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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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zu zögern legte Josh seine Hand in die von Coatlicue.
     
     
    Entsetzt beobachtete Sophie, wie Josh auf die Kreatur zuging, die in dem Quadrat aus Schwertern gefangen war. Coatlicues Körper ähnelte dem einer Frau, doch sie hatte Krokodilfüße und zwei Schlangenköpfe, die sich aus einem dicken Hals ringelten. Ihr langes Gewand war aus nichts anderem als zuckenden Schlangen gefertigt. Dees Partnerin – es musste Virginia Dare sein – stand hinter Josh und stieß ihn vorwärts – hinein in das Feuer und in das Quadrat aus Schwertern auf dem Boden.
    Aus einem Instinkt heraus nahm Sophie Perenelles Peitsche und ließ sie pfeifend durch die Luft sausen. Ein langer Riss entstand auf Coatlicues Rücken in dem Kleid. Einer der beiden Schlangenköpfe schoss zischend auf Sophie zu und spritzte eine weiße Flüssigkeit in ihre Richtung. Zum Glück verfehlte sie ihr Ziel, ging vor ihr nieder und brannte sich blubbernd in den Boden ein. Sophie konnte sich gut vorstellen, was sie mit ihrer Haut angerichtet hätte.
    Niten zog beide Schwerter und machte einen Satz auf Dee zu. Der hielt plötzlich eine schwefelgelbe, rauchende Klinge in der Hand und führte einen Hieb nach dem anderen gegen den Unsterblichen. Niten parierte mühelos. Wenn sein Metallschwert auf Dees rauchende Klinge traf, stiegen Funkenfontänen auf. Der unsterbliche Japaner verringerte mit wirbelnden Schwertern den Abstand zwischen sich und Dee, während der Magier verzweifelt zurückwich und dabei wild mit seinem glühenden Schwert herumwedelte.
    Sophies silberne Rüstung legte sich um ihren Körper, als sie auf Coatlicue zuging und dabei immer wieder die Peitsche auf die Kreatur niedersausen ließ. »Lass meinen Bruder los!«
    Aoife stürmte auf Josh zu, doch plötzlich stand Virginia Dare vor ihr, in der einen Hand eine hölzerne Flöte, in der anderen einen Tomahawk.
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass mir das Ding etwas anhaben kann?« Die Kriegerin blickte verächtlich auf den primitiven Tomahawk.
    »Der nicht, aber die hier«, erwiderte Dare, setzte die Flöte an die Lippen und blies einen einzigen Ton. Die Kriegerin ging augenblicklich zu Boden, wand sich vor Schmerzen und presste die Hände auf die Ohren. Virginia stellte sich mit gespreizten Beinen über sie und ließ den Tomahawk locker kreisen. »Ich habe noch nie eine Ältere der nächsten Generation getötet«, bemerkte sie leichthin. »Aber einmal ist eben immer das erste Mal«, fügte sie hinzu und hob die Axt.
    Josh sah entsetzt, wie seine Schwester mit einer langen Peitsche auf die wunderschöne Frau einschlug. Coatlicue öffnete den Mund und schrie und es klang herzerweichend. Sie schaute Josh mit ihren großen Augen an, hielt seine Hand fest und zog ihn vorwärts, zu den Schwertern, zu sich. Warum? , fragte sie und stöhnte dabei vor Schmerzen.
    Josh wusste keine Antwort darauf. Er schüttelte den Kopf. Das war alles so unfassbar! So etwas dürfte es doch gar nicht geben! Sophie sollte Coatlicue nicht schlagen. Er drehte den Kopf und sah, mit welcher Vehemenz Niten Dee angriff. Seine Schwerter waren nur noch als verschwommene Lichtbahnen zu erkennen, wenn sie durch die Luft schnitten und den Magier an die Wand drängte. Nur Virginia schien sich zu behaupten. Die rothaarige Kriegerin lag zusammengekrümmt zu ihren Füßen. Er grinste. Vielleicht war die große Aoife doch nicht so groß, wie sie tat.
    Josh wandte sich wieder seiner Schwester zu. Ihre Rüstung war inzwischen komplett. Sie umgab ihren ganzen Körper mit einer makellosen silbernen Schutzschicht. Gnadenlos drosch sie auf die wehrlose Archonin ein.
    »Nein!«, flüsterte er. Dann schrie er: »Nein!« Er versuchte, seine eigene Rüstung erstehen zu lassen, aber das Herbeirufen Coatlicues hatte ihn ausgelaugt. »Aufhören!«, krächzte er.
    Sophie ignorierte ihn.
    Und dann berührte Joshs Zeh das am nächsten liegende Steinschwert und Clarent pulsierte und rief nach ihm. Natürlich! Es würde seine Aura aufladen und ihm die Kraft geben, die er brauchte, um Coatlicue zu beschützen. Kniend schloss Josh die Hand um den Schaft des warmen Steinschwerts.
    Aus dem Augenwinkel sah Dee, wie Josh innehielt und nach dem Schwert griff, und ihm blieb fast das Herz stehen. War das Quadrat nicht mehr vollständig, war Coatlicue frei … und alles verloren.
    Niten merkte, dass Dee nicht bei der Sache war, und griff erneut an. Beide Schwerter fuhren in Dees Brust. Und zerbrachen. Niten blinzelte verblüfft.
    »Du vergisst, wer ich bin«,

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