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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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uns hier nicht allzu lange aufhalten. Ich habe so ein Gefühl, als könnte der Fußboden jeden Moment durchbrechen.«
    »Ich brauche nur noch eine Minute.« Das faustgroße Schloss klickte auf und Perenelle hob mühsam den Deckel des Koffers. Ein schwacher Duft nach Rosen und exotischen Gewürzen erfüllte die Luft. Flamel trat neben sie und sah zu, wie sie sorgfältig getrocknete Rosenblätter von dem in ein Stück Leder eingewickelten Gegenstand wischte, der darin lag. »Erinnerst du dich noch, wann wir diesen Koffer das letzte Mal gepackt haben?«, fragte sie. Ohne es zu merken, war sie wieder ins Französische verfallen.
    Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: »1945 in New Mexico.«
    Perenelle nickte. Sie wickelte das lederne Tuch ab und brachte ein antik aussehendes hölzernes Kästchen mit Schnitzereien zum Vorschein. »Du wolltest es am Trinity Site, dem Gelände des ersten Kernwaffentests, vergraben, damit die Atombombe, die dort gezündet wurde, es vernichten würde.«
    »Und du wolltest es nicht zulassen«, erinnerte er sie.
    Perenelle sah zu ihrem Mann auf und ein Schatten legte sich über ihre Augen. »Ich bin die siebte Tochter einer siebten Tochter. Ich weiß …« Sie hielt inne und ihre Miene war plötzlich unendlich traurig. »Ich weiß um gewisse Dinge.«
    Flamel legte ihr die Hand auf die Schulter und drückte sie leicht. »Und du hast gewusst, dass wir diese Sachen noch einmal brauchen würden?«
    Ohne eine Antwort darauf zu geben, konzentrierte Perenelle sich wieder auf das Kästchen und hob den Deckel. Darin lag eine dicke, aufgerollte Lederpeitsche in Silber und Schwarz. Sie umfasste den dunklen Griff mit einer Hand und hob ihn hoch; das Leder knarrte leise. »Hallo, alter Freund«, flüsterte sie.
    Flamel schauderte. »Das Ding ist abscheulich.«
    »Aber es hat uns mehr als ein Mal das Leben gerettet«, erwiderte Perenelle. Sie legte die Peitsche wie einen Gürtel um ihre Taille und fädelte sie so durch die Schlaufen ihrer Jeans, dass der Griff an ihrem rechten Bein herunterhing.
    »Es wurde aus Schlangen geknüpft, die du Medusa aus den Haaren gezogen hast«, erinnerte Flamel sie. »Weißt du noch, wie nah wir dem Tod an diesem Tag waren?«
    »Na ja, rein technisch gesehen wären wir nicht gestorben«, meinte Perenelle. »Sie hätte unsere Auren fest werden lassen …«
    » … und uns in steinerne Statuen verwandelt«, vollendete Flamel den Satz.
    »Außerdem« – Perenelle lächelte und tätschelte das Kästchen – »haben wir bekommen, was wir wollten, und der Gesichtsausdruck der Gorgo, als wir entkamen, war es wert.« Sie griff noch einmal in den Koffer und zog ein zweites Kästchen heraus. »Das ist deines.«
    Flamel rieb mit den plötzlich feucht gewordenen Handflächen über seine Hosenbeine, machte jedoch keine Anstalten, seiner Frau das Kästchen abzunehmen. »Perry«, sagte er leise, »bist du dir ganz sicher?«
    Die grünen Augen der Zauberin nahmen einen harten Ausdruck an. »Sicher in Bezug worauf?«, fragte sie barsch. Dann stand sie, das hölzerne Kästchen mit beiden Händen fest an sich gedrückt, anmutig auf. »Sicher in Bezug worauf?«, wiederholte sie und aus ihrer Stimme war deutlich ihr Zorn herauszuhören. »Worauf wartest du, Nicholas? Wir haben schon so lange gewartet, dass uns die Zeit davongelaufen ist. Du hast nur noch wenige Wochen zu leben …«
    »Sag das nicht«, unterbrach er sie rasch.
    »Warum nicht? Es stimmt doch. Wenn ich eine Woche oder zehn Tage länger lebe als du, kann ich von Glück sagen. Aber weißt du was? Wir werden beide noch das Ende der Welt erleben, der Welt, wie wir sie kennen. Die dunklen Älteren haben den größten Teil des Codex und bald ist Litha. Dunkle Ältere bewegen sich frei in dieser Welt und du hast mir sogar von einem Archon in London erzählt.« Sie zeigte in Richtung Bucht. »Und Alcatraz ist voller Monster, die nur darauf warten, dass sie auf die Stadt losgelassen werden. Auf der Insel sind Kreaturen, die ich seit Jahrhunderten nicht mehr gesehen habe.«
    Flamel hob die Hände als Zeichen, dass er sich geschlagen gab, doch Perenelle war noch nicht fertig.
    »Was glaubst du, wird passieren, wenn San Francisco von diesen uralten Ungeheuern überrannt wird? Sag es mir!«, verlangte sie. »Du hast Geschichte und Anthropologie studiert, die Wissenschaft vom Menschen, sag mir, was passieren würde!« Zorn lud ihr Haar mit statischer Elektrizität auf.
    »Chaos würde ausbrechen«, gab er zu.
    »Wie lange würde es

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