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Nicht alles Kraut ist grün

Nicht alles Kraut ist grün

Titel: Nicht alles Kraut ist grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Das war am Morgen des zwanzigsten.«
    War der Experte davon überzeugt, daß es sich um die Fingerabdrücke des Angeklagten handelte?
    Völlig überzeugt.
    »Bei jedem einzelnen Abdruck? Oder haben Sie die Identifizierung nach der Gesamtwirkung der vier Abdrücke vorgenommen?«
    Der Experte versicherte, daß er jeden Abdruck für sich identifiziert und an jedem Fingerabdruck so viele charakteristische Merkmale gefunden habe, daß ein Irrtum ausgeschlossen sei.
    Damit war der Experte von Newberry in Gnaden entlassen.
    Ein medizinischer Sachverständiger sagte aus, daß er mit dem Bezirkscoroner nach Calexico gefahren sei und den Toten auf dem Boden des Hausbootes, in dem er ermordet worden war, untersucht habe. Die Leiche sei dann ins Leichenschauhaus gebracht und eine Obduktion sei vorgenommen worden. Todesursache sei eine Kugel vom Kaliber .38 gewesen, die in die Brust eingedrungen sei, einen Teil des Herzens durchschlagen habe und in der rechten Körperseite, nahe der Wirbelsäule, steckengeblieben sei. Die Kugel sei dann entfernt worden. Der Tod sei zwischen ein Uhr nachts am Neunzehnten und drei Uhr morgens am Zwanzigsten eingetreten.
    Newberrys Kreuzverhör war auch bei diesem Zeugen flüchtig.
    Wie, wollte er wissen, war die Todeszeit festgestellt worden?
    Der Zeuge antwortete, er sei von der Körpertemperatur, dem Grad der Leichenstarre und der -Hautfarbe ausgegangen. Ferner habe er die Außentemperatur in dieser Nacht und die Temperatur im Hausboot berücksichtigt.
    Newberry fragte, ob nicht der Mageninhalt bestimmte Rückschlüsse darauf zugelassen habe, wie lange nach Einnahme der letzten Mahlzeit der Tod eingetreten sei.
    »Der Mageninhalt hilft uns in diesem Fall nicht weiter«, antwortete der Mediziner. »Die letzte Mahlzeit war bereits einige Stunden vor dem Tod eingenommen worden.«
    Ich schob Newberry einen Zettel zu. »Stellen Sie fest, ob das elektrische Licht im Hausboot brannte, als man die Leiche entdeckte. War ein Gasherd an Bord, der die Temperatur im Hausboot hätte ändern können? Dann wäre die Kalkulation bezüglich der Todeszeit von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Fragen Sie, ob es nicht stimmt, daß die Leichenstarre manchmal sehr langsam, manchmal aber schlagartig eintritt, besonders, wenn ein Mensch während eines Streites den Tod findet, weil dann der Blutdruck höher ist als sonst.«
    Newberry las den Zettel nachdenklich, zerknüllte ihn, warf ihn in den Papierkorb und sagte zu dem Zeugen: »Keine weiteren Fragen im Kreuzverhör.«
    Der Zeuge trat ab.
    Die Anklage legte eine beglaubigte Kopie des staatlichen Schußwaffenregisters vor, die besagte, daß Milton Carling Calhoun einen Smith & Wesson Revolver Kaliber .38 mit einem i7/8zölligen Lauf und der eingetragenen Nummer 13 3347 erworben hatte. Die Waffe war im März vor drei Jahren bei der Sierra Sporting Company gekauft worden.
    Weiterhin wurde eine Fotokopie des Registers vorgelegt, aus der die Unterschrift von Milton C. Calhoun und seine Adresse hervorgingen. 1
    Roberts sagte: »Ich bitte jetzt Sergeant Frank Sellers, Kriminalpolizei Los Angeles, in den Zeugenstand.«
    Sellers legte den Eid mit der gelangweilten Miene eines Mannes ab, der seine Auftritte als Zeuge kaum mehr zählen kann.
    Der Anklagevertreter machte zunächst das Gericht mit Sellers’ beruflichen Qualifikationen bekannt und stellte fest, daß dieser am Morgen des-Zwanzigsten in Calexico gewesen war.
    »Was wollten Sie in Calexico?« fragte Roberts dann.
    »Der Polizeichef hatte unser Dezernat gebeten, ihm technische Hilfestellung zu leisten im Zusammenhang —«
    »Einen Augenblick«, unterbrach ihn Newberry. »Wenn diese Angelegenheit nicht im Zusammenhang mit dem vorliegenden Fall steht, erhebe ich Einspruch gegen die Aussage, da sie belanglos und nebensächlich ist.«
    »Es besteht ein mittelbarer Zusammenhang«, sagte Roberts, »aber ich bin bereit, die Frage zurückzuziehen.«
    Newberry lächelte, als habe er eine große Tat vollbracht. In Wirklichkeit hatte er nichts erreicht, als mich um eine Information zu bringen, die ich sehr gern gehabt hätte.
    »Aber Sie waren am Morgen des Zwanzigsten in Calexico?«
    »Ja.«
    »Um welche Zeit?«
    »Ich bin gegen fünf Uhr dreißig mit dem Flugzeug angekommen.«
    »Und was haben Sie nach Ihrer Ankunft getan?«
    »Ich habe mich bei meinen Amtskollegen gemeldet.«
    »Und dann?«
    »Später ging ich zum De Anza Hotel. Frühstücken.«
    »Was geschah, als Sie im Hotel eintrafen?«
    »Ich sah dort einen

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