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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Hand seiner Schwester und hielt sie fest. Sie erwiderte den Druck, und als er sich zu ihr umdrehte, sah er, wie auch sie blinzelnd die Augen öffnete.
    »Was ist passiert?«, murmelte er, zu verwirrt, um Angst zu haben.
    Sophie schüttelte den Kopf. »Es war wie eine Explosion …«
    »Ich habe Scathach schreien hören«, erinnerte er sich.
    »Und ich glaube, ich habe jemand aus dem Haus kommen sehen …«
    Sie wandten sich dem Haus zu. Scathach stand bei der Tür, die Arme fest um eine junge Frau geschlungen. Sie wirbelte sie herum und beide Frauen lachten und kreischten vor Freude und redeten laut und schnell auf Französisch miteinander. »Wie es aussieht, kennen sie sich«, meinte Josh und half seiner Schwester auf die Beine.
    Die Zwillinge drehten sich zu dem Comte de Saint-Germain um, der etwas abseitsstand, die Arme vor der Brust gekreuzt und ein breites Lächeln auf dem Gesicht. »Sie sind alte Freundinnen«, erklärte er. »Es ist lange her, seit sie sich das letzte Mal gesehen haben … sehr lange.« Saint-Germain hüstelte. »Johanna?«
    Die beiden Frauen ließen voneinander ab, und diejenige, die er Johanna genannt hatte, drehte sich zu ihm um, den Kopf fragend zur Seite geneigt. Es war unmöglich, ihr Alter zu schätzen. Sie trug Jeans und ein weißes T-Shirt, war ungefähr so groß wie Sophie, aber fast unnatürlich schmal. In dem tief gebräunten Gesicht mit der makellosen Haut fielen die großen grauen Augen am meisten auf. Das rotbraune Haar war jungenhaft kurz geschnitten. Über ihre Wangen liefen Tränen, die sie rasch abwischte. »Ja, Francis?«
    »Das sind unsere Gäste.«
    Die junge Frau trat auf Sophie zu und zog Scathach an der Hand hinter sich her. Als sie näher kam, spürte Sophie plötzlich, wie der Luftdruck zwischen ihnen sich veränderte. Es war, als schiebe eine unsichtbare Kraft sie zurück. Dann loderte ihre Aura unvermittelt auf und ein süßer Vanilleduft breitete sich aus. Josh griff nach dem Arm seiner Schwester und im selben Moment wurde auch seine Aura sichtbar und zu der Vanille mischte sich Orangenduft.
    »Sophie … Josh …«, begann Saint-Germain. Intensiver, süßer Lavendelduft füllte den Hof und um die junge Frau mit dem kurzen Haar flammte zischend eine silberne Aura auf. Sie wurde hart und fest, verwandelte sich in reflektierendes Metall und wurde zu einem Brustpanzer und Beinschienen, Handschuhen und Stiefeln, bis die Frau schließlich mit einer kompletten mittelalterlichen Rüstung ausgestattet schien. »Darf ich euch meine
    Frau vorstellen? Johanna …«
    »Deine Frau!«, rief Scatty überrascht.
    »… die als Johanna von Orléans in die Geschichte eingegangen ist.«
    Der Frühstückstisch war in der Küche gedeckt worden. Es roch nach frisch gebackenem Brot und Kaffee. Die Teller und Schüsseln auf dem langen, glänzenden Holztisch waren gefüllt mit frischem Obst, Pfannkuchen und Brötchen und auf dem altmodischen Küchenherd brutzelten in einer Pfanne Würstchen und Eier.
    Joshs Magen begann in dem Moment zu knurren, als er die Küche betrat und das Essen sah. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen und erinnerte ihn daran, wie lange es her war, seit er zum letzten Mal etwas zu essen gehabt hatte. In dem Café hatte er nur ein paar Schlucke von der heißen Schokolade trinken kön nen, bevor die Polizei gekommen war.
    »Esst, esst«, drängte Saint-Germain seine Gäste, dann schnappte er sich einen Teller und ein dickes Croissant. Er biss in das Gebäckstück und hauchdünne Blätterteigflocken rieselten auf den Fliesenboden. »Ihr müsst doch am Verhungern sein.«
    Sophie trat dicht neben ihren Bruder. »Könntest du mir etwas zu essen auftun? Ich muss schnell mit Johanna sprechen.«
    Josh warf einen raschen Blick auf die durch die kurzen Haare ausgesprochen jugendlich wirkende Frau, die gerade Tassen aus der Geschirrspülmaschine holte. »Glaubst du wirklich, sie ist Johanna von Orléans?«
    Sophie drückte den Arm ihres Bruders. »Warum nicht – nach allem, was wir gesehen haben?« Sie wies mit dem Kinn Richtung Tisch. »Ich möchte nur etwas Obst und Cornflakes.«
    »Keine Würstchen? Keine Eier?«, fragte er überrascht. Seine Schwester war der einzige Mensch, den er kannte, der mehr Würst chen essen konnte als er.
    »Nein.« Sie runzelte die Stirn. »Komisch, aber allein bei dem Gedanken, dass ich Fleisch essen müsste, wird mir schlecht.« Sie schnappte sich ein süßes Brötchen und wandte sich Johanna zu, bevor er einen Kommentar abgeben konnte. Johanna

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