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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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soll der Unsinn? Natürlich nicht.«
    »Und wie steht es mit einem Duell? Habt ihr euch in Europa nicht duelliert – Schwerter und Pistolen im Morgengrauen und so?«
    »Davon habe ich einige miterlebt«, bestätigte der Italiener.
    »Ich wette, du hast immer gewusst, wer verliert.«
    Machiavelli überlegte kurz, dann nickte er. »Ja. Ich denke schon.«
    »Woran hast du es gemerkt?«
    »An ihrem Gesichtsausdruck, an der Art, wie sie dastanden, wie sie die Schultern hielten …
    »Genau. Sie sind davon ausgegangen, dass sie verlieren. Und haben deshalb auch verloren. Ich war nie ein besonders guter Schütze und nie wirklich fix. Dieser ganze Schnellzieher-Quatsch stammt aus Büchern, die über mich geschrieben wurden und in denen fast nur Lügen stehen. Aber ich bin immer davon ausgegangen, dass ich gewinne. Immer . Und ich habe immer darauf geachtet, dass ich mich nur mit Männern verbünde, die ebenfalls davon ausgingen, dass sie gewinnen.« Er hielt kurz inne und fügte dann hinzu: »Menschen, die mitten in einer Schlacht anfangen, sich tiefschürfende, finstere Gedanken zu machen, gehen davon aus, dass sie verlieren. Und sie sterben, weil sie abschweifen, weil sie nicht konzentriert sind.«
    Machiavelli deutete eine leichte Verbeugung an. »Das ist sehr scharfsinnig beobachtet. Und hast du einen Vorschlag?«
    Billy wies mit dem Kinn Richtung Insel. »Konzentrieren wir uns auf die anstehenden Aufgaben. Tun wir, was unsere Gebieter des Älteren Geschlechts uns aufgetragen haben und wecken wir die schlafenden Bestien auf, bevor wir anfangen, tiefschürfende, finstere Gedanken zu denken.«
    »Wir?«
    »Wir.« Billy lächelte. »Ich wette, du könntest mir eine Menge beibringen.«
    Machiavelli nickte überrascht. »Und ich glaube, ich könnte eine Menge von dir lernen.«
    Das Boot stieß gegen das Dock und Black Hawk legte an der Pfahlmauer an. »Alles von Bord!«, rief er.
    Billy the Kid sprang auf den hölzernen Steg, bückte sich dann und streckte die Hand aus, um dem Italiener zu helfen. Machiavelli zögerte kurz, dann ergriff er die Hand und Billy zog ihn hoch. Black Hawk ließ den Motor sofort wieder aufheulen. Das Wasser brodelte, als er sich rückwärts entfernte.
    »Kommst du nicht mir?«, rief Billy.
    »Das soll wohl ein Witz sein! Keinen Fuß würde ich auf die Insel setzen. Sie ist verflucht!« Noch während der Indianer sprach, erschienen direkt unter der Wasseroberfläche Dutzende von Frauengesichtern. Irisierende Fischschwänze zuckten. »Ruft mich, wenn ihr fertig seid. Wird es lange dauern?«
    Billy schaute Machiavelli fragend an.
    »Zwei Stunden.«
    Billy the Kid grinste. »Zeit genug, die Welt zu verändern.«

KAPITEL FÜNFUNDFÜNFZIG
    N icholas und Perenelle Flamel saßen allein am Küchentisch und blickten sich über den Kristallschädel hinweg an.
    Der Alchemyst ließ die Schultern hängen. Die Erschöpfung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben und die tief in den Höhlen liegenden Augen sprachen dieselbe Sprache. Nach einem schweren Atemzug fragte er seine Frau: »Und was machen wir jetzt?«
    Perenelle streckte geistesabwesend die Hand aus und strich über den Schädel. Sie spürte die Reste von Sophies und Aoifes Auren auf dem Kristall, die sich als sanftes Kribbeln bemerkbar machten. »Das verändert nichts«, sagte sie schließlich. »Wir kämpfen.«
    Flamel lachte keuchend. »Schau uns doch an! Oder schau mich an. Ich kann dir nicht helfen.«
    »Wir beide besitzen zusammen das Wissen von über einem Jahrtausend«, erinnerte Perenelle ihn liebevoll. »Wir nutzen unseren Verstand. Mehr brauchen wir nicht.«
    Die Tür ging auf und Prometheus kam zurück. »Niten und Aoife sind mit Sophie gegangen. Ich habe ihnen einen Wagen gegeben«, berichtete er. »Aber sie brauchen mindestens zweieinhalb, wenn nicht drei Stunden, bis sie in der Stadt sind.«
    »Drei Stunden?« Perenelle sah Nicholas an. »Könnte Dee Josh in dieser Zeit etwas aus dem Bereich der Totenbeschwörung beibringen?«
    »Gestern Nacht hat Josh innerhalb von zwei Stunden den Umgang mit Feuermagie gelernt …«
    »Er hat die Grundlagen gelernt, aber er wird ein Leben lang brauchen, um sie wirklich zu beherrschen«, sagte Prometheus.
    »Wer weiß denn schon, wozu Dee in der Lage ist?«, sagte Flamel. »Wie er von London hierher gekommen ist, ist mir immer noch unerklärlich.«
    »Er wurde für utlaga erklärt«, berichtete Prometheus. »Die Nachricht ist gestern durch die Schattenreiche gegangen. Seine eigenen Gebieter haben eine

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