Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nicht alles Kraut ist grün

Nicht alles Kraut ist grün

Titel: Nicht alles Kraut ist grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
reich.«
    »Tatsächlich?«
    »Allerdings.«
    »Sie haben ihn also auf dieser Party kennengelernt. Und dann?«
    »Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Er fragte midi, ob ich in der kommenden Woche mal mit ihm essen gehen wollte, und ich sagte ja. Daraufhin hat er mir ganz offen gestanden, daß er verheiratet ist, daß er sich aber mit seiner Frau nicht versteht und daß sie getrennt leben. Sein großes Haus hat er ihr überlassen. Kinder sind nicht da. Das war’s.«
    »Und inzwischen waren Sie häufiger mit ihm zusammen?«
    »Ja, doch, ziemlich häufig.«
    »Und Sie sind auch mit Colburn Hale befreundet?«
    »Jawohl, ich bin auch mit Colburn Hale befreundet, und ich kenne noch ein halbes Dutzend Männer, mit denen ich befreundet bin. Ich bin gern unter Menschen. Den Leutchen aus meiner Clique geht es genauso. Wir lieben das Leben, wir lachen gern — und im übrigen geht Sie das alles einen feuchten Kehricht an.«
    »Wir müssen etwas wegen Colburn Hale unternehmen«, sagte ich. »Er wollte also einen Artikel über den Rauschgiftschmuggel schreiben?«
    »Ja.«
    »Und er wollte, wie er Ihnen sagte, nach San Felipe fahren, um festzustellen, welchen Weg die Lieferung nehmen würde.«
    »Ausdrücklich gesagt hat er mir das nicht, aber so hab’ ich es mir ausgerechnet. Er hatte sich für gestern abend gegen sieben mit mir im Monte Carlo Café verabredet und mich für den Fall, daß er nicht pünktlich wäre, gebeten, eine Stunde zu warten.«
    »Woraufhin Sie zwei Stunden lang ausharrten...«
    »Nicht ganz — aber es war über eine Stunde, das stimmt schon.«
    »Haben Sie schon einmal daran gedacht, daß er in Gefahr sein könnte?«
    »Natürlich habe ich daran gedacht. Weshalb, glauben Sie wohl, sind wir klammheimlich ausgezogen? Die Burschen, mit denen wir es zu tun haben, kämpfen mit harten Bandagen.«
    »Hat Hale einen eigenen Wagen?«
    »Ja.«
    »Irgendwelche besonderen Kennzeichen?«
    »Nein, es ist ein ganz gewöhnlicher schwarzer — Augenblick mal, doch, jetzt fällt’s mir ein: Der linke vordere Kotflügel ist verbeult. Er wollte es machen lassen, aber... Na ja, er war ja jetzt anderweitig beschäftigt, und viel Geld hat er auch nicht.«
    »Sie selbst besitzen keinen Wagen?«
    »Nein.«
    »Wie sind Sie vom MapleLeaf hierher gekommen?«
    »Milt hat mich herübergefahren.«
    »Sie meinen Milt Calhoun?«
    »Ja.«
    »Wie ist er Ihnen denn auf die Spur gekommen?«
    »Das weiß ich nicht. Er kam zum Fenster meines Bungalows und rief meinen Namen. Das muß gegen... Ach, ich weiß nicht, wie spät es war. Jedenfalls mitten in der Nacht. Er bat mich aufzumachen, er hätte mit mir zu reden.«
    »Und was taten Sie?«
    »Ich machte auf. Etwas ärgerlich war ich schon. Ich sagte ihm, daß ich keinen besonderen Spaß daran hätte, mitten in der Nacht auf diese Weise geweckt zu werden. Er sollte sich nur nicht einbilden, daß er über midi bestimmen könnte. Ich war richtig ein bißchen wütend.
    Da sagte er mir, ich sollte nicht so schreien, sondern sofort meine Sachen packen. Ich sei in Gefahr, und er würde mich in ein anderes Hotel bringen. Schließlich überzeugte er mich. Ich packte mein Zeug, stieg zu ihm in den Wagen, er fuhr mich hierher, nahm mir ein Zimmer und zahlte für drei Tage im voraus.«
    »Und was wollen Sie nach diesen drei Tagen tun?«
    »Das weiß ich nicht. Aber ich nehme an, daß inzwischen der
    Artikel erschienen ist, und ich von der Rauschgiftbande nichts mehr zu fürchten habe.«
    »Ihr kommt mir vor wie zwei Prärie-Cowboys, die sich vorgenommen haben, den Mount Everest zu bezwingen«, sagte ich. »Ihr habt ja keine Ahnung, auf was ihr euch eingelassen habt. Die Burschen sind knallharte Profis!«
    »Was würden Sie vorschlagen?« fragte sie.
    »Zunächst müssen wir nach Colburn Hale suchen. Ich schätze, daß wir ihn irgendwo zwischen hier und San Felipe finden werden. Ziehen Sie sich an. Wir machen eine kleine Spazierfahrt.«
    »Cole ist kein hilfloser Sonntagsschüler«, sagte sie. »Er — er hatte einen Revolver.«
    »Was für einen?«
    »Einen Smith & Wesson, Kaliber .38.«
    »Woher?«
    »Von mir.«
    »Und woher hatten Sie ihn?«
    »Von Milton.«
    »Moment mal«, bremste ich. »Das müssen wir völlig klarstellen. Milton Calhoun hat Ihnen eine .38er Kanone gegeben?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Vor zwei Tagen, als er erfuhr, daß ich zusammen mit Cole an einem Artikel über Rauschgiftschmuggel arbeite. Er meinte, damit könnte ich mir eine Menge Ärger einhandeln.«
    »Und da gab er Ihnen

Weitere Kostenlose Bücher