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Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Seite. Sie stürzte und schlitterte über den gefrorenen Teich, wobei ihr die Flöte aus der Hand fiel. Der Magier versuchte wegzulaufen, doch er rutschte auf dem Eis aus und die Beine wurden ihm weggerissen. Der Sturz rettete ihm das Leben.
    Die beiden Monsterraben krachten ins Eis, Klauen und Schnäbel durchstießen die Oberfläche. Huginn verschwand mit einem erschrockenen Quieken im Wasser. Einen Augenblick später schien das Eis zu explodieren und er tauchte in einer Splitterfontäne wieder auf. Muninn schlitterte über den Teich und suchte verzweifelt nach Halt.
    Dee rappelte sich wieder auf und stand schwankend da, als um ihn herum das Eis barst. Als er spürte, dass Wasser in seine teuren Schuhe drang, überkam ihn die Wut und er stampfte fest mit dem Fuß auf. Die Wasseroberfläche gefror wieder, das Eis legte sich wie ein Schraubstock um Huginn, von dem ein Teil noch unter Wasser war, und umschloss Muninns Krallen.
    Das Heulen der Cucubuths war längst nicht mehr so weit entfernt.
    Virginia Dare hatte sich wieder aufgerappelt und ihre Flöte geschnappt, bis Dee bei ihr anlangte.
    »Lass uns abhauen«, schnaubte er.
    Muninn wandte ihnen mit einem Ruck den Kopf zu und stieß mit dem dolchartigen Schnabel nach den Unsterblichen, als diese an ihm vorbeigehen wollten. Dee griff unter seinen Mantel und zog das Schwert heraus. Die Waffe knisterte und blaurotes Feuer lief über die steinerne Klinge, als er sie vor dem Riesenvogel hin und her schwenkte. Der Kopf des Raben zuckte zurück und dann öffnete und schloss er den Schnabel.
    » Magier. «
    Die Stimme des Vogels war rau, weil er sie lange nicht gebraucht hatte. Das Tier redete in der alten Sprache von Danu Talis.
    Virginia Dare blieb schockiert stehen. »Ich habe ja schon einige merkwürdige Dinge erlebt im Lauf meines langen Lebens …«
    »Huginn und Muninn beherrschen die menschliche Sprache«, erinnerte Dee sie. Er hob das Schwert. Die Klinge leuchtete auf, als er sie dicht an den Kopf des Raben hielt, in dessen riesigen Augen sich das blaurote Feuer spiegelte. »Aber ich glaube nicht, dass es der Rabe ist, der hier zu uns spricht«, fügte er hinzu. Er fing den Blick des Vogels auf und inspizierte ihn genau.
    » Magiker … «
    »Nein, es ist etwas Älteres, etwas Böses«, sagte Dee leise. Plötzlich schwang er das Schwert und das schwere Schloss, das den Eingang zum Teich von Traitor’s Gate versperrte, fiel ab. »Odin, der Herr der Raben, spricht.«
    » Du entkommst mir nicht. Es gibt keinen Ort in diesem Schattenreich, an dem du dich vor mir verstecken kannst. «
    »Es tut mir leid, wenn ich dein Schattenreich zerstört habe«, sagte Dee, »aber du kannst dir ja ein neues erschaffen.
    » Du hast die Frau getötet, die ich geliebt habe. «
    Dee wollte sich schon umdrehen, schaute den gefangenen Raben dann aber doch noch einmal an. »Auch das tut mir leid. Sie war eine Kriegerin und ist tapfer im Kampf gefallen.«
    »W eißt du, was es bedeutet, ein geliebtes Wesen zu verlieren, Magiker? «
    Dee war so überrascht, dass er ehrlich antwortete: »Ja, das weiß ich. Ich habe meine Frau und meine Kinder beerdigt. Ich musste zusehen, wie sie alt wurden, dahinsiechten und starben. «
    » Bevor ich dich vernichte, vernichte ich deine Welt, Dee. Ich werde alles umbringen, was dir lieb und teuer ist .«
    »Es gibt nicht mehr viel, das mir lieb und teuer ist.«
    » Auch nicht diese Frau? «
    Ohne Vorwarnung führte Dee einen Hieb gegen den Vogel; die Klingenspitze fuhr durch eine einzelne schwarze Nackenfeder. »Drohe mir nicht«, zischte er. »Ich habe dich schon einmal besiegt und werde es wieder tun.« Er hielt das Schwert hoch und schwenkte es vor den Augen des Vogels hin und her. »Und beim letzten Mal hatte ich das hier noch nicht!«
    »Es ist eine ebenso große Gefahr für dich wie für mich« , orakelte Odin durch den Schnabel des Vogels. Dann hörte man ein schreckliches Husten. Es dauerte ein paar Momente, bis Dee begriff, dass Odin lachte. » Mit diesem Schwert wurde Hekate getötet. Ich glaube, dass es auch dein Untergang sein wird, Magiker. «
    »Doktor, wir müssen gehen.« Virginia nahm ihn bei der Hand und zog in durch das offene Tor in den kleineren Teich. »Ich unterbreche dein Plauderstündchen nur ungern, aber wir haben Gesellschaft, und von der riesigen Meute ist uns kein Einziger wohlgesonnen. Dich wollen sie lebendig, aber für mich trifft diese Vorgabe leider nicht zu.« Das Geheul der Cucubuths kam jetzt von allen Seiten und wurde als

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