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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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einmal das Leben gerettet. Was wären wir denn, wenn wir dich im Stich ließen, wenn du uns brauchst?«
    Saint-Germain beugte sich vor und drückte Palamedes’ Schulter. »Ich bin froh, dich zu meinen Freunden zählen zu dürfen«, sagte er nur.
    »Für mich bist du mehr als ein Freund«, erwiderte Palamedes. »Alle meine Blutsverwandten sind längst tot. Und als ich meine Liebste an einen anderen Mann verloren habe, war für mich klar, dass es nie mehr Familie für mich geben würde. Dann stellte ich eines Tages fast zufällig fest, dass ich dabei war, wieder eine Familie um mich zu versammeln, eine neue Familie. Angefangen hat es mit Will, dann kamst du und später kamen die anderen Ritter. Ihr seid jetzt meine Familie. Früher habe ich für meinen Glauben und mein Vaterland gekämpft. Später kämpfte ich für König Artus, weil ich mich ihm und seiner Sache verpflichtet fühlte. In all den Jahren voller Kämpfe habe ich nie für ein Familienmitglied gekämpft. Aber heute Abend werde ich an deiner Seite stehen, weil du mein Bruder bist.«
    Die Worte verschlugen Saint-Germain die Sprache. Er spürte plötzlich einen Kloß im Hals und seine Augen brannten. Es dauerte einige Augenblicke, bevor er sicher sein konnte, dass seine Stimme nicht versagen würde, wenn er antwortete. »Ich war ein Einzelkind«, sagte er dann, »und habe mir immer einen Bruder gewünscht.«
    »Jetzt hast du zwei.«
    Das Taxi fuhr auf einen leeren Parkplatz. Die herumschwenkenden Scheinwerfer erfassten eine zerzauste Gestalt, die wie ein Vogel auf der Stange auf einem Picknicktisch hockte.
    »Will«, rief Saint-Germain erfreut.
    Noch bevor der Wagen richtig zum Stehen gekommen war, stieß er die Tür auf und sprang hinaus. Shakespeare glitt vom Tisch und die beiden Männer schauten sich einen Augenblick lang an. Dann verneigten sich beide tief – wobei die Verbeugung des Dichters etwas zurückhaltender war als die dramatische Geste Saint-Germains.
    Die hellen Augen Shakespeares blickten voller Sorge, als er seinen Freund ansah. »Willkommen in Sherwood Forest.« Er schauderte und fügte hinzu. »Ich hasse diesen Ort.«

KAPITEL VIERUNDDREISSIG
    W illkommen auf Point Reyes«, sagte Niten.
    Sophie und Josh schauten aus den Wagenfenstern, sahen aber nichts. Obwohl in Sausalito und auch noch während des größten Teils der Fahrt den Highway 101 und den Sir Francis Drake Boulevard hinauf strahlend die Sonne geschienen hatte, waren, kurz nachdem sie Inverness durchquert hatten, die ersten Nebelschleier aufgetaucht. Vom Meer her war daraufhin erschreckend schnell ein dichter, undurchdringlicher Nebel heraufgezogen und hatte sich wie eine leicht nach Salz riechende Decke über die Landschaft gelegt.
    Josh ließ das Fenster herunter. Die Luft, die in den Wagen strömte, war kalt. Er streckte trotzdem den Kopf hinaus und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
    »Mach das Fenster zu«, fauchte Aoife. »Ich friere.«
    »Du bist eine zehntausend Jahre alte Vampirin«, sagte Sophie lächelnd. »Eigentlich solltest du die Kälte gar nicht spüren.«
    »Ich hasse dieses feuchte Klima!«, brummte Aoife. »Die Wärme hat mir schon immer besser gefallen.«
    Perenelle rührte sich. Flamel hatte den Kopf an ihre Schulter gelehnt und döste. »Ich dachte, eure Rasse sei unempfindlich gegenüber dem Wetter.«
    »Das mag bei einigen der Fall sein«, erwiderte Aoife, »aber nicht bei mir.« Sie hob den Arm und schob den Ärmel zurück. Sie hatte Gänsehaut. »Warum haben Scathach und ich wohl Schottland verlassen und sind nie mehr zurückgekehrt, was glaubt ihr? Wir hatten die Schnauze voll vom ewigen Regen.«
    Josh zog den Kopf zurück und schloss das Fenster wieder. Kalte Wasserperlen glitzerten in seinem Haar. Er sah zu Niten hinüber und fragte nervös: »Meinst du nicht, du solltest etwas langsamer fahren? Ich sehe ja nicht einmal mehr die Straße. Woher willst du wissen, wie es weitergeht?«
    Die Spur eines Lächelns umspielte Nitens Lippen. »Ich brauche meine Augen nicht, um zu wissen, wie die Straße weitergeht.«
    »Keine Ahnung, was das jetzt wieder heißen soll. Ist es eine Art Ninja-Trick oder so?«
    Niten warf Josh einen warnenden Blick zu. »Das Wort nimmst du besser nicht in den Mund, egal was du – «
    Zu spät. Aiofe räusperte sich auf dem Rücksitz. »Ninjas«, fauchte sie. »Warum sind alle so verrückt nach Ninjas? Sie waren nie wirklich gut. Und sie sind Feiglinge, schleichen in ihren schwarzen Pyjamas herum und töten ihre Opfer

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