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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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einen Stich im Herzen. Erschrocken legte sie die Hände über den Mund. »Er ist doch nicht …«
    Prometheus schüttelte seinen großen Kopf, und erst jetzt fiel Sophie auf, dass sein rotes Haar in den wenigen Stunden, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte, weiß geworden war. Tränen ließen seine grünen Augen größer erscheinen, fast zu groß für sein Gesicht. »Nein, nein. Noch nicht.«
    »Aber bald«, flüsterte Niten. Sacht legte er die Hand auf die Stirn des Alchemysten. »Nicholas Flamel stirbt. Er wird den Tag nicht überleben.«

KAPITEL SIEBZEHN
    A rm in Arm wie ein ganz gewöhnliches Paar, das seinen Abendspaziergang genießt, gingen Isis und Osiris in Paris über den Quai de Montebello am Ufer der Seine. Angestrahlt von warmem goldenen Scheinwerferlicht, lag auf der linken Seite ihr Ziel: die Kathedrale von Notre Dame.
    »Hübsch«, bemerkte Isis. Sie redete in einer Sprache, die schon uralt gewesen war, als die Pharaonen Ägypten regiert hatten.
    Osiris nickte. »Sehr hübsch.« Das goldbraune Licht ließ seinen rasierten Schädel glänzen. Er hatte die schwarze Sonnenbrille abgenommen. Sie hing zusammengeklappt am Ausschnitt seines weißen T-Shirts. Isis trug ihre noch und in den schwarzen Gläsern spiegelten sich zwei Miniaturkathedralen.
    Obwohl es fast 22 Uhr war, tummelten sich noch jede Menge Touristen um die berühmte Sehenswürdigkeit – wahrscheinlich mehr als sonst. Anfang der Woche waren Wasserspeier von den Mauern gebrochen und herabgestürzt, was weltweit einen ziemlichen Medienrummel ausgelöst hatte. In einigen Berichten war die Rede von einem Terrorakt oder von Vandalismus gewesen, andere hatten die Schuld auf die globale Erwärmung und sauren Regen geschoben. Doch inzwischen wurde der Vorfall in den meisten Zeitungen als schlichte Materialermüdung dargestellt. Die Wasserspeier waren vor über sechshundert Jahren aus Stein gemeißelt worden. Da war es nur eine Frage der Zeit, wann die ersten abbrechen würden.
    »Ich mag dieses Schattenreich«, verkündete Isis unvermittelt. »Es war mir immer das liebste. Ich freue mich schon darauf, dass es mir wieder untersteht.«
    »Bald«, versicherte Osiris ihr. »Es läuft alles nach Plan.«
    Isis drückte ihrem Gatten dankbar die Hand. »Erinnerst du dich noch an die Zeit, als wir diese Welt erschaffen haben?«
    »Wir?«, neckte er sie.
    »Also gut, eigentlich warst du es. Aber ich habe mitgeholfen.«
    »Das hast du.«
    »Es war aber nicht unsere erste Welt, oder?« Sie legte die ansonsten glatte Stirn in Falten, als sie versuchte, sich zu erinnern.
    »Nein. Weißt du nicht mehr … Uns sind ein paar … nennen wir es Fehler unterlaufen.«
    Isis nickte. Jetzt fiel es ihr wieder ein. »Nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum.«
    »Meist waren es Irrtümer. Als Danu Talis unterging, wussten wir nicht, dass all die giftige, ungezügelte Magie in der Luft lag. Es dauerte eine Weile, bis wir merkten, dass sie alles, was wir erschufen, verdarb und wir mit dem Aufbau der Welt besser ein paar Jahrhunderte gewartet hätten.« Er zuckte mit den Schultern. »Aber woher hätten wir das wissen sollen?« In diesem Moment sah er die alte Frau mit dem Blindenstock auf der gusseisernen Bank am Rand des Bürgersteigs sitzen und blieb abrupt stehen. Sie saß mit dem Rücken zur Kathedrale, das Gesicht der Seine zugewandt. »Wie kommt es, dass sie vor uns hier ist?«, flüsterte er. »Als wir gingen, war sie noch bei Mars Ultor in den Katakomben.«
    Die alte Frau hob die linke Hand und winkte die beiden zu sich herüber, ohne den Kopf zu drehen.
    »Woher weiß sie, dass wir hier sind?«, fragte Isis leise. »Sie kann uns nicht sehen, oder?«
    »Wer weiß schon, was sie kann und was nicht«, murmelte Osiris. »Zephaniah«, grüßte er laut, als er auf die Bank zuging.
    »Setzt euch zu mir.« Aus Zephaniahs Mund, dem Mund der Hexe von Endor, klang die Einladung wie ein Befehl.
    Isis und Osiris wechselten einen raschen Blick. Dann setzten sie sich rechts und links von der alten Frau auf die Bank.
    »Kommt dein Mann auch?«, fragte Osiris und blickte sich um.
    »Im Moment hat er anderes zu tun. Er … hat einiges nachzuholen«, antwortete die Hexe mit einem müden Lächeln. »Die Welt hat sich ziemlich verändert, seit er zuletzt über die Erde gegangen ist.«
    »Und wie geht es ihm?«, erkundigte sich Isis.
    »Na ja, wenn man bedenkt, was er mitgemacht hat, ist er in erstaunlich guter Verfassung. Aber natürlich wütend. Und wenn das alles hier …« Sie wedelte vage

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