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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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sie in der Menge verloren. Aber selbst wenn das der Fall gewesen wäre, wären sie nicht weit gekommen. Eine seiner Schwestern stand am Fuß der Treppe und eine zweite wartete auf der Straße und beobachtete den Eingang zum Bahnhof.
    Wohin waren der ältere Herr und die beiden jungen Leute jetzt nur gegangen?
    Der junge Mann mit der schmalen Nase blähte die Nasenflügel und schnupperte sich durch die zahllosen Gerüche im Bahnhof. Er identifizierte den Geruch zu vieler Humani und ging sofort darüber hinweg, genauso wie über die Myriaden unterschiedlicher Parfüms und Deodorants, die Gels und Cremes, den fettigen Geruch von Gebratenem aus den Bahnhofsrestaurants, das vollere Aroma von Kaffee und den scharfen, ölig-metallenen Geruch der Loks und Wagen. Er schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Die Gerüche, die er suchte, waren älter, ursprünglicher, hatten nichts mit der modernen Zivilisation zu tun …
    Da!
Pfefferminze: lediglich ein Hauch.
Orange: nur eine ungefähre Ahnung.
    Vanille: wenig mehr als eine Spur.
    Er öffnete die hinter einer Sonnenbrille mit kleinen, rechteckigen Gläsern verborgenen blauschwarzen Augen weit und drehte den Kopf hin und her, als er den feinen Aromen durch den riesigen Bahnhof folgte. Er hatte sie wieder gefunden!
    Der grauhaarige ältere Herr in schwarzen Jeans und einer abgewetzten Lederjacke kam durch die Bahnhofshalle direkt auf ihn zu. In der linken Hand trug er einen kleinen Koffer. Die beiden jungen Leute, die sich ähnlich genug waren, um Bruder und Schwester sein zu können, folgten ihm. Der Junge war größer als das Mädchen und sie trugen beide Rucksäcke.
    Der junge Mann machte mit seiner Handykamera rasch ein Foto und schickte es an Dr. John Dee. Auch wenn er für den Magier nichts als Verachtung empfand, wäre es ungeschickt gewesen, ihn sich zum Feind zu machen. Dee war Agent des gefährlichsten aller Älteren.
    Er zog sich die Kapuze seines Parkas über den Kopf und wandte sich ab, als das Trio auf gleicher Höhe mit ihm war. Dann wählte er die Nummer seiner Schwester, die am Fuß der Treppe wartete. »Es ist eindeutig Flamel mit den Zwillingen«, murmelte er in sein Handy. Er sprach die uralte Sprache, aus der sich irgendwann das Gälische entwickelt hatte. »Sie gehen in deine Richtung. Wir schnappen sie uns, wenn sie rauskommen auf die Euston Road.«
    Der junge Mann in dem Kapuzenparka heftete sich an die Fersen des Alchemysten und der Zwillinge aus Amerika. Es war früher Nachmittag, und er bewegte sich leichtfüßig durch die Menge, anonym und ohne aufzufallen, einer von vielen jungen Leuten in seinen Schlabberjeans, den zerschrammten Turnschuhen und dem weiten Parka, Kopf und Gesicht unter der Kapuze verborgen, die Augen hinter der Sonnenbrille nicht zu erkennen.
    Trotz seiner menschlichen Gestalt war der junge Mann nie auch nur im Entferntesten ein Mensch gewesen. Er und seine Schwestern waren in dieses Land gekommen, als es noch mit dem europäischen Festland verbunden war, und über Generationen hinweg waren sie als Gottheiten verehrt worden. Es widerstrebte ihm zutiefst, von Dee – der schließlich nichts weiter war als einer der Humani – herumkommandiert zu werden. Doch der Magier hatte dem jungen Mann in dem Kapuzenparka erfreulichen Lohn versprochen: Nicholas Flamel, den legendären Alchemysten. Dees Anweisungen waren klar: Er und seine Schwestern konnten Flamel haben, aber die Zwillinge durften sie nicht anrühren. Die schmalen Lippen des jungen Mannes zuckten. Seine Schwestern würden sich den Jungen und das Mädchen schnappen, während ihm die Ehre zufiel, Flamel umzubringen. Eine kohlschwarze Zunge leckte über trockene, aufgesprungene Lippen. Er und seine Schwestern würden sich wochenlang daran gütlich tun. Und die leckersten Stücke würden sie natürlich für Mutter aufbewahren.
    Nicholas Flamel ging etwas langsamer, damit Sophie und Josh aufschließen konnten. Mit einem erzwungenen Lächeln zeigte er auf die neun Meter hohe Bronzestatue eines sich umarmenden Paares unter der Uhr. »Die Statue trägt den Titel The Meeting Place «, erklärte er laut und fügte dann im Flüsterton hinzu: »Man verfolgt uns.« Er packte Joshs Arm mit eisernem Griff. »Dreh dich ja nicht um!«
    »Wer?«, wollte Sophie wissen.
    »Was?«, fragte Josh gepresst. Ihm war übel. Seine frisch geschärften Sinne verkrafteten die Gerüche und Geräusche im Bahnhof kaum. Das Licht war so grell, dass er sich eine Sonnenbrille wünschte, um seine Augen zu

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