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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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beiden Bildschirmen ein waberndes, rauchähnliches Muster. Flamel bewegte die Finger, und die Bildschirme wurden zuerst weiß, dann grün, bevor sie sich in matte Spiegel verwandelten, in denen sein Gesicht zu sehen war, eingerahmt von Shakespeare und Josh. »Darauf wäre ich nie gekommen. Es ist genial!«
    »Danke«, murmelte Shakespeare. Das Lob machte ihn offenbar verlegen, denn auf seinen bleichen Wangen erschienen rote Flecken.
    »Was nimmst du am anderen Ende als Spiegel?«, fragte Flamel.
    »Spinnenfäden«, antwortete der Dichter zu seiner Überraschung. »Ich habe festgestellt, dass es überall Spinnweben gibt, im Palast genauso wie in der kleinsten Hütte. Die Fäden sind immer mit einer klebrigen Flüssigkeit überzogen und geben ausgezeichnete magische Spiegel ab.«
    Flamel war ganz offensichtlich beeindruckt.
    »Jetzt brauchen wir nur noch etwas, das dich mit Madame Perenelle verbindet.«
    Flamel zog das schwere silberne Kettenarmband von seinem rechten Handgelenk. »Das hat Perenelle für mich gemacht«, erklärte er und legte es auf den Tisch. »Vor etwas mehr als einem Jahrhundert hat uns ein maskierter Kopfgeldjäger quer durch Amerika gejagt. In seinen Gewehren waren silberne Kugeln. Ich glaube, er hat uns für Werwölfe gehalten.«
    »Werwölfe und silberne Kugeln?« Shakespeare lachte leise und schüttelte den Kopf. »Oh, die tollen Sterblichen!«
    »Ich habe auch gelesen, dass man Werwölfe mit silbernen Kugeln umlegen kann«, warf Josh ein. »Aber das stimmt anscheinend nicht, oder?«
    »Nein«, antwortete Flamel. »Ich habe immer Essig genommen.«
    »Oder Zitrone«, ergänzte Shakespeare. »Pfeffer ist auch noch eine vernünftige Alternative.« Als er Joshs verwirrten Gesichtsausdruck sah, fügte er hinzu: »Du sprühst sie damit an oder streust es ihnen in die Augen und auf die Nase. Sie bleiben stehen und niesen und du kannst derweil fliehen.«
    »Essig, Zitrone und Pfeffer«, murmelte Josh. »Ich darf nicht vergessen, die Sachen einzupacken, wenn ich mal wieder auf Werwolfjagd gehe. Und falls ich keine Werwölfe finde, kann ich immer noch einen Salat damit anmachen«, bemerkte er sarkastisch.
    Shakespeare schüttelte den Kopf. »Nein, nein, für eine Salatsoße braucht man ein gutes Olivenöl«, sagte er ernst, »und Olivenöl wirkt gegen keinen der Werclans.«
    »Ist aber sehr wirkungsvoll gegen Bruxas und Stregas«, murmelte Flamel geistesabwesend und ließ weiter kurvige Muster über die beiden LCD-Bildschirme flimmern.
    »Das wusste ich nicht«, sagte Shakespeare. »Und wie würde man in einem solchen Fall vorgehen …?«
    »Was ist aus dem Kopfgeldjäger geworden?«, unterbrach Josh frustriert. Es war ein Versuch, wieder zum Thema zurückzukommen.
    »Oh, Perenelle hat ihn schließlich vor einem Stamm Ohmahs gerettet.«
    »Oh-mahs?«, fragten Josh und Shakespeare gleichzeitig.
    »Sasquatch … Saskehavis«, antwortete Flamel, und auf den Bildschirmen erschien kurz das Bild eines großen, primitiv aussehenden, kräftigen Mannes. Er war von Kopf bis Fuß mit langem rötlichen Haar bedeckt und hielt einen großen Knüppel in der Hand, der aus einer Baumwurzel gemacht war. »Bigfoot«, fügte er noch hinzu.
    »Klar, Bigfoot.« Josh schüttelte den Kopf. »Dann willst du also behaupten, dass es in Amerika tatsächlich einen oder gleich mehrere von diesen haarigen Affenmenschen gibt, die auf großem Fuß leben?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Flamel geringschätzig. »Nachdem Perenelle den Kopfgeldjäger vor den Oh-mahs gerettet hatte, schenkte er ihr die silbernen Kugeln«, fuhr er fort und strich dabei über das Armband, worauf ein grüner Funke an den Metallgliedern entlangkroch. »Ich habe zugeschaut, wie sie die Kugeln mit ihrer Aura geschmolzen und daraus die einzelnen Kettenglieder geformt hat …« Der Minzeduft in der Hütte wurde stärker. Der Alchemyst nahm das Armband in die Hand und schloss die Finger darum. »Sie hat immer gesagt, dass ein Stück von ihr darin sei.«
    Und plötzlich blinkten beide Bildschirme und die drei blickten auf Perenelle Flamel.

K APITEL N EUNZEHN
    A uch ohne dass de Ayala vorausgegangen wäre, hätte der Minzeduft Perenelle weiter in den Zellentrakt hineingezogen. Frisch und sauber überdeckte er den modrigen Geruch des Gebäudes und den allgegenwärtigen Hauch von Salz. Und jetzt roch es auf Alcatraz noch nach etwas anderem: nach zu vielen Tieren, die wie im Zoo auf engem Raum zusammengepfercht waren.
    De Ayala blieb vor dem Eingang zu einer

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