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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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Schlafzimmer war immer für ihre Eltern reserviert. Sophie und Josh wussten, dass Agnes nicht wirklich blutsverwandt mit ihnen war, aber es gab eine Verbindung zur Schwester ihrer Großmutter oder zu einer Kusine. Trotzdem hatten sie sie immer Tante genannt. Selbst ihre Eltern nannten die alte Dame Tante Agnes.
    Wer war sie tatsächlich? Was war sie?
    Sophie hatte ihre weiße Aura gesehen, den Jasminduft gerochen und gehört, wie sie mit Niten japanisch gesprochen und ihn bei seinem richtigen Namen genannt hatte. Agnes war Tsagaglalal, die nicht wirklich eine Ältere war, aber älter als die Angehörigen der nächsten Generation. Selbst Zephaniah, die Hexe von Endor, wusste nur sehr wenig über sie.
    Plötzlich strömten Erinnerungen durch Sophies Bewusstsein.
    Ein glänzender Kristallturm, von hohen Wellen umtost, die verdampfen, sobald sie gegen seine Mauern schlagen.
    Eine goldene Maske.
    Der Codex.
    So schnell, wie sie gekommen waren, verblassten die Erinnerungen auch wieder, und Sophie blieb mit mehr Fragen als Antworten zurück. Nur eines stand fest: Die Frau, die sie seit ihrer frühen Kindheit für ihre Tante Agnes gehalten hatte, war Tsagaglalal, die Wächterin. Die brennenden Fragen blieben jedoch unbeantwortet: Über wen hatte sie gewacht? Und weshalb?
    Sophie ging den Flur hinunter zu Agnes’ Schlafzimmer. Es dauerte einen Augenblick, bis sie die Stimmen hinter der geschlossenen Tür erkannte. Zwei Männer sprachen miteinander und wechselten dabei zwischen Japanisch und Englisch hin und her. Prometheus und Niten. Sie war von all den Ereignissen so benommen, dass sie sich über die Anwesenheit des Herrn des Feuers nicht einmal wunderte. Sophie wusste instinktiv: Den beiden Männern war klar, dass sie auf dem Flur stand. Sie hatte schon die Hand auf das weiße Türblatt gelegt und wollte die Tür aufdrücken, klopfte dann aber doch lieber an.
    »Kann ich reinkommen?«
    »Bitte«, antwortete Prometheus leise.
    Sophie öffnete die Tür und trat ein.
    Obwohl sie seit über einem Jahrzehnt immer wieder zu Besuch in diesem Haus gewesen war, hatte sie das Schlafzimmer der Tante nie von innen gesehen. Die Tür war immer abgeschlossen, was ihre Neugier und natürlich auch die von Josh ungemein angestachelt hatte. Sie erinnerte sich, dass sie einmal versucht hatte, durchs Schlüsselloch zu linsen. Doch irgendetwas war von innen davor gehängt worden, sodass sie nichts sehen konnte. Josh war sogar einmal auf den Baum vor dem Fenster geklettert, um hineinschauen zu können, doch dann war ein Ast unter ihm abgebrochen. Zum Glück hatten Tante Agnes’ Rosenbüsche seinen Sturz gebremst, aber er war von oben bis unten zerkratzt gewesen. Agnes hatte nichts gesagt, als sie seine Schrammen mit einer blauen Flüssigkeit betupft hatte, die stank und brannte. Den Zwillingen war jedoch beiden klar, dass sie sich denken konnte, was sie vorgehabt hatten. Am nächsten Tag hatte sie neue Vorhänge aufgehängt.
    Sophie hatte sich immer eine Zimmereinrichtung im viktorianischen Stil vorgestellt mit schweren dunklen Möbeln, einer verschnörkelten Uhr mit großem Zifferblatt auf dem Kaminsims, Bildern in Holzrahmen an den Wänden und einem großen Himmelbett mit Seidenkissen, einem Bettbezug mit Rüschen und einem hässlichen Quilt.
    Es war ein Schock für sie festzustellen, dass das Zimmer schmucklos, ja, fast schon karg eingerichtet war. Wände und Decke waren weiß gestrichen und mittendrin stand ein schmales Bett. Es gab keine Bilder, nur ein einfaches, aber auf Hochglanz poliertes Schränkchen an einer Wand mit einer kleinen Sammlung urtümlicher Artefakte. Sophie nahm an, dass ihre Eltern sie der Tante geschenkt hatten: Speerspitzen, Münzen, verschiedene Allerweltsschmuckstücke, Perlen und ein Anhänger aus einem grünen Stein in der Form eines Skarabäus. Der einzige Farbklecks in dem Raum neben dem Skarabäus war ein auffälliger Traumfänger am Fenster. In einem zarten Ring aus Türkissteinen waren mit Golddraht zwei Sechsecke befestigt, eines im anderen. Beide waren aus schwarzem Onyx und Gold wunderschön gearbeitet und die Mitte des inneren Sechsecks bildete ein smaragdgrünes Labyrinth. Sophie stellte sich das Zimmer morgens bei Sonnenaufgang vor, wenn das Licht auf den Traumfänger fiel und schillernde Farben den Raum lebendig werden ließen.
    Jetzt war es dunkel im Zimmer.
    Niten und Prometheus standen rechts und links von Agnes’ schmalem Bett. Auf dem weißen Laken lag reglos Nicholas Flamel.
    Sophie spürte

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