Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
Vom Netzwerk:
jetzt?«
    Dee öffnete seine Tür und stieg aus. Dann griff er noch einmal in den Wagen, holte die beiden Steinschwerter heraus und schob sie in seinen Gürtel. »Gehen wir.«
    Weder Josh noch Virginia machten Anstalten auszusteigen.
    »Ich rühre mich nicht vom Fleck, bevor ich nicht weiß, was wir hier machen«, fauchte Virginia.
    Der Magier streckte den Kopf ins Wageninnere. »Wie du so richtig ausgeführt hast, sitzen wir in San Francisco in der Falle. Und jetzt sitzen wir auch auf Treasure Island in der Falle. Es führt nur eine Straße auf die Insel und wieder zurück, und wir wissen, dass sie beobachtet wird.« Er drehte sich zu dem wogenden Möwenschwarm um, der sich immer noch um die gestürzten Radfahrer drängte. »Wir brauchen eine Strategie …«
    »Ein Boot«, schlug Josh sofort vor.
    Dee blickte ihn überrascht an. »Das ist es! Wir mieten ein Boot, wenn das möglich ist, oder stehlen es, wenn es sein muss. Bis die anderen alle hier aufkreuzen, sind wir längst verschwunden.«
    »Wohin verschwunden?«, wollte Virginia wissen.
    Dee rieb sich ungeduldig die Hände. »An den Ort, an dem sie uns zuletzt suchen werden.«
    »Alcatraz«, sagte Josh.

KAPITEL SECHZEHN
    E s war ein Traum gewesen.
    Nichts weiter als ein besonders lebhafter Traum. Aber was für ein Traum!
    Sophie Newman lag auf ihrem Bett und blickte hinauf zur Decke. Vor langer Zeit hatte jemand – vielleicht ihre Mutter, die künstlerisch ausgesprochen begabt war – die Decke in einem kräftigen Blauton gestrichen. Silberne Sterne zeigten die Konstellationen von Sirius und Orion und ein großer, leuchtender Halbmond beherrschte die Ecke direkt gegenüber von ihrem Bett. Der Mond war mit phosphoreszierender Farbe aufgemalt worden, und sein sanftes Leuchten lullte sie in den Schlaf, wann immer sie die Nacht im Haus ihrer Tante verbrachte.
    Joshs Zimmer nebenan war das genaue Gegenteil. Es war blassblau gestrichen und in der Mitte der Decke prangte eine riesige goldene Sonne. Für Sophie war es das Größte, wenn sie mit Blick auf die Sternbilder an ihrem Himmel einschlafen konnte. Sie stellte sich oft vor, sie würde zu den Sternen hinauf fallen. Danach träumte sie meist vom Fliegen. Diese Träume liebte sie ganz besonders.
    Sophie reckte sich. Wie spät mochte es wohl sein? Im Zimmer war es fast dunkel, was normalerweise bedeutete, dass es kurz vor Sonnenaufgang war. Doch es fehlte die Ruhe, die sonst immer herrschte, bevor die Stadt erwachte. Ihr Blick wanderte von der Decke nach unten. Keine Spur von Morgenlicht an den Wänden. Das Zimmer war vielmehr dämmrig, was auf frühen Nachmittag schließen ließ. Hatte sie so lange geschlafen? Sie hatte total verrückte Sachen geträumt und konnte es kaum erwarten, sie ihrem Bruder zu erzählen.
    Sophie rollte sich auf die Seite … und sah Tante Agnes und Perenelle Flamel auf der Bettkante sitzen und sie beobachten. Und plötzlich wurde ihr übel. Es war kein Traum gewesen.
    »Du bist wach«, stellte Tante Agnes fest.
    Sophie betrachtete ihre Tante mit zusammengekniffenen Augen. Sie sah genauso aus wie immer, doch Sophie wusste jetzt, dass sie kein gewöhnliches menschliches Wesen vor sich hatte.
    »Wir haben uns Sorgen um dich gemacht«, fuhr Agnes fort. »Steh auf, geh unter die Dusche und zieh dich an. Wir warten in der Küche auf dich.«
    »Wir haben eine Menge zu besprechen«, fügte Perenelle hinzu.
    »Josh …«, begann Sophie.
    »Ich weiß«, unterbrach Perenelle sie leise. »Aber wir holen ihn zurück. Ich verspreche es dir.«
    Sophie setzte sich auf, zog die Knie an und barg den Kopf in den Händen. »Eine Sekunde lang dachte ich, es sei ein Traum gewesen.« Sie holte tief und zittrig Luft. »Und ich wollte ihn Josh erzählen und habe mir vorgestellt, wie er mich auslacht und wie wir dann zu analysieren versuchen, woher die verschiedenen Traumteile gekommen sein könnten, und …« Die Tränen kamen und mit ihnen gewaltige Schluchzer, die ihren ganzen Körper schüttelten. Silberne Tropfen fielen auf das Bettzeug. »Das war kein Traum. Das ist ein Albtraum.«
    Nachdem sie geduscht und frische Sachen angezogen hatte, fühlte Sophie sich etwas besser. Sie verließ ihr Zimmer und wollte hinuntergehen in die Küche, als sie die Stimmen hörte. Sie kamen aus dem Schlafzimmer ihrer Tante am Ende des Flurs.
    Ihre Tante.
    Abrupt blieb sie stehen.
    Solange sie denken konnte, war ihre Familie zu Tante Agnes gekommen. Die Zwillinge hatten ihre eigenen Zimmer in ihrem Haus und das vordere

Weitere Kostenlose Bücher