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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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ebenfalls zum Aufleuchten brachte. Und als die Zwillinge sich gegenseitig festhielten, hörten sie Scathach schreien. Es war der entsetzlichste Laut, den sie je gehört hatten.

K APITEL S ECHZEHN
    S tehen bleiben!«
    Nicholas Flamel rannte weiter, wandte sich nach rechts und stürmte den Quai Branly hinunter.
    »Stehen bleiben oder ich schieße!«
    Flamel wusste, dass die Polizisten nicht schießen würden – dass sie nicht schießen durften. Machiavelli würde nicht wollen, dass er verletzt wurde.
    Die Schritte waren jetzt sehr nah, er konnte seinen Verfolger sogar schon atmen hören. Nicholas’ Atem ging in keuchenden Stößen und er hatte Seitenstechen. Es war ausgeschlossen, dass er diesen Polizisten entkam.
    Nicholas Flamel blieb so abrupt stehen, dass der Polizeihauptmann fast in ihn hineingelaufen wäre. Flamel stand still, drehte nur den Kopf und schaute über seine linke Schulter. Der Hauptmann hatte eine hässliche schwarze Pistole gezogen und hielt sie mit festem Griff in beiden Händen.
    »Nicht bewegen. Hände hoch.«
    Langsam drehte Flamel sich um. »Sie müssen sich schon entscheiden, was Sie wollen«, sagte er milde.
    Der Mann blinzelte ihn hinter seiner Schutzbrille überrascht an.
    »Soll ich mich nicht bewegen oder die Hände heben?«
    Der Polizist gestikulierte mit seiner Pistole und Flamel hob die Hände. Fünf weitere Männer der Raid kamen angelaufen. Während sie sich in einer Linie neben ihrem Hauptmann aufstellten, richteten sie ihre unterschiedlichen Waffen auf den Alchemysten. Mit erhobenen Händen schaute Flamel sie der Reihe nach an. Mit ihren schwarzen Uniformen, den Helmen, Balaklavas und Schutzbrillen sahen sie beinahe aus wie Insekten.
    »Niederknien. Los, sofort!«, befahl der Hauptmann. »Hände oben lassen.«
    Flamel ging langsam auf die Knie.
    »Und jetzt hinlegen. Auf den Bauch!«
    Der Alchemyst legte sich flach auf die Straße, die Wange am kalten, schmutzigen Asphalt.
    »Arme auseinander.«
    Flamel streckte die Arme zur Seite. Die Polizisten stellten sich rasch im Kreis um ihn herum auf, blieben aber auf Distanz.
    »Wir haben ihn.« Der Polizeihauptmann sprach in das Mikrofon vor seinen Lippen. »Nein, wir haben ihn nicht angefasst. Jawohl. Sofort.«
    Nicholas wünschte, Perenelle wäre bei ihm. Sie würde wissen, was zu tun war. Aber wenn seine Frau an seiner Seite wäre, wäre er gar nicht erst in eine so brenzlige Situation hineingeraten, da war er sich sicher. Perenelle war eine Kämpfernatur. Wie oft hatte sie ihn bedrängt, nicht mehr länger davonzulaufen und stattdessen sein in einem halben Jahrtausend angesammeltes Wissen und ihre Zauberkünste dazu zu nutzen, den Kampf gegen die Dunklen Älteren aufzunehmen. Sie hatte immer gewollt, dass er diejenigen unter den Unsterblichen, den Erstgewesenen und Älteren, die die Humani unterstützten, zusammentrommelte und dass sie so gemeinsam gegen die Dunklen des Älteren Geschlechts, gegen Dee und seinesgleichen ins Feld zogen. Aber er konnte das nicht. Sein ganzes Leben lang hatte er auf die im Codex prophezeiten Zwillinge gewartet.
    »Die zwei, die eins sind, das Eine, das alles ist.«
    Er hatte nie auch nur den geringsten Zweifel gehegt, dass er sie finden würde. Die Prophezeiungen in dem Buch waren noch immer wahr geworden, doch wie so oft waren Abrahams Worte auch in diesem Fall nicht eindeutig gewesen und außerdem in verschiedenen archaischen oder vergessenen Sprachen niedergeschrieben.
Die zwei, die eins sind, das Eine, das alles ist. Es wird eine Zeit kommen, in der das Buch dem Dunkel verfällt und der Diener der Königin sich mit der Krähe verbündet. Dann werden die Älteren aus den Schatten heraustreten und der Unsterbliche muss die Sterblichen ausbilden. Auf dass die zwei, die eins sind, zu dem Einen werden, das alles ist.
    Nicholas wusste ohne den Schatten eines Zweifels, dass er in dieser Prophezeiung der Unsterbliche war – der Mann mit der Hakenhand hatte es ihm gesagt.
    Vor einem halben Jahrtausend waren Nicholas und Perenelle Flamel durch Europa gereist, um das rätselhafte, in Metall gebundene Buch verstehen zu können. In Spanien schließlich hatten sie einen geheimnisvollen Mann mit nur einer Hand kennengelernt, der ihnen bei der Übersetzung von Teilen des sich ständig wandelnden Textes geholfen hatte. Der einhändige Mann hatte ihnen verraten, dass das Geheimnis der Unsterblichkeit immer auf Seite 7 des Codex erschien und immer bei Vollmond, während die Formel für die Transmutation, d. h. das

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