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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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gleich wieder links in die Rue Debrousse ein und ging rasch zurück zur Seine. Die Sirenen zahlloser Polizei- und Krankenwagen heulten und Polizeihubschrauber kreisten dicht über der Stadt. Die Straßen waren fast leer gefegt, und niemand achtete auf die drei Menschen, die sich möglichst schnell in Sicherheit bringen wollten.
    Sophie überlief es kalt. Die ganze Szene war so unwirklich. Sie erinnerte sie an etwas, das sie einmal in einer Kriegsdokumentation auf dem Discovery Channel gesehen hatte.
    Am Ende der Rue Debrousse wartete Saint-Germain in einem kleinen schwarzen BMW, der eine Wäsche dringend nötig gehabt hätte. Die Beifahrertür und die hinteren Türen standen einen Spaltbreit offen, und die getönte Scheibe auf der Fahrerseite wurde heruntergelassen, als sie näher kamen.
    Saint-Germain grinste. »Nicholas, du solltest öfter nach Hause kommen. In der Stadt herrscht Chaos. Es ist alles wahnsinnig aufregend. So viel Spaß habe ich seit Jahrhunderten nicht mehr gehabt.«
    Johanna glitt auf den Beifahrersitz, während Nicholas und Sophie hinten einstiegen. Saint-Germain drückte aufs Gas, doch Nicholas legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Nicht so schnell. Wir wollen nicht auf uns aufmerksam machen«, warnte er.
    »Aber bei der allgemeinen Panik sollten wir auch nicht zu langsam fahren«, entgegnete Saint-Germain. Er lenkte den Wagen auf die Straße und fuhr die Avenue de New York hinunter. Eine Hand hatte er am Lenkrad, die andere lag auf der Lehne des Beifahrersitzes, da er sich ständig umdrehte, um mit Flamel zu reden.
    Sophie lehnte sich benommen ans Fenster und starrte auf die Seine, die draußen vorbeizog. Auf der anderen Seite des Flus ses konnte sie in der Ferne das inzwischen vertraute Gerüst des Eiffelturms sehen, der sich über den Dächern erhob. Sie war erschöpft und ihr brummte der Kopf. Und was sie von Flamel halten sollte, wusste sie immer noch nicht. Nicholas konnte kein schlechter Kerl sein – oder? Saint-Germain und Johanna und auch Scatty hielten offensichtlich große Stücke auf ihn. Selbst Hekate und die Hexe hatten ihn gemocht. Gedanken, von denen sie wusste, dass es nicht ihre eigenen waren, flackerten am Rand ihres Bewusstseins auf, doch wenn sie versuchte, sich darauf zu konzentrieren, verflüchtigten sie sich. Es waren Erinnerungen der Hexe von Endor, und Sophie wusste instinktiv, dass sie wichtig für sie waren. Sie hatten etwas mit den Katakomben zu tun und mit dem Wesen, das da unten hauste …
    »Offiziell lässt die Polizei verbreiten, dass ein Teil der Katakomben eingestürzt ist und einige Häuser dabei zu Schaden kamen«, erzählte Saint-Germain. »Sie behaupten, die Abwasserrohre seien geplatzt und Methan, Kohlendioxyd und Kohlenmonoxydgase seien ausgetreten und an die Oberfläche gestiegen. Das Stadtzentrum wird abgeriegelt und evakuiert. Ansonsten wird den Leuten geraten, in ihren Häusern zu bleiben.«
    Nicholas lehnte sich in das Lederpolster zurück und schloss die Augen. »Wurde irgendjemand verletzt?«, fragte er.
    »Ein paar Hautabschürfungen und blaue Flecken, aber etwas Ernsteres wurde nicht gemeldet.«
    Johanna schüttelte erstaunt den Kopf. »Wenn man bedenkt, was da gerade durch die Stadt gepflügt ist, ist das ein mittleres Wunder.«
    »Gibt es Augenzeugenberichte über Nidhogg?«, erkundigte sich Flamel.
    »Bei den großen Nachrichtensendern noch nicht, aber in Blogs sind ein paar körnige, mit Handys geschossene Aufnahmen aufgetaucht, und Le Monde und Le Figaro behaupten beide, sie hätten Exklusivmaterial zu etwas, das sie ›Das Ungeheuer aus den Katakomben‹ und ›Die Bestie aus der Tiefe‹ nennen.«
    Sophie beugte sich vor und hörte zu. Sie schaute von Flamel zu Saint-Germain und wieder zurück zu dem Alchemysten. »Bald wird die ganze Welt die Wahrheit kennen. Was geschieht dann?«
    »Nichts«, antworteten beide Männer wie aus einem Mund.
»Nichts? Das ist doch nicht euer Ernst!«
    Johanna drehte sich auf dem Beifahrersitz um. »Aber genau so wird es sein. Das Ganze wird vertuscht werden.«
    Flamel nickte zustimmend. »Die meisten Leute würden es ohnehin nicht glauben, Sophie. Man wird es als Streich oder optische Täuschung abtun. Denjenigen, die es für wahr halten, wird man Beteiligung an einer Verschwörung vorwerfen. Und du kannst versichert sein, dass Machiavelli und seine Leute bereits daran arbeiten, jedes Bild zu konfiszieren und zu vernichten.«
    »In zwei Stunden«, fügte Saint-Germain hinzu, »wird der Vorfall von heute

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