Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer

Titel: Nicholas Flamel Bd. 4 Der unheimliche Geisterrufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
Vom Netzwerk:
Tages recht haben.«
    Obwohl sie allein in der riesigen Stadt waren, senkte Zephaniah die Stimme. »Er hat einen Pakt mit Kronos geschlossen …«
    Prometheus verzog angewidert das Gesicht.
    »Ich glaube, der Meister der Zeit hat ihm ein Datum für das Ende der Welt genannt.«
    »Dem Mistkerl würde ich kein Wort glauben.«
    Zephaniah rollte die Karte wieder zusammen und steckte sie in die Metallröhre, die sie sich auf den Rücken geschnallt hatte. »Hier entlang?«, fragte sie.
    Prometheus warf einen letzten Blick über die Schulter, bevor er sich wieder seiner Schwester zuwandte. »Nein, da. Die Bibliothek müsste am Ende dieser Straße hier sein.«
     
     
    Die beiden Älteren waren jetzt zehn Tage unterwegs und entsprechend müde, doch wenigstens war ihr Ziel in Sicht.
    Der erste Teil ihrer Reise war relativ unkompliziert verlaufen. Nachdem sie Danu Talis verlassen hatten, waren sie über die Welt gezogen, von einem Krafttor zum nächsten, immer von Osten nach Westen der untergehenden Sonne folgend, bis sie den Ort erreicht hatten, an dem sich der Legende nach die Erdenfürsten, Erstgewesenen und Archone in der Zeit vor der Zeit bekriegt hatten. Nichts wuchs an dem verwüsteten Ort und große Hitze hatte die Erde in glänzendes Glas verwandelt. Die verheerende Schlacht hatte die Magnetkräfte der Erde durcheinandergebracht, sodass nicht einmal mehr die Kraftlinien richtig funktionierten. Keiner von denen, die durch das letzte Krafttor gesprungen waren – ein kreisrundes Loch in einer Klippe – war zurückgekommen. Ihre Schreie hallten immer noch durch sämtliche Tore, obwohl Jahrhunderte vergangen waren seither.
    Zephaniah und Prometheus setzten ihren Weg Richtung Süden zu Fuß fort. Der Wald, der den Verlauf der Kraftlinien gestört hatte, saugte auch an ihren Auren, sodass die beiden schwach und praktisch ohne magische Kräfte waren. Prometheus – der Meister des Feuers – hatte drei Anläufe gebraucht, bevor es ihm gelungen war, ein schwaches Flämmchen zu erzeugen, damit sie ein wenig Wasser erhitzen konnten. Ihre Auren waren wieder stabiler geworden, je weiter sie sich vom letzten Krafttor entfernt hatten, doch als sie den Wald betreten hatten, der die namenlose Stadt wie einen Ring umgab, waren sie erneut in sich zusammengefallen.
    Zephaniah war erschöpft. Es war ein seltsames Gefühl, eines, das sie seit Hunderten von Jahren nicht mehr gekannt hatte. Die knochentrockene Wüste rund um das Krafttor und kurz darauf die modrige Feuchtigkeit des Dschungels hatten ihrer Rüstung aus Leder und Metall schwer zugesetzt und ihre unzerstörbaren Stiefel hatten sich als doch nicht ganz so unzerstörbar erwiesen. Keinen Zugriff auf ihre Aura zu haben, war eine schreckliche Erfahrung. Seit sie sich auf ihre ungeschärften Sinne verlassen musste, kam sie sich taub und blind vor, und selbst ihr Geschmackssinn war eingeschränkt, sodass alles gleich schmeckte – entweder süß oder salzig. Sie nahm auch nur noch die strengsten Gerüche wahr – und das waren gewöhnlich auch die ekligsten. Je eher sie fanden, wonach sie suchten, und je eher sie die namenlose Stadt wieder verlassen konnten, desto besser für sie. Doch Abrahams Anweisungen waren eindeutig gewesen: Sie durfte nicht ohne die Unterlagen aus der Bibliothek zurückkommen. Ihm fehlte noch ein bestimmtes Buch, ohne das er den Codex nicht vollenden konnte.
    Anfangs hatte Zephaniah überlegt, die Reise allein zu machen. Sie war stark und schnell und dank ihrer Aura besaß sie ungeheure Kräfte. Aber ihre Freundin Hekate hatte sie angefleht, jemanden mitzunehmen, und zu ihrer Überraschung hatte Abraham es ihr erlaubt. Noch überraschter war sie gewesen, als er ihren jüngeren Bruder vorgeschlagen hatte, den gefürchteten Krieger und Weisen Prometheus.
    »Ich bin froh, dass du mitgekommen bist«, sagte sie unvermittelt. »Die Reise alleine zu machen, wäre wahrscheinlich keine so gute Idee gewesen.«
    »Ich muss doch auf meine Schwester aufpassen«, erwiderte der Krieger grinsend. Dann wurde er ernst. »Aber ich weiß, was du meinst … Diese Stadt hat etwas … Irgendetwas stimmt hier nicht. Kein Wunder, dass unsere Leute weggezogen sind.«
    »Ich frage mich, warum sie ihr nie einen Namen gegeben haben. Auf den Karten steht immer nur ›Stadt‹ und Abraham nannte sie ›die namenlose Stadt‹.«
    Die beiden gingen weiter die breite Straße hinunter, dabei folgten sie mysteriösen, in den uralten schwarzen Stein gegrabenen und mit Metall ausgekleideten

Weitere Kostenlose Bücher