Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst

Titel: Nicholas Flame Bd. 1 Der Unsterbliche Alchemyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
Vom Netzwerk:
schaffen.
    Und dann landete eine riesige Krähe auf ihrer Kühlerhaube.
    Sophie schrie auf, und Josh riss das Lenkrad herum in dem Versuch, den furchteinflößend großen Vogel abzuschütteln, doch er hatte sich an den hochgebogenen Kanten des Kühlergrills festgekrallt. Als würde das Auto nicht rasen, sondern still stehen, legte er den Kopf schräg und schaute zuerst Josh an, dann Sophie. Dann kam er bis direkt an die Windschutzscheibe gesprungen, krallte sich dort in die Lüftungsschlitze und schaute herein. Die schwarzen Augen glitzerten.
    Er hackte ans Glas… und ein kleiner, sternförmiger Riss wie von Steinschlag wurde sichtbar.
    »Das dürfte er gar nicht können«, sagte Josh, der sich bemühte, den Blick auf der Straße zu lassen.
    Die Krähe hackte erneut und ein zweiter Riss erschien. Dann gab es einen dumpfen Aufprall, gefolgt von einem zweiten und dritten, als weitere Krähen das Autodach anflogen. Ein metallisches Pling-Pling ertönte, als sie anfingen, mit ihren Schnäbeln darauf einzuhacken.
    Scathach seufzte. »Ich hasse Krähen.« Sie wühlte in ihrem Rucksack und zog ein Nunchaku-Set hervor, zwei mit Schnitzereien verzierte, 30 cm lange Rundhölzer, die über eine etwa 10 cm lange Kette miteinander verbunden waren. Sie ließ die Hölzer in ihre Handfläche klatschen. »Schade, dass wir kein Sonnendach haben«, sagte ich. »Sonst könnte ich hinausklettern und sie das hier mal kurz spüren lassen.«
    Flamel deutete auf ein Loch im Dach, durch das ein Sonnenstrahl hereinfiel. »Vielleicht haben wir bald eines. Außerdem sind das keine normalen Krähen. Das sind magische Wesen – die ganz besonderen Lieblinge der Morrigan.«
    Der riesige Vogel auf der Motorhaube hackte erneut gegen das Glas und dieses Mal durchstieß der Schnabel die Scheibe.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dagegen etwas …«, begann Scathach.
    Da beugte Sophie sich zu Josh hinüber und schaltete die Scheibenwischer ein. Die schweren Wischerblätter setzten sich in Bewegung und fegten den Vogel unter überraschtem Gekrächze und Geflattere einfach von der Kühlerhaube.
    Die rothaarige Kriegerin lachte. »Na ja, so kann man es natürlich auch machen.«
    Inzwischen hatte auch der Rest der Vögel den SUV erreicht. Wie ein dicker Teppich ließen sie sich auf dem Wagen nieder, und auf übernatürliche Weise gelang es ihnen, sich dort festzuhalten. Erst waren es Dutzende, dann Hunderte, die auf dem Dach landeten, auf der Kühlerhaube, den Türgriffen oder Seitenverkleidungen. Verlor ein Vogel den Halt und rutschte herunter, kämpften gleich Dutzende neue um den Platz. Bei Hunderten von Vögeln, die auf dem Metall und dem Glas herumhackten und -scharrten, war der Lärm im Wagen einfach ohrenbetäubend. Die Krähen rissen an den Gummidichtungen um die Fenster, machten sich über das Ersatzrad am Heck her und zerfetzten es. Da Josh vor lauter Vögeln nichts mehr sah, musste er endlich auch den Fuß vom Gas nehmen.
    »Fahr weiter!«, rief Flamel. »Wenn du anhältst, sind wir verloren.«
    »Aber ich sehe nichts!«
    Flamel beugte sich zwischen den Sitzen nach vorn und streckte die rechte Hand aus. Zum ersten Mal bemerkte Sophie das kleine Tattoo auf der Unterseite seines Handgelenks: ein Kreis mit einem Kreuz darin, dessen Arme über den Kreis hinausragten. Es leuchtete, nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann schnippte der Alchemyst mit den Fingern. Ein winziger, zischender Feuerball kam aus seinen Fingerspitzen. »Macht die Augen zu«, befahl er.
    Ohne abzuwarten, ob sie gehorchten, schnippte Flamel den Feuerball Richtung Scheibe.
    Auch durch die geschlossenen Lider sahen die Zwillinge das gleißende Licht.
    »Und jetzt fahr weiter«, sagte Flamel.
    Als die Zwillinge die Augen wieder öffneten, waren die meisten Krähen von der Windschutzscheibe verschwunden, und die paar, die noch auf dem Kühler hockten, wirkten benommen.
    »Das wird sie nicht lange abhalten«, vermutete Scatty.
    Sophie schaute sich suchend nach dem Seitenspiegel um, aber der baumelte an seiner Halterung, nur noch gehalten von einem verbogenen Stück Metall und etwas Draht. Immer neue Vogelschwärme kamen herangeflogen. Da wusste sie, dass sie es nicht schaffen konnten. Es waren einfach zu viele.
    »Hört mal«, sagte Flamel plötzlich.
    »Ich höre nichts«, erwiderte Josh grimmig.
    Sophie wollte es gerade bestätigen, als sie das Geräusch wahrnahm. Und plötzlich spürte sie, wie es in ihrem Nacken zu prickeln begann und die Härchen an ihren Armen sich

Weitere Kostenlose Bücher