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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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sie uns sehen …« Dee hielt inne, als einer der drei Männer sich zu ihnen umdrehte. »Oder auch nicht«, fügte er mit einem Seufzer hinzu.
    Virginia Dare trat einen Schritt zurück und dann noch einen. Dee stand alleine da. »Lass mich aus dem Spiel, Doktor. «
    »Wie ich sehe, hast du dich nicht verändert, Virginia«, sagte er.
    »Deshalb habe ich solange überlebt. Ich lasse mich in nichts hineinziehen. Ergreife nie Partei.«
    »Vielleicht solltest du das aber mal.«

KAPITEL ELF
    H uginn und Muninn, die beiden großen Raben, hatten London erreicht. Obwohl sie wie gewöhnliche Vögel aussahen, handelte es sich bei ihnen um Kreaturen, die fast so alt waren wie die Humani und weder lebendig noch tot, sondern etwas dazwischen. Sie waren so gut wie unsterblich, beherrschten die menschliche Sprache und waren von Hekate, der dreigesichtigen Göttin, als Geschenk an den einäugigen Odin, einem Angehörigen des Älteren Geschlechts, erschaffen worden.
    Doch Hekate war nicht mehr – zum ersten Mal seit Generationen war eine aus dem Älteren Geschlecht ermordet worden – und ihr Schattenreich sowie die angrenzenden Reiche Asgard und Niflheim waren zerstört worden.
    Und die Schuld daran trug Dee.
    Viele Ältere hatten den Tod des Magiers gefordert, doch in den Tagen direkt nach der Zerstörung Yggdrasils und der drei Schattenreiche hatten Dees mächtige Gebieter des Älteren Geschlechts ihn beschützt. Aber nach dem Amoklauf in Paris und der Flucht des Alchemysten und der Zwillinge aus England hatten sie ihre schützende Hand zurückgezogen. Als Dee für utlaga erklärt worden war, war er zum Freiwild für alle geworden.
    Odin hatte geschworen, schreckliche Rache an Dee zu nehmen. Er machte ihn für den Tod von Hekate verantwortlich, die Frau, die er einst geliebt hatte. Der einäugige Ältere wusste, dass seine abscheuliche Rivalin Hel die Zerstörung ihres Schattenreichs Niflheim überlebt hatte und ebenfalls hinter Dee her war, doch Odin war entschlossen, den Magier als Erster zu finden und sich ihn vorzuknöpfen. Deshalb hatte er seine Kundschafter ins Schattenreich der Humani geschickt.
    Die Vögel suchten die Stadt mit Augen ab, die hinter die Dinge sehen konnten, und achteten auf sämtliche ungewöhnlichen Aktivitäten. Sie meldeten dem Älteren die Unmengen von Kreaturen, die sich jetzt in den belebten Straßen der Stadt bewegten. Als sie über die rauchenden Reste eines ehemaligen Londoner Autofriedhofs flogen und sich von der ölverpesteten Luft treiben ließen, nahmen sie ganz schwach Spuren außergewöhnlicher und uralter Kräfte wahr. In der Ebene von Salisbury kreisten sie über der alten Kultstätte von Stonehenge. Hier lag deutlich Orangen- und Vanilleduft in der Luft und der Boden war aufgewühlt von unzähligen Hufen und Klauen.
    Dann flogen sie zurück in die City und ließen sich so hoch oben, dass sie kaum noch zu sehen waren, von Luftströmungen und -wirbeln treiben. Sie beschrieben große Kreise und warteten … und warteten …
    Und da ihnen die Bedeutung der Zeit unbekannt war, hatten sie Geduld ohne Ende.

KAPITEL ZWÖLF
    D ie drei kahl geschorenen Männer umzingelten Dee.
    »Auf dich ist eine Belohnung ausgesetzt«, verkündete der Typ mit dem tätowierten Schädel und baute sich vor dem Doktor auf. Der Magier war nicht groß, doch dieser Mann war mindestens fünf Zentimeter kleiner, dafür aber breitschultrig und muskulös. Er versuchte das Lächeln der Humani nachzuahmen, brachte aber nur eine entgleiste Fratze zustande, bei der kurze, zugespitzte gelbe Zähne sichtbar wurden. »Eine große Belohnung.«
    »Wenn wir dich lebendig schnappen«, fügte der zweite hinzu, der sich auf Dees rechte Seite gestellt hatte.
    »Was nicht zwingend unverletzt bedeutet«, ließ sich von links der dritte vernehmen. Er war der Größte der drei, und er trug ein schmutziges grünes Camouflage-T-Shirt, das sich über seiner breiten Brust spannte.
    »Seltsam, wie das Blatt sich wendet«, sagte ihr Anführer. Er redete in einer merkwürdigen Mischung aus Nordlondoner und osteuropäischem Akzent. »Gestern haben wir für dich den Alchemysten gejagt. Heute jagen wir dich.« Er rieb fest die Hände aneinander. »Und bekommen auch noch das Doppelte dafür. Ich glaube fast, du hast uns über den Tisch gezogen, was das Honorar für Flamel und die Zwillinge angeht.« Der Kleine versuchte sich wieder an einem Lächeln. »Du warst schon immer knauserig, Dr. Dee.«
    »Ich ziehe ›frugal‹ vor«, erwiderte Dee

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