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Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin

Titel: Nicholas Flamel Bd. 3 Die mächtige Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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menschenähnlich geformten Händen waren schwarz und stark gebogen wie bei einer Katze. Aus seinem Rückgrat wuchsen ledrige Fledermausflügel und schleiften auf dem Boden hinter ihm her.
    Und dann erschien eine zweite Gestalt. Sie war weiblich. Dünnes schwarzes Haar umrahmte ihr zartes, schönes Gesicht. Aber ihr Körper war, auch wenn es schier unmöglich schien, noch ausgezehrter als der des Jungen. Ihre Flügel waren eingerissen und ausgefranst und sie zog den linken Fuß nach.
    »Vetalas«, flüsterte Flamel entsetzt. »Blutsauger, Fleischfresser.«
    Eine dritte Gestalt tauchte vor Perenelle auf. Wenn auch verschwommen und substanzlos, erschien sie doch menschlich und männlich. Sie ballte drohend die Fäuste und stöhnte.
    Flamels Aura umgab seinen Körper wie ein leuchtend grüner Heiligenschein und der Minzegeruch überlagerte alles. »Ich muss ihr helfen«, sagte er verzweifelt.
    In nächsten Moment stürmte Palamedes in die Hütte. »Deine Aura – lösche sie, und zwar sofort!«, befahl er.
    Sophie war direkt hinter dem Ritter hereingekommen, die Augen vor Schreck weit aufgerissen. Die Hunde drängten sich in der Tür und begannen zu knurren und zu bellen.
    »Perenelle wird bedroht«, sagte Josh und sah seine Schwester dabei an. Er wusste, dass sie Flamels Frau sehr gern hatte.
    »Flamel, hör auf!«, rief der Ritter.
    Aber der Alchemyst ignorierte ihn. Er nahm die beiden Hälften des kaputten Armbands in die linke Hand und schloss die Finger zur Faust. Leuchtend smaragdgrünes Licht umstrahlte die Hand. Dann legte er die rechte auf den LCD-Bildschirm. »Perenelle!«, rief er.
    Flamels Minzeduft wurde von dem weicheren Knoblauchgeruch des Ritters überdeckt, als der beide Hände auf Flamels Schultern legte. »Du musst aufhören, Nicholas. Du reißt uns sonst alle ins Verderben!«
    Unvermittelt loderte die Aura des Alchemysten noch heller auf, zuerst in leuchtendem Smaragdgrün, dann in kaltem Jadegrün und schließlich in intensivem Olivgrün. Der Ritter taumelte rückwärts und krachte mit solcher Wucht gegen die Wand, dass die eine Delle bekam. Augenblicklich legte sich ein Kettenpanzer um seinen Körper. Grünes Feuer kroch über die Panzerglieder. »Will – du musst ihn stoppen!«, rief Palamedes voller Angst. »Unterbrich die Verbindung!«
    »Meister, bitte …« Shakespeare zupfte Flamel am Ärmel. Sofort züngelten winzige, schmutzig grüne Flammen seinen Arm hinauf und trieben ihn zurück. Schwankend versuchte er, das kalte Feuer auszuschlagen.
    Josh kauerte sich neben Flamel und sah auf den Bildschirm. »Was hast du vor?«, fragte er.
    »Perenelles Aura mit meiner stärken«, antwortete Nicholas verzweifelt. »Die Vetalas zerreißen sie. Aber ich fürchte, meine Kräfte reichen nicht aus.« Man hörte deutlich die Panik in seiner Stimme.
    Josh blickte zu seiner Schwester auf, sah sie kaum merklich nicken und wandte sich wieder Flamel zu. »Ich helfe dir«, sagte er.
    » Wir helfen dir«, fügte Sophie hinzu.
    Die Zwillinge stellten sich neben den Alchemysten, Sophie rechts von ihm, Josh links, und beide legten sie eine Hand auf seine Schulter. Wieder sah Josh seine Schwester an. »Und was machen wir jetzt?«, fragte er.
    Die unterschiedlichen Gerüche in dem Raum wurden so intensiv, dass einem fast übel davon wurde. Orange und Vanille, Knoblauch und Minze vermischten sich mit dem Geruch von Gebratenem, von Schweiß und nassen Hunden.
    Der sarazenische Ritter brüllte etwas, doch die Worte gingen unter im Knistern der Auren der Zwillinge, die golden und silbern aufflackerten, als sie mit der inzwischen mattgrünen Aura Flamels in Berührung kamen. Die leuchtete daraufhin sofort wieder auf, durchsetzt von goldenen Pünktchen und Silberfäden.
    »Alchemyst«, rief Palamedes verzweifelt, »du hast uns alle vernichtet!«
    »Perenelle!« Nicholas presste die gespreizten Finger auf den noch funktionierenden Monitor. Grüne, gelbe und silberne Fäden schraubten sich seinen Arm hinunter, wickelten sich um die einzelnen Finger und verschwanden im Bildschirm.
    Der rechte Bildschirm brach in der Mitte auseinander und dicker schwarzer Rauch stieg auf.
    Dann war Perenelles Stimme, hoch und dünn, deutlich zu hören.
    »Nicholas! Hör auf! Hör sofort auf!« Sie klang entsetzt.
    Auf dem linken Monitor sahen sie ihre eisweiße Aura kurz aufleuchten und wieder verlöschen.
    »Nicholas!«, kreischte Perenelle. »Du hast mich umgebracht!«
    Dann zerschmolz der Bildschirm zu einer stinkenden Pfütze aus

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