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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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muss ich dir sagen, dass ich das noch nie gemacht habe. Aber ich habe zugeschaut, wie es gemacht wurde.«
    »Und wie ist es gelaufen?«
    »Gut … meistens.«
    Josh warf ihr einen schnellen Blick zu.
    »Ich habe gesehen, wie ein Unsterblicher – möglich, dass es Saint-Germain war – versucht hat, einem anderen Unsterblichen Feuermagie beizubringen.« Sie hielt inne und schüttelte den Kopf.
    »Was ist passiert?«
    »Sagen wir mal so: Es gab ein kleines Malheur.«
    »Saint-Germain hat Sophie in Feuermagie unterrichtet«, erzählte Josh.
    »Und sie ist nicht in Flammen aufgegangen?«
    »Nein.«
    »Dann kann er es jetzt offensichtlich besser. Und von wem hast du sie gelernt?«
    »Prometheus.«
    »Ich bin beeindruckt.« Virginia schob die Ärmel zurück und nahm ihre Flöte. »Ich weiß, dass es einen bestimmten Spruch gibt, der immer aufgesagt wird, wenn ein Schüler in einem Zweig der Elemente-Magie unterrichtet wird. Es geht darum, dass ein Zweig immer stärker ist als der andere. Aber leider kenne ich den Spruch nicht und glaube auch nicht, dass er etwas bringt. Du darfst nur eines nicht vergessen: Egal wer dich darin unterrichtet hat, Magie ist immer so stark wie der Wille des Ausführenden und wie die Kraft seiner Aura. Starke Emotionen – Liebe, Hass, Panik – verstärken die Wirkung der Magie. Aber sei vorsichtig. Wenn du von eben diesen Emotionen erfüllt bist, können sie auch deine Aura verschlingen. Und wenn es deine Aura nicht mehr gibt, gibt es auch dich nicht mehr!« Sie klatschte unvermittelt in die Hände und Möwen flatterten erschrocken auf. »Jetzt schau hinauf in den Himmel«, befahl sie.
    Josh lehnte sich zurück, stützte die Ellbogen auf die Stufe hinter sich und blickte hinauf in den Himmel.
    »Was siehst du?«
    »Wolken. Vögel. Den Kondensstreifen eines Flugzeugs.«
    »Such dir eine Wolke aus, irgendeine …« Ihre Stimme kam zusammen mit leisen Pfeifgeräuschen durch ihre Flöte.
    Josh konzentrierte sich auf eine Wolke. Er fand, sie sah aus wie ein Gesicht … oder wie ein Hund … oder vielleicht wie ein Hundegesicht …
    »Magie hat etwas mit Fantasie zu tun«, erklärte Virginia. Ihre Worte hoben und senkten sich mit den Tönen der Flöte. In der Luft lag der Geruch von Salbei. »Hast du je Albert Einstein getroffen? Nein, natürlich nicht. Dafür bist du zu jung. Er war ein bemerkenswerter Mann und wir waren Zeit seines Lebens gut befreundet. Er wusste, was ich bin. Einmal hat er zugegeben, die Geschichten, die ich ihm über meine Unsterblichkeit und über die Schattenreiche erzählt hätte, hätten sein Interesse an Zeit und Relativität geweckt.«
    »Für mich hat er immer zu den ganz Großen gezählt.«
    »Dann weißt du auch, dass er gesagt hat, Fantasie sei wichtiger als Wissen. Denn Wissen ist auf das begrenzt, was wir jetzt kennen und verstehen, während Fantasie die ganze Welt umspannt und alles, was es je zu wissen und zu verstehen gibt.« Sie lachte und ihre Flöte machte eine wunderschöne Melodie daraus. »Ich habe ihm angeboten, nach jemandem zu suchen, der ihn unsterblich macht, aber er hatte kein Interesse daran.« Virginias Flötenspiel veränderte sich, es wurde wild und dramatisch wie ein Sturm über dem Ozean. »Schau die Wolke an und sag mir, was du siehst.«
    Die Wolke war weitergezogen und hatte sich verformt. »Ein Segelboot«, flüsterte Josh.
    Die Musik schwoll an.
    »Wellen schwappen übers Deck …«
    Die Musik hörte auf.
    »Jetzt ist es weg.« Josh blinzelte überrascht. Er hatte gesehen, wie die Wolke in der Luft aufgerührt wurde und dann verschwand.
    »Ich habe sie nicht verschwinden lassen«, erklärte Virginia. »Das warst du. Die Musik hat dir die Bilder in den Kopf gesetzt und du hast das Schiff im Sturm gesehen. Deine Fantasie hat alles Übrige dazugefügt, und als die Musik aufhörte, hast du dir vorgestellt, das Schiff sei gesunken.« Sie wies mit der Flöte zum Himmel. »Siehst du die Wolke dort?«
    Josh nickte.
    »Lass sie nicht aus den Augen.« Virginia legte die Flöte an die Lippen und spielte ein langsames, leises Wiegenlied.
    »Bis jetzt hat sie sich nicht verändert.«
    »Bis jetzt nicht«, bestätigte die Unsterbliche. »Aber das liegt nicht an mir, sondern an dir.« Die Flötentöne hallten in seinem Kopf wider, riefen Erinnerungen wach und brachten Fragmente von Liedern zurück, die er in der Vergangenheit gehört hatte, Dialogfetzen aus Filmen und Fernsehsendungen, die er gesehen hatte. Die Töne umfingen ihn wie eine Decke, und er

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