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Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier

Titel: Nicholas Flamel Bd. 2 Der dunkle Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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auf den Kopf und streckte die rechte Hand aus, und Josh sah, dass das, was er zunächst für ein Messer gehalten hatte, lediglich ein dicker Kugelschreiber war. »Könnte ich vielleicht ein Autogramm haben?«
    Die Flammen zwischen Saint-Germains Fingerspitzen erloschen. »Aber sicher«, erwiderte er und lächelte erfreut. Er griff nach dem Kugelschreiber und zog ein Notizbuch mit Spiral bindung aus der Innentasche seines Mantels. »Habt ihr die neue CD schon?«, fragte er, als er das Notizbuch aufschlug.
    Der andere Mann, der genau dieselbe Sonnenbrille trug, zog einen schwarz-roten iPod aus der hinteren Hosentasche. »Ich habe sie mir gestern als iTunes geholt«, antwortete er, ebenfalls mit starkem deutschen Akzent.
    »Schaut euch auf jeden Fall auch die neue DVD der Show an, die nächsten Monat rauskommt. Sind ein paar super Extras drauf, zwei Remixes und ein irres Mashup«, meinte Saint-Germain, als er zwei Mal schwungvoll seinen Namen schrieb und die beiden Seiten dann aus dem Notizbuch riss. »Ich würde mich liebend gern noch eine Weile mit euch unterhalten, Jungs, aber ich hab’s eilig. Danke, dass ihr extra ausgestiegen seid, hat mich gefreut.«
    Er schüttelte ihnen noch rasch die Hände, dann liefen die beiden Männer zu ihrem Wagen zurück. Sie verglichen ihre Autogramme und klatschten sich ab.
    Saint-Germain holte tief Luft und wandte sich mit einem breiten Grinsen an die Zwillinge. »Habe ich euch nicht gesagt, dass ich berühmt bin?«
    »Und bald bist du tot, wenn wir nicht von der Straße verschwinden«, bemerkte Scatty trocken.
    »Wir sind doch schon da«, murmelte Saint-Germain.
    Sie überquerten die Champs-Élysées und gingen eine Seitenstraße hinunter. Dann bog Saint-Germain in eine schmale Gasse mit Kopfsteinpflaster ein, die sich zwischen hohen Mauern hinter den Häusern entlangschlängelte. Ungefähr auf halbem Weg schloss er eine unscheinbar aussehende Tür auf, die eine Ebene mit der Mauer bildete. Sie war zerkratzt und voller Scharten, die hässliche grüne Farbe blätterte in langen Streifen ab und darunter kam das aufgeworfene Holz zum Vorschein. Unten, wo die Tür über den Boden schrammte, waren die Bretter gesplittert und Teile davon herausgebrochen.
    »Wie wäre es mit einem neuen Tor?«, fragte Scathach.
    »Das ist ein neues Tor.« Saint-Germain lächelte. »Das Holz ist nur Tarnung. Darunter versteckt sich eine massive Stahlplatte mit einem Fünffachschloss.« Er trat zurück und ließ die Zwillinge vorgehen. »Tretet ein und seid willkommen«, sagte er förmlich.
    Josh und Sophie gingen an ihm vorbei. Fast waren sie enttäuscht über das, was sie sahen: einen kleinen Garten und darin ein vierstöckiges Haus. Hohe, mit Metallspitzen gekrönte Mauern trennten das Gelände von den Nachbargrundstücken rechts und links. Sophie und Josh hatten etwas Exotisches erwartet, vielleicht sogar etwas Schauriges, doch jetzt sahen sie lediglich einen ungepflegten Garten voller Laub. In der Mitte stand eine riesige, hässliche Vogeltränke aus Stein, aber statt Wasser waren altes Laub und die Überreste eines Vogelnests in der Schale. Sämtliche Pflanzen, die in Kübeln und Körben um den Brunnen herum angeordnet waren, waren offensichtlich kurz vor dem Vertrocknen oder bereits tot.
    »Der Gärtner ist weg«, sagte Saint-Germain ohne eine Spur von Verlegenheit, »und ich habe wirklich kein Händchen für Pflanzen.« Er hielt seine rechte Hand hoch und spreizte die Finger. Aus jedem loderte eine andersfarbige Flamme. Er grinste. »Das gehört einfach nicht zu meinen Stärken.«
    Scathach blieb beim Tor stehen und schaute die Gasse hinauf und hinunter. Sie hatte den Kopf auf die Seite gelegt und lauschte. Als sie sicher war, dass ihnen niemand folgte, zog sie die Tür hinter sich zu und schloss ab. Die Riegel rasteten mit einem befriedigenden Klicken ein.
    »Wie soll Flamel uns denn hier finden?«, fragte Josh. Auch wenn er dem Alchemysten nicht über den Weg traute, war er doch in Gegenwart von Saint-Germain noch nervöser.
    »Ich habe ihm einen Führer mitgegeben«, erklärte Saint-Germain.
    »Kommt er allein zurecht, Scatty?«, fragte Sophie.
    »Bestimmt«, antwortete Scathach, doch ihr Ton und ihr Blick verrieten ihre Unruhe. Sie drehte sich um und verharrte plötzlich stocksteif.
    Die Hintertür des Hauses war aufgegangen und eine Gestalt trat in den Garten. Unvermittelt loderte Sophies Aura weißsilbern auf. Der Schock ließ sie rückwärts gegen ihren Bruder taumeln, was dessen Aura

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