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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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sie werden zur selben Zeit freigelassen. Die Welt wird sich bald in Wahnsinn und Chaos auflösen. Ganze Armeen werden ausgelöscht werden, sodass keine mehr übrig sind, um sich uns in den Weg zu stellen, wenn wir zurückkehren. Und was werden wir als Erstes tun? Nun, wir werden die Monster vernichten und von den überlebenden Humani als Retter begrüßt werden.«
    »Und diese Bestien sind in den Gefängniszellen von Alcatraz?«, fragte Machiavelli entsetzt. »Wie wecke ich sie?«
    »Du wirst Anweisungen erhalten, sobald du in Amerika ankommst. Doch zunächst musst du Perenelle Flamel besiegen.«
    »Woher wissen wir, dass sie immer noch dort ist? Wenn sie sich aus ihrer Zelle befreit hat, hat sie die Insel doch bestimmt schon verlassen?« Der Italiener merkte, dass sein Herz plötzlich schneller schlug. Vor dreihundert Jahren hatte er der Zauberin Rache geschworen. Sollte das jetzt seine Chance sein, Vergeltung zu üben?
    »Sie ist immer noch auf der Insel. Sie hat Areop-Enap befreit, die Urspinne. Die ist ein gefährlicher Feind, aber nicht unbesiegbar. Wir haben Schritte unternommen, sie zu schwächen und sicherzustellen, dass Perenelle dort bleibt, bis du kommst. Und, Niccolò« – die Stimme des Erstgewesenen nahm einen harten, hässlichen Ton an –, »wiederhole nicht Dees Fehler.«
    Der Magier straffte die Schultern.
»Versuche nicht, Perenelle zu fangen oder einzusperren. Sprich sie nicht an, verhandle nicht mit ihr und versuche nicht, vernünftig mit ihr zu reden. Töte sie, sobald du sie siehst. Die Zauberin ist unendlich viel mächtiger als der Alchemyst.«

K APITEL V IER
    D er Morgenhimmel über Alcatraz hatte die Farbe von angelaufenem Metall. Eiskalter Regen prasselte auf die Insel herunter, und die aufgewühlte See, die donnernd an die Felsen schlug, ließ salzige Schaumflocken emporsteigen.
    Perenelle Flamel duckte sich wieder in den Schutz des verfallenen Wärterhauses, rieb sich die bloßen Arme und wischte salzige Tropfen von ihrer Haut. Sie trug ein leichtes, ärmelloses Sommerkleid, das inzwischen voller Schmutz- und Rostflecken war, doch kalt war ihr nicht. Die Zauberin hatte sich zunächst dagegen gesträubt, ihre schwindenden Kräfte einzusetzen, dann aber doch ihre Aura verändert und ihre Körpertemperatur auf eine angenehme Höhe heraufgesetzt. Sie wusste, dass sie nicht mehr klar denken konnte, wenn ihr zu kalt wurde, und sie hatte so ein Gefühl, als bräuchte sie in den nächsten Stunden alle ihre geistigen und körperlichen Kräfte.
    Vor vier Tagen war Perenelle Flamel von John Dee gekidnappt und in das Gefängnis von Alcatraz gebracht worden. Zu ihrer Bewacherin hatte man eine Sphinx bestimmt, weil die sich von der Aura anderer Wesen ernährte, das heißt von dem Energiefeld, das alles Lebendige umgibt. Der dunkle Magier hatte gehofft, die Sphinx würde Perenelles Aura völlig in sich aufsaugen und ihre Flucht schon allein dadurch verhindern. Doch wie so oft in der Vergangenheit hatte Dee Perenelle unterschätzt. Der Schutzgeist der Insel hatte ihr geholfen, der Sphinx zu entkommen. Erst danach hatte die Zauberin das schreckliche Geheimnis der Insel entdeckt: Dee hatte Monster gesammelt. In den Gefängniszellen saßen entsetzliche Kreaturen von überall auf der Welt, Kreaturen, die es nach Meinung der meisten Menschen nur in den dunkelsten Mythen und Legenden gab. Doch die größte Überraschung hatte in den verborgenen Tunneln tief unter der Insel gelegen. Dort hatte Perenelle, eingeschlossen hinter magischen Symbolen, die älter waren als die Erstgewesenen, die Urspinne entdeckt, bekannt unter dem Namen Areop-Enap. Die Spinne und sie waren ein unsicheres Bündnis eingegangen und hatten die Morrigan besiegt, die Krähengöttin und ihre Armee von Vögeln. Aber sie wussten beide, dass ihnen noch Schlimmeres bevorstand.
    »Dieses Wetter ist nicht natürlich«, sagte Perenelle leise. Ganz schwach war ihr französischer Akzent noch herauszuhören. Sie atmete tief ein und zog eine Grimasse. Ihr geschärfter Geruchssinn erkannte in dem Wind, der von der San Francisco Bay herüberwehte, den Gestank von etwas Fauligem, von etwas, das lange tot war. Und das war ein sicheres Zeichen, dass es kein natürlicher Wind war.
    Areop-Enap hockte hoch oben auf der Mauer des ausgebrannten Hauses. Die riesige, aufgedunsene Spinne war eifrig damit beschäftigt, die Außenmauern mit einem klebrigen weißen Netz zu überziehen. Millionen von Spinnen, einige tellergroß, andere kaum größer als ein

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