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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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mit denen er sich beim Fallen abgestützt hatte, waren zerschrammt, seine Fingernägel abgebrochen und schmutzig. Doch noch vor kurzer Zeit hatten sie in goldenen Handschuhen gesteckt. Vor seinem geistigen Auge sah er noch einmal vor sich, wie das Gold über seine Hände geflossen war, die beiden Hälften des Gehstocks überzogen und sie in Metallstangen verwandelt hatte. Als er auf den Wagen eingeschlagen hatte, waren sie mühelos durch Glas und Stahl gedrungen. Doch als er die Stangen geworfen hatte, war das Metall in dem Moment, in dem er sie losließ, wieder zu Holz geworden. Josh musste plötzlich an die Geschichte des griechischen Königs Midas denken. Alles, was er berührte, verwandelte sich in Gold. Vielleicht hatte der König aus der Antike eine goldene Aura besessen.
    Doch dann erlosch Joshs Lächeln. Er hatte seine Schwester im Stich gelassen. Er hätte weiterlaufen sollen; vielleicht hätte er den Wagen doch noch eingeholt. Wenn er es irgendwie geschafft hätte, seine Aura zu konzentrieren, hätte er vielleicht … Er wusste nicht, was er hätte tun können.
    Aber er würde sie finden, das schwor er sich.
    Er ließ sich auf Hände und Knie nieder und zog seinen Rucksack unter dem Bett hervor. Dann richtete er sich wieder auf, öffnete Schubladen, zog Kleidungsstücke heraus und stopfte sie in den Rucksack: Socken und Unterwäsche, eine zweite Jeans, ein paar T-Shirts. Er zog die dreckigen Sachen aus, die er seit Paris getragen hatte, steckte sie in den Weidenkorb am Fußende des Bettes und holte sich frische. Bevor er sein T-Shirt der 49ers Faithful anzog, nahm er den Beutel ab, der um seinen Hals hing, und setzte sich auf die Bettkante. Er öffnete den Beutel und blickte hinein. Darin lagen die beiden Seiten, die er vergangene Woche aus dem Codex herausgerissen hatte. Dem Alchemysten zufolge enthielten sie den letzten Aufruf, den Dee brauchte, um die dunklen Wesen des Älteren Geschlechts in diese Welt zurückzuholen.
    Josh schüttete den Beutel aus, ließ die Seiten aufs Bett fallen und legte sie dann nebeneinander. Sie waren ungefähr 15 cm breit und 23 cm hoch und dem Augenschein nach bestanden sie aus gepresster Rinde und Blattfasern.
    Als er die Seiten das letzte Mal angeschaut hatte, hatten sie in der völlig zerstörten Buchhandlung auf dem Boden gelegen und seine Schwester und er waren wie benommen gewesen von dem, was sie gerade erlebt hatten. Beim Betrachten der Seiten damals hätte er schwören können, dass die Buchstaben sich bewegten. Das war jetzt nicht der Fall.
    Die beiden Buchseiten waren vorn und hinten mit eckigen Schriftzeichen bedeckt. Ähnliche Buchstaben hatte er eingeritzt auf alten Artefakten im Arbeitszimmer seines Vaters gesehen, und er glaubte, dass sie denen der Sumerer sehr ähnlich waren. Ein Buchstabe – möglicherweise der Anfangsbuchstabe – war in Gold und Rot wunderschön ausgeschmückt, während der Rest mit schwarzer Tinte geschrieben und auch nach zahllosen Jahrhunderten noch kein bisschen verblasst war. Er hob eine Seite hoch und hielt sie ans Licht.
    Und blinzelte überrascht.
    Die Worte bewegten sich doch! Langsam krochen sie über die Seite, verschoben sich und ordneten sich neu, bildeten Wörter, Sätze und Abschnitte in fremden Sprachen. Einige Schriftzeichen glaubte er zu erkennen – er sah Runen und konnte einzelne griechische Buchstaben ausmachen –, doch das meiste war ihm vollkommen unbekannt.
    Ein lateinischer Begriff stach ihm ins Auge: magnum opus . Er wusste, dass es »großes Werk« bedeutete. Er strich mit dem Zeigefinger über die beiden Wörter … Und in dem Moment, in dem sein Finger die Seite berührte, wurde ihm vom Magen her ganz warm, und sein Finger begann in einem satten Orangeton zu leuchten. Dann fiel ihm auf, dass die Buchstaben rings um den lateinischen Ausdruck herum sich weiterhin ständig veränderten und in ein Dutzend andere Schriftarten und Sprachen übergingen, während die zehn Buchstaben unter seinem Finger unverändert blieben. Als er die Hand hob, verschwanden die Buchstaben im selben Moment. Er strich leicht mit den Fingerspitzen über die Seite und beobachtete fasziniert, wie sich unter seiner Haut ganze Sätze neu formten. Wenn doch nur seine Mutter oder sein Vater hier wären! Die könnten wenigstens einen Teil der alten Sprachen übersetzen. Es gab kurze lateinische und griechische Passagen in dem Text und er erkannte einige ägyptische Hieroglyphen und eine der eckigen Glyphen der Maya-Kultur.
    Da Josh einfiel,

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