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Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister

Titel: Nicholas Flamel Bd. 5 Der schwarze Hexenmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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weiter: »Eine bessere Kriegerin als dich gibt es nicht, aber die Anpu werden nicht so schnell fallen. Es wird Tote geben. Saint-Germain vielleicht, möglicherweise Johanna, Will ganz bestimmt. Das sind untragbare Verluste. Außerdem hätten uns die Meister der Anpu von der Luft aus umbringen können, wenn sie gewollt hätten, dass wir sterben.«
    Scathachs Vampirzähne bohrten sich in ihre Unterlippe. Palamedes hatte recht. Wenn auch nur eine oder einer von ihnen getötet oder verletzt würde, wäre das ein zu hoher Preis für die Flucht. Die Kriegerin hatte fast unmerklich genickt, doch sie wusste, dass der Ritter es mitbekommen hatte. »Es wird eine andere Gelegenheit geben«, sagte sie.
    »So ist es immer«, bestätigte er.
    Die Anpu schoben sich zwischen sie, sammelten ihre Waffen ein und teilten sie dann in Gruppen auf. Der bullige Palamedes wurde zu einem Luftschiff gestoßen, der kleinere Saint-Germain und Shakespeare zu einem zweiten gedrängt. Drei schwer bewaffnete Anpu führten Scathach und Johanna zu einem dritten silbernen Vimana. Scathach ging als Erste an Bord. Das Fluggerät neigte sich unter ihrem Gewicht leicht zur Seite. Im Inneren befanden sich lediglich vier schmale lange Sitze, die für die Anatomie von Caniden gebaut waren. Einer der Anpu, er war kleiner und gedrungener als die anderen und hatte etliche verblasste weiße Narben um die Schnauze, wies wortlos auf die Sitze und zeigte dann auf die beiden Frauen. Scathach versuchte, eine einigermaßen bequeme Sitzhaltung zu finden, und wäre fast auf den Boden gerutscht. Dabei stellte sie fest, dass eine halb liegende Position wohl das Beste war. Johanna folgte ihrem Beispiel und der Anpu fixierte die beiden Frauen mit jeweils drei Metallbändern.
    »Was steht uns bevor?«, fragte Johanna im Plauderton auf Französisch.
    Der vernarbte Anpu blickte sie finster an, öffnete die lange Schnauze und entblößte seine spitzen Zähne. Dann legte er eine Pfote auf den Mund, um ihr zu signalisieren, dass sie schweigen solle. Johanna ignorierte ihn.
    »Auf einer Skala von eins bis zehn bewegen wir uns Richtung zwölf«, antwortete Scathach.
    Der Anpu mit den Narben beugte sich über die Kriegerin und blickte sie mit seinen großen schwarzen Augen streng an. Geiferfäden tropften von seinen Zähnen.
    »Reden sie gar nicht?«, fragte Johanna.
    »Nur wenn sie sich in einen Kampf stürzen«, erklärte Scathach. »Dann dringen ihre Schreie bis ins Mark. Es kommt oft vor, dass ihre Opfer sich vor Schreck nicht mehr rühren können.«
    »Was sind sie?«
    »Soviel ich weiß, sind sie irgendwie mit den Torc-Clans verwandt. Ein weiteres Experiment der Älteren, das in die Hose gegangen ist.«
    Als der Anpu schließlich begriff, dass die Frauen nicht daran dachten, ihm zu gehorchen, wandte er sich mit einem Ausdruck tiefster Verachtung ab.
    »Sind sie Freund oder Feind?«, fragte Johanna.
    »Schwer zu sagen. Selbst ich weiß nicht mehr, wer was ist.« Scathach blickte durch die Öffnung im Dach hinauf in den blauen Himmel. Das Vimana neigte sich zur Seite, als die beiden großen Anpu hineinkletterten. Dann schob sich eine Glaskuppel über das Dach und kein Geräusch von draußen drang mehr herein. Scathach fiel auf, dass die Kuppel mit toten Fliegen gesprenkelt und ganz verschmiert war.
    »Sie müssen gewusst haben, wer Marethyu ist«, vermutete Johanna.
    »Anscheinend wissen alle außer uns, wer er ist. Fest steht jedenfalls, dass er hier die Fäden zieht. Es macht mich fertig, wenn ich daran denke, dass wir alle manipuliert wurden. Aber eines kann ich dir versprechen: Wir sehen uns wieder, der Mann mit der Hakenhand und ich. Und dann werde ich ihm ein paar unangenehme Fragen stellen«, sagte Scathach.
    Zuerst spürten sie es in den Knochen, ein leises Vibrieren. Dann war es, als fielen sie nach oben in die weißen Schleierwolken. Das Luftschiff neigte sich zur Seite, die Wolken wirbelten herum und schossen dann an ihnen vorbei – der einzige Hinweis darauf, dass sie sich fortbewegten.
    »Und was ist, wenn Marethyu dir nicht antwortet?«, fragte Johanna leise. »Dir ist sicher aufgefallen, dass unsere Hundefreunde sorgfältig darauf geachtet haben, ihn aus einer gewissen Entfernung in die Bewusstlosigkeit zu befördern. Offensichtlich fürchten sie ihn und seine Kräfte.«
    »Er wird mir antworten«, antwortete Scathach zuversichtlich. »Ich kann sehr überzeugend sein.«
    »Das weiß ich.« Johanna von Orléans schloss die Augen und atmete tief durch. Dann lachte

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