Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
Vom Netzwerk:
ihm nichts!«, brüllte Billy.
    »Das ist einer der seltenen Momente, in denen ich mit Billy übereinstimme. Ich werde dir nichts sagen.«
    Der Magier blickte von einer Zellenwand zur anderen, dann zurück zu Machiavelli. »Was ist nur los mit dir? Du warst einmal einer der besten Agenten der Dunklen des Älteren Geschlechts in diesem Schattenreich. Es gab Zeiten, da habe selbst ich neben dir ausgesehen wie ein Amateur.«
    »Du warst immer ein Amateur, John.« Machiavelli lächelte. »Schau dich doch an. Du steckst bis zum Hals in Schwierigkeiten.«
    »Schwierigkeiten? Welche Schwierigkeiten? Ich habe keine Schwierigkeiten.« Dees Augen zuckten plötzlich wild hin und her und er begann zu kichern. »Du hast doch keine Ahnung, was ich vorhabe. Ich will mich ja nicht zu sehr loben, aber mein Plan ist genial.«
    »Deine Arroganz ist noch mal dein Untergang, John«, sagte Machiavelli. Damit drehte er sich um und legte sich auf die schmale Pritsche.
    »Ich bringe den Gesetzlosen um«, verkündete Dee unvermittelt. »Ich verfüttere ihn an die Sphinx.«
    Machiavelli blickte an die Decke und rührte sich nicht auf seiner Pritsche.
    »Willst du, dass ich es tue?«, schrie Dee ihn an. »Willst du, dass ich Billy the Kid umbringe?« Er lehnte sich an die Gitterstäbe und schaute zu Machiavelli hinein. »Wie? Keinen Versuch, deinen Freund in letzter Minute zu retten?«
    »Ich kann Billy retten und Tausende zum Tod verurteilen. Oder ich kann Billy zum Tod verurteilen und Tausende retten«, erwiderte der Italiener leise. »Was soll ich tun, Billy? Was meinst du?«
    Billy trat an die Gitterstäbe seiner Zelle. »In der Schule – ich bin tatsächlich eine Weile in die Schule gegangen – haben sie uns eine Redensart beigebracht, die bei mir hängen geblieben ist. ›Es ist besser, ein Mann stirbt für das Volk, als dass die ganze Nation zugrunde geht.‹«
    Niccolò Machiavelli nickte. »Das gefällt mir. Doch, das gefällt mir sogar sehr.« Darauf wandte er sich von Dee ab. »Du hast deine Antwort.«
    Dee drehte sich zu der Sphinx um. »Er gehört dir.«
    Die lange schwarze Zunge der Kreatur schoss aus ihrem Mund und wickelte sich um Billys Hals. Mit einem scharfen Ruck zog sie ihn an die Stäbe. »Mittagessen«, schnarrte sie.
    Ein einzelner reiner Ton erklang in dem Zellenblock. Die Sphinx brach zusammen und blieb als unschöner Fell- und Federhaufen auf dem Boden liegen.
    »Nein«, flüsterte Virginia.
    Billy taumelte in die Zelle zurück. Er rang nach Luft. Um seinen Hals lief jetzt ein dicker roter Streifen.
    Dee war sprachlos vor Zorn. Er klappte den Mund auf und zu, doch außer einem Zischen kam nichts heraus.
    »Sei vernünftig, John«, sagte Virginia. »Ich kenne Billy schon sehr lange und wir haben ein paar tolle Abenteuer miteinander erlebt. Er ist für mich das, was einem Freund am nächsten kommt. Wenn er stirbt, und das wird er früher oder später, weil er mehr als dämlich sein kann«, fügte sie mit einem finsteren Blick auf den Amerikaner hinzu, »sollte es einigermaßen würdevoll geschehen. Ich will nicht, dass er an dieses … an dieses Ding verfüttert wird.«
    »Danke«, keuchte Billy.
    »Bitte. Ich hab was gut bei dir.«
    »Ich werde dran denken.«
    Virginia wandte sich wieder an Dee. »Ich schlage dir einen Deal vor.«
    »Was willst du?«
    »Billys Leben«, antwortete sie ruhig.
    »Hast du vergessen, mit wem du es zu tun hast?«, fauchte Dee.
    »Hast du es vergessen?«, fragte sie leise zurück.
    Dr. John Dee tat einen tiefen, zittrigen Atemzug. Er trat einen Schritt zurück, stieß gegen den massigen Körper der Sphinx und plumpste schwer vor ihr auf den Boden. Ein intensiver Moschusgeruch umwehte ihn. »Einen Deal«, hustete er.
    »Einen Deal.«
    »Was hast du mir denn anzubieten?«
    Virginia ließ die Flöte zwischen den Fingern wirbeln. Die schnelle Bewegung brachte ein paar Töne hervor. Schwer hingen sie in der Luft.
    Und dann raschelte es in sämtlichen Zellen.
    Mit einem Satz war Dee auf den Beinen. Er lief von einer Seite des Flurs auf die andere. Alle Kreaturen regten sich. »Du kannst das? Du kannst sie aufwecken?«
    Virginia drehte die Flöte weiter zwischen den Fingern. »Natürlich. Normalerweise lege ich Dinge schlafen, doch dieselbe Melodie, nur umgekehrt, weckt sie wieder auf. Hier wurde offensichtlich ein einfacher Schlafzauber angewandt.«
    Josh ging zur nächstgelegenen Zelle und lugte hinein. Etwas mit Fell, Federn und Schuppen lag zusammengeringelt auf dem Boden. Plötzlich ging ein

Weitere Kostenlose Bücher