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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Notizbüchern dabei, Titelblätter von Taschenbüchern, Zeitungsschnipsel, Speisekarten und Servietten aus Restaurants, dickes Pergament und sogar gegerbte Tierhaut und hauchdünne Kupfer- und Rindenplättchen. Sie alle waren auf ungefähr dieselbe Größe geschnitten oder gerissen und in einer winzigen Schrift von Hand beschrieben worden.
    »Diese Unsterblichkeit ist ein Fluch«, sagte Tsagaglalal unvermittelt und voller Zorn. »Ich habe meinen Mann geliebt, aber es gab Zeiten – viel zu viele Zeiten –, da habe ich ihn für das, was er mir und meinem Bruder angetan hat, gehasst und seinen Namen verflucht.«
    »Abraham hat geschrieben, dass ich seinen Namen jetzt und in alle Ewigkeit verfluchen würde«, erinnerte sich Sophie.
    »Wenn mein Mann eine Schwäche hatte, dann die, dass er immer die Wahrheit gesagt hat. Und die Wahrheit ist manchmal hart.«
    Sophie hielt den Atem an. Ein paar Erinnerungen der Hexe schoben sich zwischen ihre Gedanken und sie handelten von etwas Wichtigem. Sie konzentrierte sich, um zu verstehen, worum es ging. »Bei dem Prozess, der Gilgamesch unsterblich gemacht hat, sind Fehler unterlaufen. Aber wenn ihm seine Unsterblichkeit genommen wird –« Sie hielt inne.
    »Woran erinnerst du dich, Kind? Wusste die Hexe noch mehr?«
    »Nein, mir ist gerade eingefallen, worum Gilgamesch Josh gebeten hat.«
    »Und was war das?«
    »Mein Bruder musste ihm versprechen, dass wir, wenn das alles vorüber ist – und falls wir überleben –, mit dem Codex nach London zurückkehren.«
    Die alte Frau runzelte die ohnehin faltige Stirn. »Weshalb nur?«
    »Gilgamesch erzählte, dass auf der ersten Seite des Codex ein Zauberspruch stünde.« Sie überlegte angestrengt und versuchte, sich an die genauen Worte des Königs zu erinnern. »Er hat gesagt … Er hat gesagt, er hätte direkt neben Abraham gestanden und zugeschaut, wie dieser ihn in die Codex-Schrift übertragen hätte.«
    Tsagaglalal nickte. »Sowohl mein Bruder als auch Prometheus waren immer an der Seite meines Mannes. Ich wüsste zu gern, was er gesehen hat.«
    »Die Wortfolge, die Unsterblichkeit verleiht«, antwortete Sophie. »Und als Josh und ich ihn fragten, wozu er die bräuchte, da er ja bereits unsterblich sei –«
    »Um die Formel umzukehren«, unterbrach Tsagaglalal sie. »Es könnte funktionieren. Er könnte wieder sterblich werden. Vielleicht würde er sogar sein Gedächtnis wiedererlangen und sich an mich erinnern«, flüsterte die alte Frau. »Wir könnten wieder richtige Menschen werden und in Frieden sterben.«
    »Wieder richtige Menschen?«, wiederholte Sophie fragend. Plötzlich fiel ihr etwas ein, das die alte Frau zuvor gesagt hatte. »Du gehörst nicht dem Älteren Geschlecht an und bist auch keine Archonin oder Erstgewesene. Was bist du eigentlich?«
    Tsagaglalal blickte sie mit einem traurigen Lächeln an. »Was glaubst du, Sophie, warum wurde der Codex wohl so erschaffen, dass die Älteren ihn nicht ertragen und nur Humani ihn anfassen können? Gilgamesch und ich sind Humani. Wir gehörten zu den ersten Urmenschen, die von Prometheus’ Aura in der namenlosen Stadt am Rande der Welt zum Leben erweckt wurden. Jetzt gibt es keine Urmenschen mehr. Nur Gilgamesch und ich sind noch übrig. Und für mich gibt es nur noch eines zu tun.«
    Sophie lehnte sich an den Stamm des Apfelbaums und verschränkte die Arme. Sie wusste, was ihre Tante vorschlagen wollte. »Kann ich ablehnen?«
    »Du kannst.« Mit dieser Antwort hatte Sophie nicht gerechnet. »Aber wenn du ablehnst, werden Zehntausende Menschen, die im Lauf der Zeit lebten und starben, um dich zu beschützen, umsonst gestorben sein. Alle diejenigen, die den Codex bewacht haben, die Generationen von Zwillingen, die Älteren und die aus der nächsten Generation, die sich auf die Seite der Humani gestellt haben – sie alle sind dann umsonst gestorben.«
    »Und die Welt hört auf zu existieren«, fügte Sophie hinzu.
    »Das auch.«
    »Hat dein Mann das vorhergesehen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Tsagaglalal. Ihre Augen waren rot gerändert, doch sie hatte keine Tränen mehr. »Der Wandel hat in diesen letzten Tagen seinen Körper verändert und ihn in reines Gold verwandelt. Das Sprechen wurde unmöglich. Ich bin sicher, er hätte dennoch einen Weg gefunden, sich mir mitzuteilen, doch dann wurde Danu Talis in der entscheidenden Schlacht zerstört.« Tsagaglalal wandte sich von Sophie ab. Ihr Blick folgte einer dicken Hummel, die mit lautem Summen über die Lichtung

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