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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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merkte, wie ihm die Augen zufielen. »Schau hinauf zu der Wolke.«
    »So müde«, murmelte Josh.
    »Schau hinauf«, befahl Virginia.
    Die Wolke veränderte permanent ihre Form, und Josh sah, dass sie die Bilder nachstellte, die er vor seinem geistigen Auge gesehen hatte. Gesichter von Filmschauspielern und Sängern, Figuren aus Videospielen, die er gespielt hatte.
    »Das machst alles du«, flüsterte Virginia. »Jetzt konzentriere dich. Denk an etwas, das du hasst …«
    Plötzlich wurde die Wolke größer und dunkler – und fiel als lange, schlängelnde Python vom Himmel.
    Josh stieß einen Schrei aus und die Wolke löste sich auf.
    »Noch einmal«, forderte Virginia ihn auf. »Etwas, das du liebst.« Die Melodie stieg auf und ab und steigerte sich zu einem Heulen.
    Josh versuchte, in der Wolke das Gesicht seiner Schwester entstehen zu lassen. Es war jedoch nicht deutlich zu erkennen und schließlich war die ganze Wolke nur noch ein Klecks. Er konzentrierte sich erneut, und aus dem Klecks wurde eine Orange, die sich in eine goldene Kugel verwandelte. Diese wiederum wurde zu einer Buchseite, beschrieben mit einer Art Stabschrift, die sich ständig veränderte …
    »Sehr gut«, sagte Virginia. »Und jetzt schau über den Hof.«
    Josh richtete sich auf und blickte auf die Mauer auf der anderen Seite des Gefängnishofes.
    »Sie ist völlig verdreckt«, sagte Virginia und holte tief Luft. Ein Windstoß fegte über die offene Fläche und ließ Staubkringel aufsteigen. »Stell dir irgendetwas vor«, befahl sie.
    »Zum Beispiel?«
    »Eine Schlange.«
    »Ich hasse Schlangen.«
    »Dann solltest du in der Lage sein, sie dir in allen Einzelheiten vorzustellen. Wir finden es immer leichter, uns das vorzustellen, wovor wir Angst haben. Deshalb fürchten wir uns auch immer noch vor der Dunkelheit.«
    Josh betrachtete die Staubfontäne und sofort veränderte sie sich. Es wurde eine dicke Säule aus Sandkörnchen daraus, die sich zusammenrollte und zu einer rotschwarz gemusterten Strumpfbandnatter wurde. Josh erinnerte sich, dass er eine solche Schlange einmal im Zoo von San Francisco gesehen hatte. Im nächsten Moment war die Natter verschwunden und er sah stattdessen das Logo des Zoos von San Francisco mit den vier wilden Tieren unter dem Baum.
    »Du musst dich konzentrieren«, verlangte Virginia. »Du hast die Schlange entstehen lassen. Dann hast du dich erinnert, wo du sie gesehen hast, und das Bild hat sich geändert.«
    Josh nickte. Konzentration. Er musste sich konzentrieren. Sofort wurde aus dem Logo des Zoos wieder die Schlange. Er stellte sich vor, dass sie ihren eigenen Schwanz verschluckte, und die Sandrolle auf dem Hof bildete einen perfekten Kreis.
    »Beeindruckend«, fand Virginia. »Doch jetzt will ich dir das größte Geheimnis der Luftmagie verraten, etwas, das die Hexe von Endor deiner Schwester höchstwahrscheinlich nicht beigebracht hat.« Sie lächelte. »Und sag dem Doktor auf keinen Fall, dass du das kannst.«
    »Warum nicht?«, wollte er wissen.
    Virginia boxte Josh leicht auf die Brust. Papier knisterte. »Wir alle haben unsere Geheimnisse, Josh.«
    Erschrocken legte Josh die Hand auf sein T-Shirt. Darunter trug er in einem Stoffbeutel um den Hals die letzten beiden Seiten des Codex. Er geriet in Panik und fragte sich, ob Dee das wohl wusste. Doch instinktiv nahm er an, dass Virginia es ihm noch nicht gesagt hatte. »Wie lange weißt du es schon?«, fragte er.
    »Eine ganze Weile.«
    »Und du hast Dee nichts davon erzählt?«
    »Ich bin sicher, du hast gute Gründe, weshalb du es ihm noch nicht gesagt hast. Und ich bin genauso sicher, dass du es ihm sagen wirst, wenn der richtige Augenblick gekommen ist.«
    Wieder nickte Josh. Er war sich immer noch nicht ganz sicher, weshalb er Dee noch nichts von den beiden fehlenden Seiten in seinem Besitz erzählt hatte. Er wusste nur, dass er noch nicht so weit war. Und jetzt fragte er sich, warum auch Virginia es Dee noch nicht verraten hatte.
    »Schließ noch einmal die Augen«, befahl sie.
    Josh kniff sie fest zusammen. Die Musik setzte wieder ein, doch anders als zuvor, leise, zart, wie Blätterrauschen an einem Sommertag.
    »Du weißt, wie viel Kraft die Luft haben kann«, begann Virginia. »Genug, um Gebäude zum Einsturz zu bringen. Du hast gesehen, wie Hurrikane Dörfer zerstört und Tornados ganze Städte in Trümmer gelegt haben. Das ist die Kraft des Windes. Du hast Fallschirmspringer vom Himmel fallen und wie Surfer thermische Wellen reiten sehen. Und

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