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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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blattförmiger Klinge.
    »Ich suche Josh«, begann Sophie atemlos, »er ist nicht da.«
    Die beiden Unsterblichen teilten sich wortlos auf, Niten ging nach rechts, Aoife nach links. Das Gästehaus war winzig, und es dauerte nur wenige Augenblicke, bis sie wieder in der Küche standen.
    »Keine Kampfspuren«, berichtete Niten ruhig. »Sieht so aus, als sei er einfach gegangen.« Damit drehte er sich um und verließ die Hütte wieder.
    Sophie und Aoife blieben allein zurück.
    »Er ist weg«, flüsterte Sophie. »Er ist weg.« Dann überkam sie schiere Panik.
    Aoife steckte das Messer in die Scheide, die sie an ihrem Bein festgeschnallt hatte. »Erzähl mir alles«, bat sie. »Was ist passiert?«
    Sophie schluckte. »Als ich aufgewacht bin, hatte ich so ein Gefühl von …« Sie presste beide Hände auf den Bauch, während sie nach den richtigen Worten suchte.
    »Leere«, schlug Aoife vor.
    Sophie sah die rothaarige Kriegerin an. »Genau. Es war ein Gefühl von Leere. So habe ich mich noch nie gefühlt.«
    Aoife nickte. Ihre Miene verriet nichts.
    Niten öffnete die Tür, sagte kurz etwas auf Japanisch zu der Kriegerin und war wieder verschwunden.
    »Was ist los? Was geht hier vor?« Sophie bekam in ihrer Panik erneut kaum noch Luft. »Was ist mit meinem Bruder geschehen? « Elektrizität zuckte durch ihr Haar und wie Rauchkringel stieg ihre silberne Aura von ihrer Haut auf. Sie begann zu zittern, und Aoife kam herüber, nahm sie in den Arm und hielt sie ganz fest.
    Als die junge Frau sprach, hallte ihre Stimme in Sophies Kopf wider, und obwohl sie in dem alten irischen Dialekt ihrer Jugendzeit redete, verstand Sophie jedes Wort. »Ruhig, ganz ruhig, tief atmen … Du musst dich jetzt in der Gewalt haben. Um deinetwillen. Um Joshs willen.«
    Sophie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Du weißt doch gar nicht, wie sich das anfühlt …«
    »Oh doch«, antwortete Aoife im Flüsterton. »Ich weiß es.«
    Und als Sophie aufschaute, sah sie Tränen in den Augen der Kriegerin glitzern. »Ich habe meinen Zwilling verloren«, sagte Aoife. »Ich weiß genau, wie es dir geht.«
    Sophie holte zitternd Luft. »Was hat Niten dir gerade eben gesagt?«, fragte sie.
    »Dass der Wagen nicht mehr da ist.«
    Bevor Sophie weitere Fragen stellen konnte, ging die Tür erneut auf und Perenelle kam herein, gefolgt von Nicholas und Prometheus. Der kleine Raum erschien jetzt noch kleiner. Niten kam als Letzter, doch er blieb mit dem Rücken zu ihnen unter der Tür stehen.
    »Er ist weg?«, blaffte Flamel.
    »Er ist nicht mehr da«, bestätigte Aoife.
    »Hat man ihn entführt?«, fragte Perenelle.
    »In dieses Schattenreich gelangt nichts ohne mein Wissen«, versicherte Prometheus.
    Perenelle ging auf Sophie zu und breitete die Arme aus, doch das Mädchen machte keine Anstalten, ihr entgegenzugehen, sondern blieb bei der Kriegerin stehen. Die Zauberin trat wieder einen Schritt zurück und ließ die Arme sinken. »Dann ist er also aus freien Stücken gegangen?«, vermutete sie.
    »Es weist nichts auf einen Kampf hin«, ließ sich Niten von der Tür her vernehmen, »und nur ein Paar Fußspuren führen ins Tal hinunter, wo der Wagen stand.«
    »Aber der Wagen sprang nicht mehr an«, wandte Flamel ein. »Die Batterie war leer.«
    Prometheus verschränkte die Arme vor der breiten Brust. »Schon, aber der Junge kennt sich jetzt in Feuermagie aus. Im Augenblick fließt jede Menge reine Energie durch seine Aura. Er hätte den Wagen ohne Weiteres zum Laufen bringen können. «
    »Wo ist er nur hingegangen?«, rief Sophie. »Ich verstehe das nicht! Er würde doch nicht einfach verschwinden, ohne mir Bescheid zu geben.« Sie sah Prometheus an. »Vielleicht hat ein Wesen von hier ihn mitgenommen? Vielleicht diese Tonmenschen? «
    Prometheus schüttelte den Kopf. »Die Urmenschen würden sich dem Haus nie nähern. Ich bin derselben Meinung wie Perenelle: Er ist aus freien Stücken gegangen.«
    »Aber wohin ist er gegangen?«, fragte Sophie noch einmal. »Nach Hause?« Sie schüttelte den Kopf. In ihrem ganzen Leben war sie noch nie so durcheinander gewesen oder hatte sich so verloren gefühlt. »Er würde mich nie im Stich lassen.«
    »Die Frage muss wohl eher lauten: Warum ist er gegangen? «, sagte Aoife.
    »Nein«, widersprach Perenelle. »Die eigentliche Frage ist: Wer hat ihn gerufen? Ich wüsste zu gern … «, begann sie. Dann hielt sie inne, drehte sich um und ging zum Küchentisch. Sie setzte sich, legte beide Hände über den Kristallschädel,

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