josh blickte hinüber zu den drei alten Männern, und ihm dämmerte, dass sie es wahrscheinlich noch nicht einmal merken würden, wenn Dee ihn hier mitten in Ojai in einen Elefanten verwandelte.
    »Weißt du, wie lange ich schon hinter Nicholas Flamel oder Nick Fleming oder wie er sich sonst noch genannt hat, her bin?«, fuhr Dee fort, leise und im Plauderton. Er lehnte sich zurück und ließ die Finger durchs Wasser gleiten. »Mindestens fünfhundert Jahre. Und immer wieder hat er mich abgehängt. Er ist raffiniert und gefährlich. Als ich ihn 1666 in London in die Enge trieb, legte er ein Feuer, das fast die ganze Stadt in Schutt und Asche legte.«
    »Uns hat er gesagt, dass Sie das Große Feuer gelegt hätten«, sprudelte es aus Josh heraus.
    Trotz seiner Angst war er jetzt neugierig geworden. Und plötzlich fiel ihm einer der ersten Ratschläge ein, die Flamel ihnen gegeben hatte: »Nichts ist, wie es scheint. Stellt alles infrage.« Josh fragte sich nun, ob dieser Rat auch auf den Alchemysten selbst anzuwenden war. Die Sonne war untergegangen und es war kühl geworden. Ein Schauer überlief ihn. Die drei alten Männer schlurften davon, ohne dass auch nur einer von ihnen in seine Richtung geschaut hätte. Er war jetzt zwar allein mit dem Magier, doch seltsamerweise fühlte er sich nicht bedroht.
    Dees schmale Lippen deuteten ein Lächeln an. »Flamel sagt niemals und niemandem alles«, meinte er. »Wie habe ich es immer ausgedrückt? Die Hälfte von dem, was er sagt, ist gelogen, und die andere Hälfte ist auch nicht die Wahrheit.«
    »Nicholas behauptet, dass Sie mit den Dunklen Älteren zusammenarbeiten und sie wieder in die Welt zurückbringen wollen, sobald Sie den vollständigen Codex haben.«
    »Korrekt in allen Einzelheiten«, erwiderte Dee und überraschte Josh mit dieser Antwort. »Obwohl Nicholas die Geschichte ganz ohne Zweifel etwas verdreht hat. Ich arbeite tatsächlich mit den Älteren zusammen, und ich suche auch nach den letzten beiden Seiten von Abrahams Buch der Magie, das gemeinhin der Codex genannt wird. Aber nur, weil Flamel und seine Frau es aus der Königlichen Bibliothek im Louvre gestohlen haben.«
    »Er hat es gestohlen ?«
    »Ich will dir mal ein bisschen was über Nicholas Flamel erzählen«, begann Dee geduldig. »Sicherlich hat er dir auch einiges über mich erzählt. Er war schon viel im Lauf seines Lebens: Arzt und Koch, Buchhändler, Soldat, Lehrer, Rechtsgelehrter und Dieb – und natürlich: Alchemyst. Aber er ist heute, was er immer war: ein Lügner, ein Scharlatan und ein Gauner. Er stahl das Buch aus dem Louvre, als er entdeckte, dass es nicht nur das Rezept für den Unsterblichkeitstrank enthält, sondern auch das für den Stein der Weisen. Er braut den Unsterblichkeitstrank jeden Monat, damit Perenelle und er immer genauso alt bleiben wie damals, als sie ihn zum ersten Mal getrunken haben. Mit der Formel für den Stein der Weisen verwandelt er billiges Kupfer und Blei in Gold und gewöhnliche Kohle in Diamanten. Er nutzt eine der außergewöhnlichsten Sammlungen wissenschaftlicher Erkenntnisse, die es auf der Welt gibt, ausschließlich für sich, zu

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