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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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in eine bestimmte Richtung schaut?«
    »Ich weiß nicht. Warum?«
    »Versuche ihn dazu zu bringen, dass er den Rückspiegel verstellt. Ich möchte seine Augen sehen.«
     
     
    Josh fummelte an der Heizung herum.
    Er stellte das Radio an, aber es knisterte nur, weshalb er die CD-Sammlung durchging. Alles Namen, die er noch nie gehört hatte: Isao Tomita, Kodo und Kitaro. Er verstellte seinen Sitz, vor und zurück, nach oben und unten, schaute ins Handschuhfach, wo er eine Dose Pfefferminzbonbons fand, deren Haltbarkeitsdatum seit zwei Jahren abgelaufen war, die er aber dennoch versuchte. Er probierte die Klimaanlage aus, stellte die elektrischen Seitenspiegel neu ein und dann, endlich, streckte er die Hand nach dem Rückspiegel aus …
     
     
    Seine Augen waren blutrot. Vom Spiegel reflektiert, hingen sie über dem Kristallschädel in der Luft, starr, ohne zu blinzeln und ohne Pupillen.
    Das Entsetzen, das Sophie packte, war greifbar. Sie sah das Gesicht ihres Bruders vor sich, doch dies waren die Augen von …
    »Mars Ultor.« Prometheus war sich seiner Sache sicher. »Der Junge ist in der Gewalt des Schlafenden Gottes.«
    »Mars hat Josh erweckt«, flüsterte Flamel entsetzt.
    Für Prometheus war das die Bestätigung. »Also kontrolliert er ihn auch.«
    »Aber wohin führt er ihn?«, fragte der Alchemyst.
    »Er ist gerade in die Lombard Street abgebogen«, berichtete Niten. »Er fährt zum Telegraph Hill.«
    »Dees Unternehmen, die Enoch Enterprises haben eine Niederlassung gleich unterhalb des Coit Tower«, warf Perenelle rasch ein. »Aber Dee sitzt in England fest«, fügte sie dann nachdenklich hinzu. »Ausgeschlossen, dass er so schnell hierher kommen konnte …«
    »Bist du dir da wirklich sicher?«, fragte Prometheus. »Wir reden jetzt von Dee.«
    Flamel nickte. »Selbst wenn er für heute Morgen einen Flug gebucht hätte, wäre er immer noch in der Luft. Er ist nicht in der Stadt.«
    »Und wenn er über ein Krafttor gekommen ist?«, fragte Aoife.
    »Es gibt nur wenige, die ihn hierher bringen könnten. Und die Kraft, das Tor von Stonehenge zu aktivieren, hat er nicht. Außerdem würde er seinen Gebietern des Älteren Geschlechts seinen Aufenthaltsort verraten, wenn er seine Kräfte einsetzen würde. Und das wird er höchstwahrscheinlich nicht wollen.«
    »Er fährt jetzt den Telegraph Hill hinauf«, rief Niten. »Das ist eine Sackgasse.«
    In seinem traumhaften Zustand hatte Josh keine Ahnung gehabt, wo genau er sich befand.
    Er war durch San Francisco gekurvt, war nach rechts und links abgebogen und hatte die Straßennamen nur im Vorbeifahren wahrgenommen: Van Ness Avenue, Bay Street, Columbus und Lombard. Einige kamen ihm bekannt vor, doch als er auf den Telegraph Hill abbog, war ihm plötzlich klar, wo er war: in der Nähe des Coit Tower. Obwohl der Aussichtsturm von Tante Agnes’ Haus bequem zu Fuß zu erreichen war, hatten er und Sophie es nie geschafft, einmal dort hinzugehen. Auf der linken Seite konnte er jetzt die Bay Bridge erkennen, während rechts pompöse Villen und Apartmenthäuser die Straße säumten. Er fuhr weiter hinauf und konnte unter sich bald die Stadt sehen, die nach und nach aus dem Nebel auftauchte.
    Die Aussicht war überwältigend, doch der Traum langweilte Josh inzwischen total. Er wollte, dass er endlich aufhörte, damit er aufwachen konnte. Fast war er versucht, den Wagen von der Straße zu lenken, nur um zu sehen, was dann geschah.
    Das wäre Sophie nicht recht.
    Josh schüttelte den Kopf, um den Gedanken loszuwerden. Als er wieder auf die Straße blickte, stand da plötzlich eine Frau. Josh sah sie und wusste sofort, dass sie seinetwegen hier stand, und er bremste bereits und lenkte den Wagen an den Straßenrand, noch bevor sie lächelnd winkte. Er hielt an und ließ das Seitenfenster herunter.
    Die Frau war jung und hübsch und sie trug Jeans und eine schwarze Wildlederjacke mit Fransen. Das dichte, rabenschwarze Haar reichte ihr bis zur Taille. Als sie sich ins Fenster lehnte und ihn anlächelte, sah Josh, dass ihre Augen dieselbe Farbe hatten wie die seiner Tante Agnes und die von Dr. John Dee. Er holte tief Luft und intensiver Salbeiduft stieg ihm in die Nase.
    Und weil alles ein Traum war, kannte die Frau auch seinen Namen. »Hallo, Josh Newman. Wir haben auf dich gewartet. «
     
     
    »Virginia Dare«, stellte Prometheus grimmig fest. »Die Killerin. «
    Sophie war die Einzige, die sich nicht zu dem Älteren umdrehte. Sie konzentrierte sich auf das Gesicht der Frau,

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